Folge 061: Im Schatten des Dämons

Folge 061: Im Schatten des Dämons
Medium:
Label:
Erscheinungstermin:
EAN:
MC / CD
EUROPA
1989 (MC) / 11. August 2006 (CD)
743219901941 (MC) / 743219901927 (CD)
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72%

Insgesamt sind 2 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 72%.

Rezensionenübersicht

Vorurteile, Dämonen und eine unglaubliche Geschichte

Eine Rezension von Hauke

„Im Schatten des Dämons“ handelt von dem unheimlichen Dr. Prunk, der mit Hypnose Schmerzen zu lindern sucht – auch bei Patienten im Gefängnis. TKKG stellt fest, dass in der Millionenstadt Gangster ihre Beute an einen „Dämon“ abliefern oder sich anderweitig merkwürdig verhalten. Schon bald haben TKKG Dr. Prunk im Verdacht diese Verbrecher mittels Hypnose zur Abgabe der Beute zu bringen. Mit Hilfe von markierten Geldscheinen wollen sie den „Dämon“ schnappen. Doch der Fall wird immer undurchsichtiger. Wem kann TKKG trauen? Wer wurde nicht hypnotisiert? Wer steht nicht „im Schatten des Dämons“?

Es ist interessant, wie viele Szenen es bei TKKG gibt, die an andere Geschichten erinnern. Hier ein Beispiel:
Na komm her Struppi, komm!“ – Diese Worte von Gaby wecken Erinnerungen an den Kinofilm TKKG – „Drachenauge“. Dort gibt es ebenfalls einen Hund namens Struppi, welcher in einem Video genau so gerufen wird.

Regelrecht merkwürdig ist, dass Karl und Gaby so viel Angst haben:
Dann sollten wir sie in Ruhe lassen, mit Messerstechern will ich nichts zu tun haben,“ äußert Gaby. Würden sich TKKG dran halten, könnten sie keine Fälle lösen, da sie nur mit Menschen in Kontakt treten würden, von denen sie annehmen, dass sie keine Gangster seien. Karl merkt an, froh darüber zu sein, dass sie endlich gehen konnten, nachdem Tim den Gangstern eine Warnung ausgesprochen hatte.
In späteren Folgen tritt TKKG überwiegend mutig und entschlossen auf. – Auch Gaby lässt sich von nichts mehr ausschließen.
Mutlosigkeit passt nicht zu TKKG, dafür klingen sie zu erwachsen und ihr Verhalten spiegelt das sonst auch überwiegend wieder. Erstaunt stelle ich immer wieder fest, was Kinder, die heute 13 Jahre alt sind, alles auf die Beine stellen: Sie messen sich mit Menschen, die wesentlich älter sind als sie selbst. Hätten einige Tim zum Vorbild, dominieren Sie Erwachsene ebenso wie Tim, doch ohne seine Moral und treten daher wahrlich öfter respektlos gegenüber älteren auf, als Tim dies tut.
Zur Moral kann weiterhin gesagt werden, dass diese Folge eine regelrechte Vorurteilsschleuder ist. Besonders zu Beginn der Folge wird im Augenblick des ersten Auftretens einer Person geurteilt und ausführlich erklärt, warum jene Person wahrscheinlich ein Gangster ist oder zumindest nicht fair mit Mitmenschen umgeht.
Vor einigen Jahren ist mir das bei diesem Hörspiel noch nicht so negativ aufgestoßen und bei all den TKKG-Hörspielen, die ich dieses Jahr hörte ebenfalls nicht.
Dies liegt zum einen daran, dass bei den Klassikern die ganze Wertungschose auf eine belustigende Weise vorgetragen wird, was hier nicht der Fall ist. Bei dieser Folge scheint alles so ernst und pessimistisch.

Die angespannte Atmosphäre kann sich negativ auf die Stimmung auswirken – insbesondere bei schlechtem Wetter. Doch zum Glück ändert sie sich im Verlauf des Hörspiels und wird immer freundlicher, je weiter der Fall voranschreitet.
Das Cover zeigt eine Geldübergabe an den Dämon und passt gut zur Atmosphäre des Hörspiels.

Die Musik ist überwiegend passend und unterstützt die mitunter aggressive, unheimliche oder ausgeglichene Stimmung.

Das Highlight des Hörspiels stellt Jens Wawrczeck (Peter Shaw bei den drei ???) als Hubert Elch dar. Lustig ist sein Pseudonym Peter Paulsen.
Claudia Schermutzki als Arzthelferin ist ebenfalls sehr überzeugend. Äußerst amüsant sind die Wortwechsel zwischen Tim und ihr.
Die weiteren Sprecher leisten durchschnittliche bis gute Arbeit. Leider gibt es dort ab und zu Schwächen.
Es bleibt zu sagen, dass dies das erste Hörspiel mit Günter König als Erzähler ist. Ein erfreulicher Pluspunkt.

Fazit
Dieses Hörspiel gibt sich zu Beginn allzu sehr den Personenbeschreibungen durch TKKG hin und fällt durch die Vorurteile, die vom Äußeren abgeleitet werden, negativ auf.
Der weitere Verlauf des Hörspiels kann den negativen Ersteindruck allerdings nahezu Vergessen machen. Die düstere Atmosphäre wird zunehmend gelockert und endet mit einem Abschlussbrüller von Klößchen, wie es sich gehört.
Insgesamt eine solide Folge, bei der wiedermal ein TKKG-Mitglied mit einem Musikinstrument in Verbindung gebracht wird: Gaby will Gitarre spielen lernen.

Score
65%
Verfasst am: 26.09.2009