Helga Waterkotte
Helga Waterkotte, Foto: Jonas Winter Scholz

Wessen Idee war es Tim, Karl, Klößchen und Gaby auf unzähligen Computern erlebbar zu machen?
Die Antwort auf diese und andere Fragen gibt es im Interview mit Helga Waterkotte, die über die Produktion der ersten TKKG-Computerspiele spricht.


Bitte stellen Sie sich kurz vor.

Helga Waterkotte, wohnhaft in Hamburg, seit 2012 Inhaberin der lippertwaterkotte filmproduktion GmbH, spezialisiert auf Bewegbild für Werbeformate.


Wie kamen Sie zur DOCK media GmbH?

Diese wurde von mir und Meibrit Ahrens im Auftrage von Leis / Molitoris gegründet. Das waren zwei Werbefilmproduzenten, die ursprünglich ihre Werbekunden digital betreuen wollten. Wir haben relativ schnell mitbekommen, dass 1996 die Werbung noch nicht so weit war, und haben daraufhin die Idee gehabt, Content zu suchen und zu finden. Unsere erste Arbeit war die CD-ROM Alfred Bioleks Kochbuch. Danach kamen noch diverse andere Consumer CD-ROMs. Später haben wir datenbankgestützte Internetauftritte für Pelikan etc. programmiert.


Was waren dort Ihre Aufgaben?

Meibrit Ahrens und ich suchten nach interessanten Themen / Geschichten, die wir multimedial umsetzen konnten. Anschließend entwickelte Meibrit Ahrens als künstlerische Leiterin das Konzept und später das Drehbuch. Ich suchte nach Finanzierungsmöglichkeiten und stellte das Team für die Produktion zusammen.


Wie kam es zur Produktion der TKKG-Computerspiele?

DOCK media war ja als Produzent von Kinderspielen schon etabliert. Wir hatten die Löwenzahn-Reihe bereits produziert. Wir machten die Kontakte zu den TKKG-Rechteinhabern und suchten nach einem Vertrieb. Der wurde mit Tivola gefunden.


Welche Aufgaben hatten Sie bei der Produktion der CD-ROMs?

Die klassischen Produzentenaufgaben: Produkte finden, die sich für die digitale Umsetzung eignen und anschließend die Produktion durchzuführen, d. h. die Mitarbeiter finden, den Prozess steuern.


Im Abspann der dritten und vierten CD-ROM wird Leander Waterkotte ein besonderer Dank ausgesprochen. Dürfen wir den Grund erfahren?

Leander Waterkotte ist mein Sohn und er hatte die Idee, aus seiner Lieblingsserie (Leander hat alle Kassetten) Computerspiele zu machen.


Was war die größte Herausforderung?

Die Rechtefrage zu klären und anschließend eine Finanzierung auf die Beine zu stellen.


Haben Sie die fertigen TKKG-CD-ROMs gespielt?

Natürlich und sehr oft sogar. Es gibt ja die sogenannte Betaphase, in der ganz viele Tester spielen, um mögliche Bugs herauszufinden.


Was ist rückblickend Ihr Gesamteindruck der TKKG-Produktionen?

Ich finde diese nach wie vor sehr gut gemacht. Der Zeichenstil ist nach wie vor aktuell, die Geschichten sind hervorragend zu spielen, ich bin sehr zufrieden. Der Markterfolg war ja auch da.


Kannten Sie TKKG bereits vor der Produktion?

Ja natürlich. Mein Sohn ist ein großer Fan gewesen.


Was gefällt Ihnen an TKKG?

Mir gefällt die Freundschaft der Protagonisten untereinander sehr. Die Figuren sind sehr gut menschlich zu verstehen und man wird sehr in ihre Welt hineingezogen und verbindet sich mit den Figuren.


Wieso kam es zum Wechsel des Produzenten nach der vierten CD-ROM?

Das genaue Prozedere weiß ich leider nicht. Ich weiß nur, dass es für DOCK media schwierig war, diese Produktion abzugeben und wir sehr enttäuscht waren, da wir ja die Idee zu dieser CD-ROM-Serie hatten.


Wieso hat sich die Produktionsfirma umbenannt?

Dock media wurde auf unser Anraten hin von Elephant Seven gekauft. Wir hatten Interesse an einer größeren Struktur, die uns helfen sollte, mehr Kunden zu gewinnen.


Gibt es die Produktionsfirma heute noch?

Elephant Seven gibt es noch und ist sehr erfolgreich im digitalen Bereich.


Heute produzieren sie TV-Spots. Wieso der Wechsel?

Ich komme ursprünglich aus dem Filmbereich und wollte gerne wieder zum Bewegtbild zurück. Das ist meine Heimat. Ich liebe es, Filme zu produzieren.


Was glauben Sie, warum die TKKG-CD-ROMs einst so erfolgreich waren?

Weil sie hervorragend handwerklich umgesetzt wurden und eine große Glaubwürdigkeit durch die hohe Qualität haben.


Gibt es Ihrer Meinung nach heute noch einen Markt für TKKG-Spiele?

Es gibt auf jeden Fall einen Markt für die Spiele. Ich glaube, man sollte TKKG-Apps machen – oder gibt es das schon?

Permalink -- Trackback-Link

← Zurück zur Übersicht

Die letzten Kommentare

Bisher wurden keine Kommentare abgegeben. Schreibe jetzt dein Kommentar!
Bitte melde dich an oder registiere dich, um Kommentare abzugeben.