Folge 061: Im Schatten des Dämons

Folge 061: Im Schatten des Dämons
Medium:
Label:
Erscheinungstermin:
EAN:
MC / CD
EUROPA
1989 (MC) / 11. August 2006 (CD)
743219901941 (MC) / 743219901927 (CD)
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72%

Insgesamt sind 2 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 72%.

Rezensionenübersicht

Die Qualitätskurve der TKKG-Serie geht wieder nach oben

Eine Rezension von Marcus

Story
Man kennt diesen Sachverhalt ja mittlerweile: Autor Stefan Wolf muss immer mehrere Handlungsstränge in einer Geschichte verarbeiten. Die große Frage, die eigentlich spätestens seit den Folgen der 50er-Ära entscheidend ist: Wird am Ende alles logisch und nachvollziehbar zusammengeführt? In diesem Falle ergibt sich am Ende des Hörspiels in der Tat ein wesentlich schlüssigeres Bild als bei der letzten Folge. Allerdings muss man auch diesmal wieder mit den üblichen Macken der TKKG-Welt leben können. Eine dieser Macken ist, dass TKKG (zumindest immer mindestens einer der Vier) scheinbar die ganze Stadt kennt. In der ersten Viertelstunde kommt gleich dreimal dieses: „Den/die kenne ich doch!“ „Klar, das ist doch xy.“ Kann man sich damit arrangieren, dann bekommt man aber 50 Minuten ordentliche Jugend-Krimi-Unterhaltung geboten, die grade Fans der Serie richtig Spaß machen dürfte. Sicherlich kein Alltime-Classic der Serie, aber trotzdem wirklich spannend und kurzweilig.

Sprecher
Wie auch bei der Folge zuvor, so läuft einem Hörspielfan beim Lesen der Besetzungsliste direkt das Wasser im Mund zusammen, denn hier geben sich verdammt bekannte Stimmen die Klinke in die Hand: Renate Pichler, Günther Flesch, Gernot Endemann, Monika Gabriel, Claudia Schermutzki und auch Rolf Jülich sind hier zu hören und jeder klingt in seiner Rolle absolut echt und überzeugend. So eine Besetzung in der heutigen Zeit wäre der reinste Balsam für die Ohren. Mit dieser Folge gibt übrigens Günther König sein Debüt als Erzähler der Serie und er stellt unter Beweis, dass er seit Larry Brent und Macabros rein gar nichts verlernt hat. Leider agieren nicht alle Mitwirkenden unter ihrem richtigen Namen. Hinter Hubert-Sprecher Peter Paulsen steckt niemand geringeres als Jens „Peter Shaw“ Wawrczeck. Die Idee mit dem falschen Namen ist also relativ überflüssig, da man ihn sowieso erkennt. Auch der Name Hannes Hersch (Frieder) klingt irgendwie nach Pseudonym. Letzten Endes ist es egal, ob man alle „richtigen“ Namen vorfindet, denn in letzter Instanz müssen die Leistungen überzeugen und genau das geschieht hier. Sprechertechnisch für meine Begriffe wirklich sehr gut.

Musik und Effekte
Um der Folge ein etwas düsteres und unheimlicheres Flair zu verleihen, hat man sich bei der musikalischen Untermalung reichlich Mühe gegeben. Von den fröhlichen Klängen, die zu den Frühzeiten die Serie untermalten, ist in dieser Folge nicht viel geblieben. Einige der verwendeten Melodien findet man unter anderem auch in den 40er-Folgen von „Die drei ???“ wieder. Für die damalige Zeit war die Untermalung absolut gelungen und auch mehr als 15 Jahre später kann sich die Technik der Produktion immer noch hören lassen. Dies liegt wieder einmal auch daran, dass man sich auch bei der Untermalung mit Effekten keine Blöße gibt und der Hörer somit wirklich dabei ist. Gute Arbeit, wie schon in der Folge zuvor.

Cover und Layout
Leider haben wir auch hier wieder eine Neuauflage mit einem dieser verschwommenen und „pixeligen“ Coverbilder vorliegen, was sehr schade ist. Nachvollziehbar ist das jedenfalls nicht, da es keine erkennbaren Verbindungen zwischen den Folgen mit klaren und denen mit verschwommenem Cover gibt.

Fazit
Mit „Im Schatten des Dämons“ geht die Qualitätskurve der TKKG-Serie wieder nach oben. Zwar verarbeitet Herr Wolf auch hier eine ganze Menge Ideen in einer Geschichte, aber wenigstens ergeben sie diesmal ein schlüssiges Bild. Leider sind die Macken, die diese Serie schon seit ihrer Frühzeit hatte, mittlerweile schon fast zu einer Art Trademark geworden. Aber immerhin erledigen die vier von TKKG in dieser Folge noch etwas, das man als „Ermittlungsarbeit“ bezeichnen kann, während sie bei ihren aktuellsten Abenteuern einfach nur von einem Zufall in den nächsten stolpern. Auch die Sprecher waren „damals“ noch besser. In diesem Falle nicht nur gut, sondern wirklich sehr gut. Da macht das Hören doch direkt noch mehr Spaß. Abgerundet wird das Gesamtbild von der, wie eh und je, gelungenen technischen Seite dieser Produktion. Für Fans der Serie eine klare Pflichtfolge und auch sonst kann man sich diese Folge ruhig öfter mal anhören. Sie spielt zwar nicht in einer Liga mit Folgen wie „Der Schlangenmensch“, „Vampir der Autobahn“ oder „Die weiße Schmuggler-Jacht“, aber dennoch wird man hier von vorne bis hinten gut unterhalten.

Score
80%
Verfasst am: 24.06.2010