Teufelskicker Hörspiel-Cover Nr. 12
Solche Cover demnächst bei TKKG?

Fakt ist: TKKG wird sich verändern. Fakt ist auch: Reiner Stolte wird beteiligt.

Meine TKKG-Welt steht Kopf! Mit den neuesten Antworten von Reiner Stolte - seines Zeichens Illustrator sämtlicher TKKG-Cover bei Buch und Hörspiel - kam die Gewissheit: die TKKG-Hörspielserie, wie ich sie kenne, wird es nicht mehr geben.
Der Auslöser - Frage und Antwort:

 

Frage von Hauke - verfasst am 12.05.2009, 17:15

Ab Folge 155 gibt es einen Bruch bei Ihrer TKKG-Figurenzeichnung.
Dies kann man sehr schön nachvollziehen, wenn man zum Beispiel Cover 155 und 154 vergleicht.

Besonders Tim ist auffällig. Daher dazu einige Fragen:
1) War es vorgeschrieben Tim mit Cap zu zeichnen, da dies in der "Amigo"-Zeit (betreffend Tims Ausspruch "Amigos" statt "Freunde") fast immer der Fall ist?
2) Warum trägt Tim ein Cap? Hat es einen realen Bezug, da Caps bei bestimmten "coolen" Gruppen in Mode sind, bzw. waren?

Auch auffällig sind die Farben. Cover 154 ist zwar besonders farbintensiv, aber die direkten Vorgänger der Folge 154 und die Nachfolger sind farblich ganz anders. Gabys Haare sehen anders aus.

3) Tims Hautfarbe wechselt erstaunlich oft in der Serie.
Anfangs ist sie noch, wie im Buch beschrieben, sehr dunkel. Früher wurde er viel damit aufgezogen, wie ein Italiener auszusehen, was wohl auf die in den 80ern hohe Anzahl an italienischen Gastarbeitern in Süddeutschland hinweisen soll. Später wird Tim zunehmend heller. Waren die Anpassung Ihre Idee in Zuge der Weiterentwicklung / Veränderung des Charakters oder wurde es vorgegen?

4) Bei Folge 154 ist Tim noch in einer Hautfarbe zu sehen, die bis damals zum Standard gehörte. In Folge 158 sieht die Hautfarbe dann aus, wie bei einem hier üblichen Durchschnittsmenschen. Gaby hat fast die gleiche Hautfarbe, nur etwas weniger rot.
In Folge 159 ist Tim braun gebrannt. Soll das sozusagen eine Ausnahme sein, weil er im Sommercamp braun geworden ist? Ansonsten halte ich diese Farbe für einen guten Mix aus dem braun der ersten Bücher und heute.
Bei Folge 163 sieht Tim aus wie ein junge seines Alters - überhaupt nicht mehr der absolut coole Tim der er vor mehr als 10 Folgen noch war. Ist das eine Anpassung auf den neuen Tim?
Die Hautfarbe ist hier mehr rötlich.

Bei Folge 164 ist Tim dann gar fast bleich.
Haben Tims Anpassungen etwas mit dem Tod von Stefan Wolf zu tun? (Neuer Schreibstil, Geschichten sind anders.)

Ich würde mich freuen, wenn Sie auf diese Fragen und die Entwicklung der Zeichenfiguren (der letzten 20 Folgen) etwas ausführlicher eingehen könnten.

 

Reiner Stolte antwortet

Hallo Hauke,
Deine Fragen sind nicht leicht zu beantworten. Seit Herrn Kalmuczaks Tod kümmert sich Sony um das Image von TKKG.
Herr Kalmuczak wollte Tim als sportlichen, etwas südländischen 14jährigen mit dem Aussehen eines 17jährigen. Irgendwann hatte ich Tim dann ein Baseballcap aufgesetzt, um seine Coolness zu unterstreichen.
Das alles fand Sony im Nachhinein nicht so toll. Das Cap musste weg, damit eine Nähe zu Rappern und Halbstarken vermieden wird.
Was Tims Hautfarbe angeht, sind Deine Gedanken dazu nicht ganz verkehrt.

Ich habe oft Probleme mit Sony, beim Kolorieren, da ich dazu neige, Tims Teint immer noch zu dunkel anzulegen. Es herrscht eine gewisse Unsicherheit, was den Typus Tim angeht. Wie Du richtig bemerkt hast, hat Tim auch eine "Verjüngungskur" erlebt. Sony wollte es so.
Überhaupt wird sich in Zukunft einiges am TKKG-Image ändern, da die Youngsters nicht mehr so sehr auf meine Covers abfahren. Jetzt ist, nach Sonys Meinung, Computergrafik angesagt. Das aber ist nicht mein Job.
Lassen wir uns überraschen.

Nachlesbar in Reiner Stoltes Fragebox.

 

Diese Antwort war für mich ein Schock. Meine TKKG-Welt geriet ins Wanken. Etwas beruhigter war ich am nächsten Tag: Herr Stolte schrieb mir, dass die neuen Cover auf seinen Entwürfen basieren würden. Ein Trost.

Jetzt bleibt abzuwarten, wie das neue Erscheinungsbild sein wird. Ich hoffe nicht im Stil des Nintendo DS Spieles, welches arg bunt daherkam. Mit den vielen einzelnen Gegenständen die im Bild herumflogen wirkt es sehr unruhig.
Mit einem grundsätzlich neuem Design wie beispielsweise das des TKKG-Magazins könnte ich mich hingegen anfreunden - sofern die Figurenzeichnung nicht vollends übernommen wird.

TKKG werden im offiziellen Magazin und im Nintendo DS Spiel nicht wie gewohnt dargestellt. Auffälligstes Merkmal sind Klößchens Haare. Statt einer rot oder zumindest rötlichen Pracht ist nur ein blond-braun zu sehen. Für mich ein absolutes No Go. Ebensowenig gelungen sind TKKG in Tivolas fünfzehntem sowie sechzehntem Computerspiel. Ob dies auch auf Wunsch von SONY geschah?

Seit der Hörspielfolge 160 sind auf jedem Cover TKKG zu sehen - vollzählig! Durchaus löblich, da es die Gemeinschaft verdeutlicht. Leider ist mir erst heute aufgefallen, dass Klößchen bereits bei den Hörspiel-Covern keine rote Haare mehr vorweisen kann. Immerhin sind sie bräunlich. - Gabyblond geht gar nicht. Ebensowenig wie ein blonder Karl im Kino.

Im Gegensatz dazu lobe ich die ersten vierzehn TKKG-Computerspiele von Tivola. Besonders die ersten neun. Dort sieht jedes Mitglied der TKKG-Bande aus, wie es aussehen sollte. Lediglich Tim ist bereits ein normaler Jugendlicher, kein Halbstarker und auch nicht mehr südländermäßig.
Die Darstellung von TKKG in den Computerspielen liebte ich über alles: Ich sah über all die Schnitzer der damaligen Hörspielgeschichten hinweg und erfreute mich an den CD-ROMs. Sie waren zu meiner Basis geworden, dem Grund, warum ich weiterhin TKKG-Fan sein wollte.

Mit der zehnten TKKG-CD-ROM waren die Jungdetektive auf dem Cover erstmals in Computergrafik zu sehen. Tivola lies die Figuren in Adobe Flash zeichnen, damit mehr Animationen bei gleichen Kosten eingesetzt werden konnten. Die typischen Merkmale blieben erhalten. Erst mit der fünfzehnten CD-ROM, die in einer 3D-Umgebung spielte, änderte sich dies: TKKG waren erneut handgezeichnet - und Klößchens rote Haare verschwunden.

 

Klößchens Entwicklungen der letzten Jahre gingen für meinen Geschmack in die falsche Richtung. Tim zum Normalo zu machen finde ich ok. Es sollte aber nicht übertrieben werden, sonst passt der Sprecher nicht mehr zu den Abbildungen.

Wie die Computerspiele 10 bis 14 beweisen, kann ich mich mit solchen Darstellungen anfreunden, auch wenn sie niemals den gleichen Charme haben werden wie Reiner Stoltes Illustrationen oder die von Christian Hansen.
Für den Anblick meiner Sammlung hoffe ich, dass die Änderung erst mit Folge 166 Einzug halten wird. Nicht, dass mir mein Design im Regal völlig zerschossen wird. Diese Hoffung wurde bereits mit Folge 154, welche doch mit dem neuen Logo ausgeliefert wurde, einmal enttäuscht. Bitte nicht auch dieses Mal. Wenn die Hörspiele wie das Magazin würden, hätte ich dennoch - zum Beispiel auf der Rückseite - gerne weiterhin das altbewährte Logo. Denn vom TKKG-Logo würde ich mich nur ungern endgültig trennen, ist es doch seit 30 Jahren ein fester Bestandteil der Serie.

 

PS: Eine letzte Vermutung: Die Teufelskickerserie aus dem EUROPA-Programm soll über Cover verfügen, die zumindest teilweise am PC entstanden sind. Einen Eindurck bietet die Grafik in diesem Artikel. Ob die Entwicklung in diese Richtung gehen wird?

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Die letzten Kommentare


Verfasst von JMC am 09.10.2009, 20:37

Computer? - nee!
Nur weil Herr Stolte von "Cover aus dem PC" sprach, sind jetzt die neuen Cover aus dem Computer? Ich sage: Das ist Quatsch.

Keiner kann am PC so malen. Höchstens mit Zeichentablett, aber wo liegt da der Unterschied zur normalen Zeichnung?

Logisch, dass die Farben aus dem Programm kommen. Muss ja nicht jeder so altmodisch wie Herr Stolte tuschen. Ich sehe da kein Problem, und kann diese Anfeindungen nicht verstehen.

Wollte ich nur mal gesagt haben happy.gif

P.S: Ich finde die Teufelskicker-Cover übrigens klasse ^^
JMC