Ein Praktikant bei TKKG

Verfasst von Hauke am 23.02.2012, 17:09 in Einblicke, Zum Sehen

Live bei den Dreharbeiten eines Kinofilms zuschauen dürfen. Das wünschen sich viele. Für Martin Seebeck war es mehr als nur Schauen: Als Praktikant war er 1991 beim TKKG-Kinofilm Ein Fall für TKKG – „Drachenauge“ dabei. In diesem Artikel schildert er seine Erinnerungen und gibt Auskunft über alle wichtigen Drehorte.

Der Dreh war ziemlich lang, ich glaube, tatsächlich 35 Drehtage. Das war aber für einen Kinofilm mit Kinderhauptdarstellern nicht ungewöhnlich. Im Sommer Sonnenaufgangsszenen zu drehen (wie am Anfang des Films die Ankunft an der Burg Prunn) war für uns Praktikanten (=Fahrer) sehr undankbar; wir mussten teilweise um zwei Uhr morgens aufstehen, um alle quer über die Pensionen im Altmühltal verteilten Teammitglieder abzuholen. Meine Disposition vom zweiten Drehtag am 9. Juli 1991 listet 1.00 Uhr auf Abruf in die „Burgschänke“!

Die Hauptdarsteller waren sehr engagiert und fröhlich bei der Sache. Tomi trainierte viel mit den Stuntleuten. Sanny war als film- bzw. fotoerfahrene Darstellerin ein bisschen „Star“ am Set. Sie hat mit Tomi auch merklich geflirtet.
Die Profis wie Jörg Pleva, Wilfried Baasner, Christine Neubauer und Volker Prechtel schauten sich die große Aufregung mit einem gewissen Lächeln im Mundwinkel an.
Uli König hatte den Auftrag nicht zuletzt seines Rufes wegen bekommen, ein guter Kinderregisseur zu sein und jugendgerecht erzählen zu können, was er ja auch gut belegt hat. Er war immer freundlich und hochprofessionell konzentriert.
Matthias Kammermeier war mir als der Set Designer von „Das Arche Noah-Prinzip“ im Gedächtnis und ich freute mich, viel mit ihm reden bzw. ihn ausfragen zu können.

Die Szene ganz zu Beginn war wirklich „tricky“, denn das einzelne Kamel machte immer wieder Zicken und die Reitertruppe musste dann stets wieder „auf Anfang“, wenn es erneut mal aus der Reihe gelaufen war, was man immer erst ganz am Schluss der Aufnahme wusste.

Relativ früh war klar, dass der Ton der vier TKKG-Hauptdarsteller nicht zu verwenden war. Gleichzeitig gut zu spielen und aussagefähig zu sprechen ist eine schwierige Sache. Deswegen sind, wenn ich mich recht erinnere, Tomi, Max und Sanny synchronisiert worden. Steffen hat sich selbst synchronisiert.

Blick aus der Ferne auf die gebaute Sandgrube
Die Sandgrube

Wer dem Film auf der Spur sein will – hier sind die wichtigsten Locations

  • Der Weg zur Burg wurde im Kalkwerk Rygol/Painten aufgenommen.
  • Die Burg ist die Burg Prunn im Altmühltal, die besichtigt werden kann.
  • Die Höhle unter der Burg ist an der Burg Loch in Nittendorf.
  • Die Sandgrube (siehe Foto) wurde im Wald hinter dem Bavaria-Filmgelände aufgebaut.
  • Das Internat ist das Schloss Neubeuern in Oberbayern.
  • Die meisten Internats-Innenszenen wurden in der Grundschule und im Altenheim am Dom-Pedro-Platz in München aufgenommen.
  • Hirnvogels Antiquariat war in der Sendlinger Straße 43 in München.
  • Die Bibliothek ist die Stadtbücherei im Gasteig in München.
  • Der Saal, in dem das Schwert zum Schluss seinen Platz findet, ist das Burgmuseum in München-Grünwald.
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