Thema mit vielen Antworten

Über die Jahre - Was sich so verändert hat...


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Verfasst von Ricky am 14.02.2013, 12:57

Habe mit sehr großer Begeisterung gelesen, dass die Rolle von Kommissar Glockner weiterhin in der tollen TKKG-Serie Bestand hat.

Und Wolfgang Draeger soll sie wieder verkörpernagreement.gifbig-grin.gif.
Als ich da gelesen hatte, dachte ich erstmal das wäre ein weit vorgezogener Aprilscherzwink.gif.

Aber nein, dass ist es Gott sei Dank nicht.

Mit dieser, wirklich sehr richtigen Überlegung, Kommissar Glockner nicht sterben zu lassen und ihn zur Krönung wieder mit Wolfgang Draeger ( spielte diese Rolle von 1-35, in den Jahren 1981-1984 ) zu besetzen, ist der erste richtige Schritt seit langem, denn zuletzt wurde diese einst doch so tolle Serie doch arg zugesetzt ( hatte es ja schon erwähnt und aus Platzgründen spare ich mir die neue Erwähnungwink.gif ) und es ging doch arg bergab.

Bravo Europawink.gif.

Wenn jetzt in den TKKG-Hörspielen noch vermehrt ältere Musik von Phil Moss und Co. wieder eingesetzt würde ( damit Morgensterns Gedudel mal abgekürzt wird, denn seine Stücke sind einfach grauenvoll ) und Gaby ( Rhea Harder ) durch Svenja Pages ( nach Veronika Neugebauer, die einzige Sprecherin, die man stimmlich mit ihr vergleichen kann )ersetzt werden würde, hätte TKKG wieder eine Chance auf dem Hörspielseqment - dass ist aber nur meine Meinung.

Veronika Neugebauer ist und bleibt aber natürlich die tollste und beste Sprecherin in der Rolle der Gaby.
Denn mit ihr als Gaby bin ich aufgewachsen und das ist einfach mein persönlicher Kindheitsbonus und sie ist meine erste "Hörspielliebe" gewesenwink.gif.

Aber, wie gesagt, der erste richtige Schritt in die richtige Richtung durch Wolfgang Draeger als "neuer" Glockner ist schon mal gesetzt.

[Dieser Beitrag wurde 4mal bearbeitet, zuletzt am 14.02.2013 um 13:04.]
Ricky

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Verfasst von Hauke am 14.02.2013, 20:20

Von den TKKG-Hauptsprechern habe ich mich auch sehr an die Cast der ersten 10 Tivola-Computerspiele gewöhnt. Die hatten ebenfalls eine sehr schöne hamurgerische Besetzung. Die zweite war auch ok, nur Sonja Spul war mir zu lebendig. wink.gif

Passend zur News habe ich Band 31 gelesen. Och, Mensch ist das gut. Meine Rezension stimmt immer noch zu 100%. Da hat sich meine Meinung kein Stück verändert.
Hauke

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Verfasst von Domengel am 08.12.2013, 13:53

Verfasst von Gottvater am 18.04.2010, 21:40
Ich habe zuletzt Folge 1 und 2 gehört, in beiden haut Tim desnachts aus dem Internat ab.


Das habe ich vor ein paar Tagen auch noch mal gemacht....
Dabei ist mir aufgefallen, dass TKKG oft nach 22h unterwegs sind...und das als 12jährige!!!

Was ich früher als Kind voll cool fand - wundert mich heute als Vater sehr....dass es anscheinend früher keinen Aufschrei der Jugendschützer gab, dass sowas veröffentlich wurde! wink.gif
Ok, wir fuhren früher auch ohne Fahrradhelm herum und niemand hatte sich aufgeregt! *ggg*
Domengel

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Verfasst von Leser1981 am 04.11.2014, 21:32

Hallo zusammen!

Ich finde dieses Thema sehr lesenswert. Sehr interessanter Stoff zum Nachdenken, der mich dazu verleitet, auch meine Gedanken dazu hier niederzuschreiben.

Ich möchte zuerst erklären, wie sich bestimmte Dinge bei TKKG aus meiner Sicht verändert haben, und warum die Hörspiele und Bücher heute bei Kindern und Jugendlichen kaum noch gefragt sind. In vielen Dingen stimme ich dabei mit einigen Sichtweisen überein, die hier bereits vorgetragen wurden.

Vorher möchte ich mich aber kurz vorstellen:
Ich bin das erste mal mit TKKG durch eine Schreibtischunterlage in Berührung gekommen. Da war oben links, glaube ich, das TKKG-Logo. Diese Schreibtischunterlage war voller Lösungen von Rechenaufgaben mit Wurzel ziehen - praktisch also, wenn man bei den Hausaufgaben nicht alles selbst ausrechnen will!
Zuerst wusste ich garnicht, was das denn für Gesichter auf der Unterlage waren - hat mich auch nicht interessiert. Ich war damals so 8 Jahre alt.
Und einige Zeit später habe ich zum Geburtstag auf einmal eine TKKG Hörspielkassette zum Geburtstag bekommen - von einem Freund. Und da sah ich dann auch das TKKG-Logo drauf und war total überrascht! Ich hab die Kassette gehört und war sofort total begeistert! Die Folge hieß übrigens: Die Nacht des Überfalls.
Ich wünschte mir mehr davon, und als nächstes bekam ich die Folge "Das Geschenk des Bösen".
Diese beiden Folgen, die ich zuerst als Hörspiel geschenkt bekam, blieben immer meine Lieblingsfolgen. Ob das daran liegt, dass es so tolle Geschichten sind, oder daran, dass es meine ersten Folgen waren, weiß ich wirklich nicht.
Dann kamen irgendwann auch die ersten Bücher, die mir mein Vater abends zum Einschlafen vorgelesen hat - und manchmal auch etwas daraus kommentiert hat, oder mit mir darüber gesprochen hat. Das war wirklich toll.
Mein erstes Buch war, glaube ich, "Ufos in Bad Finkenstein". Da sagte mir mein Vater, dass Tarzan ja ganz schon forsch mit Erwachsenen umgeht. Und als ich ihn daraufhin fragte, ob Tarzan zu frech zu erwachsenen ist, sagte er ungefähr so: Naja, das ist so an der Grenze (es ging speziell um eine Stelle, wo ein Mann in einer Apotheke auf den Boden gespuckt hat, und Tim dazu sagte: Schweinerei!)!

Ich habe mir auch im jungen Erwachsenenalter immernoch gerne die Hörspiele und Bücher gekauft. Die Hörspiele haben mir irgendwann nicht mehr gefallen. Die Musik wurde sehr reißerisch, der Erzählstil auch. Und Tarzan, Karl, Klößchen und Gaby wurden meinem Eindruck nach fast arrogant, und kamen nicht mehr so authentisch und natürlich rüber (kann am Älterwerden der Sprecher liegen, aber ich glaube, es hat andere Gründe). Die Gewalt, die Tim ausgeübt hat, war später von anderer Art - irgendwie kühler und selbstverständlicher - tut mir leid, weiß nicht, wie ich es besser beschreiben soll. Nicht unbedingt, dass Tim später schneller und härter zuschlägt, aber vielleicht aus einer größeren Selbstverständlichkeit heraus - also ich kann es nicht ganz so in Worte fassen, wie ich es empfinde, hab da gerade Schwierigkeiten.
Jedenfalls ist es das, was mich später gestört hat.

Heute verschwindet TKKG allmählich von der Bildfläche. Zu den TKKG-Folgen nach dem Tod Kalmuczaks (hab ich das jetzt richtig geschrieben? huh.gif ) kann ich nichts sagen, da ich sie nicht gehört oder gelesen habe.

Meiner Ansicht nach ist TKKG für die Kids von heute aus folgenden Gründen, die hier u.a. schon von anderen Usern erklärt worden sind, nicht mehr interessant:

- Informationsüberflutung: Kinder werden mittlerweile so zugeballert mit Informationen, mit Medien, mit Computer- und Handyspielen ... und diese Spiele machen süchtig! Sehr viele Kinder und Jugendliche haben täglich den Drang, ins Internet zu gehen, Facebook, Spiele, etc. Da ist keine Zeit und keine Lust mehr, ein spannendes Buch zu lesen, oder sich geduldig ein Hörspiel anzuhören. Auch die ??? sind deshalb bei den Kids heute weit weniger angesagt, als früher. Diejenigen, die heute gerne Hörspiele der ??? hören, sind zu einem Großteil über 20 oder 30 Jahre alt (Jedenfalls erlebe ich das so) - die sind nicht von Anfang an mit Handy $ Co. groß geworden!

- Um ein Hörspiel oder ein Buch zu mögen, muss man sich gerne in die erzählte Situation hineinversetzen. Denn man liest und hört Geschichten doch, um sie in Gedanken mitzuerleben, und um ein wenig das Gefühl zu gewinnen, dabei zu sein. Das muss man gerne tun, sonst drückt man nicht auf die Play-Taste, sonst schlägt man kein Buch auf!
TKKG hat, was dies betrifft, besonders seit Mitte der 90er Jahre immer weniger die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen angesprochen. Der Handlungsverlauf wurde zunehmend unrealistisch. Tim konnte z.B. im Laufe der Zeit gegen immer mächtigere Ganoven mit Karate/Kung Fu/Jiu-Jitsu fertig werden, oder Streitereien mit frechen Jungs durch eine Ohrfeige klären.
Und hier gilt es zu beachten, dass in den 70er/80er Jahren tatsächlich Konflikte gerne auch so gelöst wurden, und man stolz war, wenn man einen starken Freund hatte, der einem zur Seite stand, wenn man mal von einem Rüpel, dem gerade langweilig war, belästig oder auch angegriffen wurde.
In den 90ern hat sich auch dies allmählich geändert: Da wurde Gewalt gegen Schwächere zunehmend durch größere Gruppen ausgeübt, die zusammenhalten. So war es für Einzelpersonen kaum noch eine Option, sich durch einen Faustschlag auf die Nase des Rüpels erfolgreich zu wehren. Die Methoden, Konflikte wirksam zu lösen, konnte nicht mehr darin bestehen, einfach zurückzuschlagen. Da haben sich die Mentalitäten und die sozialen Strukturen zu stark geändert.
Es wurde in den 90ern zudem auch von Erwachsenen immer weniger toleriert, auf verbale Angriffe mit körperlicher Gewalt zu antworten. Wenn es an der Schule zu einem blauen Auge kommt, wird oft Anzeige erstattet, der Schulleiter hinzugezogen, usw. was früher eher selten der Fall war. Verbale Angriffe haben zugenommen und sich oft bis zum Mobbing gesteigert.
Die Realität bei TKKG hat diese Entwicklung der Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen nicht aufgenommen, wenn es um Konfliktlösung unter Gleichaltrigen geht. Tim haut drauf und die Sache ist geritzt - dies wurde zunehmend lebensfremd. Dadurch hat die Glaubwürdigkeit der Handlungen bei TKKG immer weiter nachgelassen.

- Um die jungen Leute für eine Erzählung zu begeistern ist es nötig, die gleichen Werte in der erzählten Geschichte zu vermitteln, die auch bei den Kids gut ankommen. Zum Beispiel sind die Kids von heute nicht mehr dadurch zu beeindrucken, dass jemand nachts unerlaubterweise aus einem Internat verduftet. Früher stand die Rebellion gegen die Regeln, die man von Erwachsenen auferlegt bekam, viel stärker im Vordergrund als heute. Jetzt, wo die Kids von zu Hause aus weniger autoritär erzogen und kaum noch von den Eltern geschlagen werden, stehen andere Dinge im Vordergrund: Technikaffinität, Unterhaltsamkeit, Mode, Mainstream zum Beispiel.
Früher war's doch anders: Da zählte eben nicht Mainstream, sondern Individualismus, Umweltfreundlichkeit, Verantwortung für andere - das kam einfach gut an, wenn TKKG so etwas verkörpert haben.

- Die ??? beispielsweise sind heute auch vielleicht deswegen beliebter, weil sie sich im Umgang miteinander einfach realitätsnäher verhalten, als es TKKG tun. Es ist für ein erfolgreiches Hörspiel oder Buch eben wichtig, dass aus bestimmten Verhaltensweisen logische Konsequenzen und Reaktionen folgen. Es ist auch wichtig, dass Verhaltensweisen und Einstellungen der Figuren in einer Erzählung die Lebenswelt der Leser und Zuhörer irgendwo wirksam berührt und aufgreift. Und da ist TKKG offensichtlich auch ein wenig zu weltfremd.

Und nun die Frage:
Wie könnte man vor dem veränderten Wertehintergrund TKKG retten?
- Einerseits gilt es vielleicht, die Werte, hinter denen TKKG stehen, nicht komplett umzukrempeln, denn irgendwo müssen sie sich selbst ja auch treu bleiben.
- Andererseits müssen die Kids von heute trotzdem angesprochen werden .. die richtige Mischung müsste es machen! Mainstreamdenken, Medienkonsum, soziale Werte, Umweltschutz, realtiätsnahes und gesellschaftskonformes Verhalten, Spannung, Action, ansprechende Erzählweise, die auch einen großen Altersbereich anspricht (von 9-15 vielleicht) .. das könnte man doch irgendwie unter einen Hut bringen. Möglich wäre es doch. Es braucht jedoch einen Autoren, der dies ernsthaft versucht und wirklich kann!
Obwohl .. jemanden zu finden, der so fesselnd schreiben kann wie Stefan Wolf, und gleichzeitig den neuen Anforderungen gerecht wird .. da hab ich keine große Hoffnung!
Leser1981

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Verfasst von Hauke am 05.11.2014, 13:33

Ich habe deinen Beitrag sehr gerne gelesen, Leser1981.
"Leser1981" schrieb:

Die Realität bei TKKG hat diese Entwicklung der Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen nicht aufgenommen, wenn es um Konfliktlösung unter Gleichaltrigen geht. Tim haut drauf und die Sache ist geritzt - dies wurde zunehmend lebensfremd. Dadurch hat die Glaubwürdigkeit der Handlungen bei TKKG immer weiter nachgelassen.
Das ist ein entscheidender Punkt. Gut erkannt. Bei den Hörspielen habe ich den Eindruck, dass bewusst nicht der Mainstream gespiegelt wird, weil die Serie für <8jährige konzipiert ist und Gewalt, Medienkonsum keine große Rolle spielen sollen, um noch irgendwie eine Vorbildfunktion zu haben. Ich hätte lieber wieder eine Jugendserien (8+), bei denen aktuelle Probleme wie zu viel Medienkonsum, Freundschaften hauptsächlich digital pflegen und Mobbing reflektiert behandelt werden. So ähnlich wie die Vernachlässigung von Volker in Band 2. Das wäre richtig eindrucksvoll und gut. Aber dazu gibt es bisher nur gute Filme zu den Themen im öffentlich rechtlichen....
Hauke

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Verfasst von Leser1981 am 07.11.2014, 01:08

Hallo Hauke,
danke für deine nette Antwort.

"Hauke" schrieb:

Ich hätte lieber wieder eine Jugendserien (8+), bei denen aktuelle Probleme wie zu viel Medienkonsum, Freundschaften hauptsächlich digital pflegen und Mobbing reflektiert behandelt werden. So ähnlich wie die Vernachlässigung von Volker in Band 2. Das wäre richtig eindrucksvoll und gut. Aber dazu gibt es bisher nur gute Filme zu den Themen im öffentlich rechtlichen....


Wenn ich ein Schreibtalent wäre, würd ich mich auch selbst gerne dransetzen - aber an das Niveau eines Kalmuczak würde ich nie rankommen.
Leser1981

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Verfasst von keinen am 28.01.2016, 18:31

Wow, ok, die Veränderung von TKKG beschäftigt mich auch. Und ich finde diese Veränderung nicht gut! Bzw. muss man ja von mehreren Veränderungen sprechen:

1) Die erste Gaby hatte so ne süße Stimme, in die hab ich mich voll verknallt! Diese Gaby wurde ausgewechselt, das hat mir nicht gefallen, aber manchmal gibts Dinge, die kann man einfach nicht ändern.

2) Und die Stimmen sind irgendwann erwachsen geworden - warum nicht? Also diese Veränderung stört mich nicht, im Gegenteil, jetzt mag ich die erwachsenen Stimmen mehr, bin ja auch schon fast 40.

3) Die Dimensionen der Gewalt (sowohl von Tim, als auch von Verbrechern ausgeübt) haben sich verändert: Von moderat und angemessen (die ersten Folgen, bis ca. die 90.) bis unangemessen brutal (die Folgen danach), bis nahezu gar keine Gewalt mehr (die aktuellen Folgen). Also ganz ehrlich, ich finde, das wurde in den ersten Folgen am besten gehandhabt. Die Zunahme der Gewalt in den späteren Folgen ist wohl darauf zurückzuführen, dass Stefan Wolf sich wohl selbst so sehr an Gewalt gewöhnt hat, durch seine 100 Geschichten, die er geschrieben hat, und auch darauf, dass er seine TKKG-Storys einem älter werdenden Hör- und Lesepublikum anpassen wollte - ist aber nur ne Vermutung wink.gif

4) Die Qualität der Handlung und Erzählung hat nahezu kontinuierlich nachgelassen. Die ersten ca. 20 Folgen waren so genial! Die Handlungsstränge waren in den ersten Folgen richtig spannend ineinander verschachtelt, und die Storys waren einfallsreich und spannend, oft mit überraschenden Wendungen. Diese Qualität hat schon früh nachgelassen, und mittlerweile sind die TKKG-Folgen in dieser Hinsicht den alten ganz deutlich unterlegen. Die Handlungen der neuesten Folgen sind grauenhaft einfallslos. Die Dialoge, die Qualität insgesamt gefällt mir garnicht mehr, deshalb "konsumiere" ich seit längerem schon keine neuen Folgen mehr, die sind mir einfach erzähl - und handlungs- und anspruchsmäßig viel zu flach geworden. Ein Kind in der 8. Klasse könnte solche Folgen schreiben.

So, das von mir dazu.
keinen

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Verfasst von Morty am 06.01.2017, 08:54

Meinen Text, den ich zu dieser Thematik verfasst hatte, wusste ich bisher nirgends hinzubringen. Hier jedoch scheint mir der geeignete Rahmen vorhanden zu sein.

Ich möchte vorweg schicken, dass ich ihn schrieb, weil ich im Laufe der Jahre sehr viele negative Kritiken las, die mich immer wunderten. Vorallem wenn es um die Feder von Stefan Wolf geht.
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Warum finde ich diese Hörspielserie so großartig und auch die geschriebenen Bücher aus der Feder von Stefan Wolf persönlich? Gibt es einen anderen Grund, eine Ursache, als den, dass der Unterhaltungswert hoch ist? Ja, den gibt es.

Nicht nur die Kritiker, auch die eigenen eingefleischten Fans, jedenfalls benehmen sie sich so und behaupten, welche zu sein, verreißen Stefan Wolf in der Luft. Sie nehmen ihn regelrecht bis ins kleinste Teil auseinander und begründen, warum dieses und jenes falsch ist und daher schlussfolgernd grottenschlecht in der Zensur.

Es gibt keine Serie, die so stark in Verruf ist, wie TKKG es selbst unter den eigenen Fans ist.

Wie kann das sein?

Meine Antwort darauf ist ganz simpel: Sie alle, die so agieren, denken, empfinden, kritisieren, haben Stefan Wolf und seine Mission nicht verstanden.

Was sie ihm nicht alles vorwerfen: vom Bedienen der Klischees, über satirischem Sarkasmus, bis hin zur bewussten fehlertragenden Falschheit.

Was haben sie also in ihrem gemeinsamen Nichtverstehen gemeinsam?

- Stefan Wolf hat kein Klischee bedient -> Er hat Klischees eingefangen
- Stefan Wolf hat auch kein Vorurteil bedient -> Er hat Vorurteile eingefangen

Die Mission von Stefan Wolf war es, die stets aktuell gegenwärtige "Öffentliche Meinung der Gesellschaft" mit all den Vorurteilen, falschen Gedanken, Klischees, Ansichten, einzufangen und für die jugendliche Nachwelt festzuhalten und das in Geschichten verpackt, damit sie unterhaltsam existent bleiben.

Wenn du heute wissen willst, wie die gesellschaftliche Öffentlichkeit in den 80er Jahren drauf war, wie sie gedacht und agiert hat, gibt es keine andere Serie, die dieses Bild so identisch wie ein Spiegel aufzeigt, wie eben die Geschichten es aus diesen 80ern von TKKG zeigen. Das selbe gilt ebenso für die 90er.

Mit TKKG hat Stefan Wolf ein Stück Zeitgeschichte eingefangen und "fast keiner" merkt es.

Ich weiß das, denn ich habe es selbst erlebt, ich war dabei und hab vieles in seinen Geschichten wieder gefunden.

Man darf TKKG eben nicht wie die Drei Fragezeichen oder Fünf Freunde nur als nette Unterhaltung betrachten, als schlichte erfundene Geschichten für Kinder und Jugendliche. Denn dann kommt man auf keinen grünen Zweig und wird nur Fehler kritisieren, die bewusst vorhanden sind.

Die auftauchenden Geschichten nach dem Tod von Stefan Wolf: Das sind erst Geschichten, die nichts mehr mit der eigentlichen TKKG Mission zu tun haben, das sind nur noch nette Geschichtchen.....

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Ich setze hier noch ein P.S drunter: Aus diesem Grund meiner Ansicht heraus, sind die ersten 12 Neubearbeitungen von Herbert Friedmann ein glattes Unding, das nie hätte geschehen dürfen.

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Morty

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Verfasst von Hauke am 07.01.2017, 11:13

Ein schönes Statement, Morty.
Ich stimme dir absolut darin zu, dass man TKKG im jeweiligen Zeitgeist sehen muss. Auch alleine die Zusammensetzung der Gruppe. Wer hätte nicht gerne Ende der 70er ein Mädchen (oder mehrere) in der Clique gehabt? Oder wer durfte schon oder konnte so viel Schokolade wie Klößchen essen? Dieses Konsumüberfluss in der Masse gibt es noch nicht so lange.

Es ist einfach großartig, die alten Bücher zu lesen und in eine andere Zeit zu versinken.
Hauke

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