Folge 013: Die Bettelmönche aus Atlantis

Die Sprecherleistungen hauen einen vom Hocker

Sechs Jugendliche sind verschwunden und die JAA-Sekte (Jünger aus Atlantis) steht im Verdacht, sie gegen ihren Willen nach Tunesien verschleppt zu haben. Nachdem Gaby und Tarzan unmittelbar von der Widerwärtigkeit der Sektenmitglieder erfahren, beginnen die Ermittlungen, die im Hauptquartier in Tunesien ihren Höhepunkt finden. Kann TKKG die Sektenorganisation mithilfe der Polizei zerschlagen?

Das Buch finde ich absolut großartig. Für die Hörspielumsetzung zeichnet sich Hans Gerhard Franciskowsky verantwortlich. Wie gewohnt hat er die Aufgabe aus den vielen Erzählerpassagen Dialoge zu formen. Dies löst er elegant durch das Hinzufügen neuer Gespräche. Daraus ergibt sich die permanente Verfügbarkeit eines Gesprächspartners, wo im Buch Tarzan beispielsweise alleine unterwegs ist, weil er seine Freunde mit dem Rennrad abgehängt hat.
Mir erscheint es ebenfalls so, als ob H. G. Francis Klößchen sehr schätzt. Jedenfalls legt er ihm viele tolle neue Sprüche in den Mund.
Die größte Änderung ist Tarzans Lauschaktion, die im Hörspiel keinen Erfolg hat, im Buch aber in einer für Tarzan brenzligen Situation endet, sowie das Wegfallen der Gangsterdialoge. Die jetzt fehlende Gewalt gleicht Franciskowsky am Ende aus, indem er Tarzan den Anführer der Sekte den Arm verdrehen lässt. Das Buch endet komplett gewaltlos. Obwohl ich einigen Änderungen kritisch gegenüberstehe, ist das Hörspiel für sich betrachtet ausgezeichnet.

Die Sprecher sind ein großer Pluspunkt der Produktion. Jeder zweite hat einen Dialekt. Dies hat zur Folge, dass sich die tollen Dialoge noch besser einprägen. Selbst beim Lesen der Buchvorlage kann man die Stimmen hören. Leider verstecken sich so einige Sprecher hinter Pseudonymen, obwohl es aus Hörersicht absolut keinen Grund dafür gibt.

Die Geräusche sind auf einem guten Niveau. Teilweise vermisse ich Hintergrundgeräusche in der Fußgängerzone, aber bis vor Kurzem ist mir das nie aufgefallen. Insgesamt sind die Sounds auf einem hohen Niveau.
Sehr gut ist die Auswahl der Musikstücke – sowohl in der Neuauflage als auch mit der Musik von Carsten Bohn.

Fazit
Im Vergleich zum Buch gibt es unzählige Abweichungen. Dennoch überzeugt das Hörspiel restlos. Besonders die Sprecher und die Ausmaße der Handlung wissen zu begeistern. Nach der genialen zwölften Folge wieder ein Meisterwerk.