Folge 008: Auf der Spur der Vogeljäger

Folge 008: Auf der Spur der Vogeljäger
Medium:
Label:
Erscheinungstermin:
EAN:
LP / MC / CD
EUROPA
1982 (LP / MC) / 1. September 2003 (CD)
743219896643 (MC) / 743219896629 (CD)
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87%

Insgesamt sind 2 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 87%.

Rezensionenübersicht

Tolle Sprecher, spannende Geschichte

Eine Rezension von Hauke

Klößchen hat zum 13. Geburtstag von seinen Eltern unter anderem ein Fernglas geschenkt bekommen. Damit sind Tarzan und Klößchen im Naturschutzgebiet unterwegs, um Vögel zu beobachten. Die beiden Jungs werden Zeuge einer ungeheuerlichen Tat: Ein Wilderer schießt einen Mäusebussard in der Schonzeit! Die TKKG-Bande nimmt es mit den Trophäenjägern auf …

H. G. Francis verfasste das Hörspieldrehbuch und hat die Buchvorlage exzellent gekürzt. Man könnte sagen: „Es fehlt fast nichts!“
Im Detail gibt es natürlich viele Änderungen, vor allem im Wortlaut. Als ob Francis das Buch gelesen hat und anschließend aus dem Kopf das Hörspielskript verfasste. Dabei wären ihm einige Übertragungsfehler unterlaufen. Die Abweichungen sind nicht weiter schlimm. Beim Kürzen der Szenen sind viele Informationen weggelassen worden, weswegen einige Dinge anders ablaufen.
Der Schere zum Opfer gefallen sind viele Anspielungen der Beziehung zwischen Tarzan und Gaby sowie das ganze Internatsleben inklusive des nächtlichen Abseilens. Eine verwunderliche Änderung ist der Gegenstand, der im Hörspiel zu Bruch geht: ein Glas. Im Buch ist es ein Krug.

Gut heiße ich einige ergänzende Dialogzeilen von Karl und Klößchen. Sie verteilen die Sprachanteile auf die vier Protagonisten besser. Außerdem ist besonders an Klößchens neuen Zeilen Francis Handschrift zu erkennen. So ist er es, der Willi Sauerlich viele neue Witze in den Mund legt und Karl einige weitere Informationen preisgeben lässt. Den Spruch „Klar wie Klößchenbrühe“ gibt es zum Beispiel nicht im Buch.
Es macht Spaß der Geschichte zu lauschen, die sehr kurzweilig daherkommt. Die Zeit vergeht wie im Flug.

Für die Neuauflage auf CD wurden Tracktitel hinzugefügt. Dabei sind die nicht alle neu erdacht, sondern Kapitelüberschriften des Buches. Eine gute Idee.

Die Musik der neuen als auch der alten Auflage kann sich hören lassen. Sie passt fast immer hervorragend.
Die Atmosphäre ist nicht nur wegen der guten Musik und der tollen Geräusche klasse. Auch die Sprecher tragen ihren Teil bei. Die TKKG-Cast ist sehr gut aufgelegt.

Das Highlight dieser Folge ist sicherlich Ernst von Klippstein, der den schrägen Herrn von Picheritzki herausragend spricht. Seine Stimme und Aussprache passt ganz hervorragend zu seinen Sätzen. Horst Stark und Günther Flesch passen ebenfalls hervorragend zu ihren Rollen und sprechen großartig. Stefan Brönneke ist genauso überzeugend und hat Tim (früher Tarzan) in zehn TKKG-Computerspielen seine Stimme geliehen und ist auch in der Hörspielserie noch häufig zu hören. Für Ursula Sieg als Fräulein Obermüller gilt Ähnliches. Sie spricht bei den Hörspielen später Tims Mutter. Ein wenig vermisst habe ich bei ihrer Darbietung ein Husten, welches im Buch geschildert wird. Die weiteren Sprecher mit Europalegende Hans Paetsch sind absolut überzeugend.
Bei der Sprecherliste hat sich wieder mal ein Fehler eingeschlichen. Henry Kielmann, der bei einer TKKG-CD-ROM Professor Vierstein spricht, soll hier den Polizisten Erich Voigt sprechen. Im Hörspiel übernimmt der Sprecher aber die Rolle des namenlosen älteren Polizisten und spricht seinen (laut Buchangabe) jüngeren Kollegen an. Dieser heißt Erich. Da er kaum mit sich selbst spricht, müsste die Rollenbezeichnung schlicht Polizist lauten, zumal er am Ende noch mal auftritt, was im Buch nicht der Fall ist.

Das Cover gefällt mir sehr, da Karl im Mittelpunkt steht und gezeigt wird, wie er sich mit einem Wilddieb anlegt. Er ist ebenso mutig wie Tarzan, doch leider kann er sich gegen körperliche Angriffe nicht wirklich wehren. Einen Haken hat das Covermotiv: Die Szene hat es nicht ins Hörspiel geschafft.
Bei der alten Auflage der Kassette ist das Cover etwas vergrößert zu sehen. Dafür fehlt ein Teil des Randes, der sehr schön durch eine wellige Linie, wie von einem Kind gezogen, markiert wird. Bei der Langspielplatte ist das gesamte Cover, wie bei der CD zu sehen. Bei der Neuauflage hat das Cover jedoch scharfe Kanten und keinen Rand.

Fazit
Ein erstklassiges Hörspiel mit dem damals noch unverbrauchten Thema Tierschutz. Das Tonmaterial enthält alle für den Fall relevanten Handlungsstränge des Buches und – wie das Buch– keine Gangsterdialoge. Kauftipp!

Score
95%
Verfasst am: 25.02.2011