Folge 084: Dynamit im Kofferraum

Folge 084: Dynamit im Kofferraum
Medium:
Label:
Erscheinungstermin:
EAN:
MC / CD
EUROPA
8. Juli 1993 (MC) / 22. September 2006 (CD)
743211319645 (MC) / 743211319621 (CD)
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71%

Insgesamt sind 4 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 71%.

Rezensionenübersicht

Eine interessante Mischung aus „Neu“ und „Alt“

Eine Rezension von Alexander

Ein Kaufhausdetektiv erwischt eine Kundin beim Betrug. Diese beteuert jedoch ihre Unschuld. Die TKKG-Freunde, die die Aktion beobachtet haben, möchten ihr helfen und geraten so in einen spektakulären Fall, bei dem es um eine Bombe geht, die in einem Luxusauto eingebaut wurde. Angeblich explodiert die Bombe ab Tempo 200! Als die TKKG-Bande den Eigentümer warnen wollen, stellen sie fest, dass das Fahrzeug gestohlen wurde …

In dieser Folge von 1993 mischt Stefan Wolf neue Ideen mit alten. Trotzdem ist hier eine relativ gute Folge entstanden, was vor allem an der gelungenen Figurenzeichnung und amüsanten sowie erfrischenden Dialogen liegt. Einen Kaufhausdetektiv, der Kunden einen Betrug unterschiebt (Austausch der Preisschilder), nur um seine „Quote“ zu erhöhen, hatten wir bisher noch nicht in der Serie. Heutzutage, da die meisten Kaufhäuser mit Videoüberwachung ausgestattet sind, ist ein solches „Ding“ nicht mehr möglich. Beim anderen Verbrechen recycelt sich Stefan Wolf selbst. Eine Autobombe, die ab einem bestimmten Tempo explodiert, gab es schon bei „Locke – Der Mann mit den 1000 Gesichtern“ von 1982. Der kleine Unterschied war lediglich, dass es dort darum ging, ein bestimmtes Tempo nicht zu unterschreiten. Es ist schon unglaublich, dass sich Stefan Wolf ab und zu selbst recycelt hat. Wenigstens stimmt die häufige Fanmeinung nicht, dass Stefan Wolf bei dem amerikanischen Spielfilm „Speed“ geklaut hat.
Leider plätschert die Geschichte selbst recht spannungsarm vor sich hin. Lediglich bei der Hundeattacke auf TKKG und während des letzten Viertels der Hörspielhandlung wird es spannend. Am Ende beobachten TKKG einen Mordversuch. So etwas kommt innerhalb der Serie selten vor, da Mord und Mordversuch Tabuthemen sind. Herr Francis hat aus dem Buch ein gutes Hörspielbuch gemacht. Es ist eines seiner letzten Skripte für TKKG gewesen. Das tolle Cover zeigt Tim in Aktion und macht neugierig auf das Hörspiel.

Die Sprecherleistungen sind alle sehr gut bis genial! Die vier Hauptsprecher sind wie gewohnt sehr überzeugend in ihren Rollen. Von den Gastsprechern haben mir Europa-Legende Ernst von Klippstein als kauziger und missmutiger Baron (genial), Boris Tessmann als Detektiv Priske (auch genial) und Werner Cartano als Emrod gefallen. Andreas von der Meden hat in diesem Hörspiel eine lustige Nebenrolle: Er spielt den besoffenen Bruder Uwe, der umgebracht werden soll. Er sagt immer den gleichen Satz: „Nein, die nächste Runde zahle ich!“ Wenigstens sagt er das in unterschiedlichen Betonungen. Auch Dorette Hugo als, die unter Betrugsverdacht stehende, Kundin Petra Frohnsippe ist super. Sie ist vielen Hörspielhörern als Brittany bei den „drei ???“ bekannt. Erst beim Telefongespräch zwischen Tim und ihr gegen Ende der Geschichte erinnert sie von der Sprechweise her, sehr an die flirtende Brittany. Was viele Hörspielhörer nicht wissen, ist, dass auch Dorette Hugo damals in der legendären Montagsmaler-Sendung von 1976 als Quizkandidatin mit Oliver Rohrbeck und Jens Wawrczeck aufgetreten ist.

Die Zwischenmusiken sind gut ausgewählt und eingesetzt worden. Das ist meiner Meinung nach, bei der damaligen Produktionszeit nicht selbstverständlich gewesen. Geräusche und Effekte sorgen für jeweils passende Atmosphäre.

Fazit
Ich habe mich mal wieder gut unterhalten gefühlt. Dass nur wenig Spannung in der Hörspielhandlung aufkommt, ist ein Minuspunkt. Aus dem Folgenblock 45 – 89 ist „Dynamit im Kofferraum“ aus dem besten Folgendrittel. Innerhalb der ganzen Serie gehört die Folge ins obere Mittelfeld.

Score
65%
Verfasst am: 01.01.2010