Folge 080: Weißes Gift im Nachtexpress

Besonders dichte Atmosphäre

Die im Klappentext beschriebene Erkenntnis erfolgt erst im fünften Track. Zuvor geht es bereits um Rauschgift im Nachtexpress. Dabei erfährt der Hörer einiges in Gangsterdialogen. Dieses Stilmittel aus den Büchern nutzt der Hörspieldrehbuchautor seit einigen Folgen ebenfalls und lässt diese nicht mehr grundsätzlich weg.

Der Anfang und das Finale sind wie gewohnt anders als im Buch. Hier sind die Unterschiede allerdings nicht besonders groß. Auch nicht im übrigen Hörspiel. Eine Szene, in der Karl ein alkoholisches Getränk erhält gefällt mir im Hörspiel besser, da dort eher anzunehmen ist, dass der Ausschank von Alkohol an Minderjährige nicht bewusst erfolgte und TKKG nur solange probieren, bis sie vom Alkoholgehalt erfahren.

Karin Eckhold spricht Irene Hansen hervorragend. Sie hat etwas Widerspenstiges in der Stimme. Daher gefällt sie mir besonders gut in ihrer Rolle. Holger Mahlich, Thomas Schüler, Micaela Kreißler, Jens Wawrczeck und Rainer Schmidt sprechen mit Dialekt / Akzent. Das klingt teilweise lustig, stört aber keineswegs. Die Sprecherin einer Serviererin wird leider nicht bei der umfangreichen Sprecherliste angegeben. Ich bin sehr zufrieden mit den Leistungen sämtlicher Sprecher, die auch lustige Sprüche haben:
Bert, hervorragend von Marc Seidenberg gesprochen, sagt zum Beispiel zu Tim: „Wenn du mich schlägst, schreie ich! “
Harald Eggers ist der Stadtstreicher Otto: „Wenn ich nicht bald der Arzt kommt, sterbe ich! Aber die Anzeige mache ich noch – vorher! “

Musikalisch wird über die gesamte Folge hin ein spannendes Thema verwendet, welches für eine umwerfend gute Atmosphäre sorgt. Die Geräusche geben ebenfalls keinen Grund zur Klage.

Bei sehr vielen CD-Neuauflagen ist das Originalcover von Reiner Stolte verwaschen. Die Buchcover sind hingegen gestochen scharf. Schade. Hoffentlich wird es bald eine Neuauflage geben, mit einem gestochen scharfen Motiv von Comicon S. L. .

Fazit
Diese Folge gehört mit zu meinen Favoriten. Die Atmosphäre ist besonders dicht und gelungen. Außerdem gibt es viele ungewöhnliche Figuren, die hervorragend von ihren Sprechern interpretiert werden. So mag ich TKKG!