Mit den Rockern ist das ja heutzutage so eine Sache. Die moderne Rockergesellschaft rekrutiert sich laut SpiegelTV ja aus Anabolikaklötzen mit problematischem Migrationshintergrund. Damals, zu Wolfis Spitzenzeiten, war das noch anders: Der koventionelle Rocker kam aus dem Kinderheim, trug glänzendes Leder, rauchte, soff wie ein Loch, fuhr einen heißen Ofen und finanzierte sich aus Nebentätigkeiten, für die man sich eigentlich nur schämen kann. Egal, mit den Rockern und Pennern hatte der wackere Autor so seine Probleme. In dieser schönen Vorweihnachtsgeschichte über Falschmünzer (altes Wort für Geldfälscher) treffen eben diese Rocker durch einen kriminell durchwirkten Zufall auf eine Bande von Kriminellen, die es ganz pragmatisch mit ihrer Finanzmisere halten: Sie drucken sich ihr Geld selbst. Das ist doch mal ein Wort. Da kommen dann ein paar Rocker gerade richtig, um den ultimativen Coup zu starten – man will den guten Herrn Direktor Hehne überfallen. Der wiederum soll seine Banktresoren aufschließen, damit das Falschgeld gegen echtes Geld ausgestauscht werden kann (je nach Blickwinkel der Protagonisten auch gern umgekehrt lesbar). Das wird aber von den vier Junior-Schnullis vom Gymnasium vereitelt. Dabei sind nächtliche Ausflüge, Freizeitspaß wie Schlittenfahren und leckere Weihnachtsspezereien sowie Fachsimpeleien mit Papa Glockner. Wirklich gut gemacht. Im Buch gibt es ja noch eine nicht ganz politisch korrekte Replik von Gaby bezüglich Tarzans Frage nach ihren Wimpern. Der „Spinatneger“. Geiles Wort, wenngleich ich nicht weiß, was ein maximal pigmentierter, voll integrierter Mitmensch nun mit Popeyes Leibspeise zu tun haben soll. Im perfekt umgesetzten Hörspiel fehlt der Spinatneger jedenfalls, schade... | 
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