Folge 091: Crash-Kids riskieren ihr Leben

Folge 091: Crash-Kids riskieren ihr Leben
Medium:
Label:
Erscheinungstermin:
EAN:
MC / CD
EUROPA
29. Mai 1995
743212774047 (MC) / 743212774023 (CD)
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35%

Insgesamt sind 3 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 35%.

Rezensionenübersicht

38 Minuten Belanglosigkeit

Eine Rezension von Hauke

Nachdem H. G. Franciskowsky EUROPA den Rücken gekehrt hat, schrieb André Minninger zwei Hörspielbücher basierend auf den gleichnamigen TKKG-Büchern. Die Hörspiele finde ich sogar besser als die Vorlagen.

Bei dieser Folge zeichnet sich erstmals der Buchautor Rolf Kalmuczak, alias Stefan Wolf, für das Hörspielbuch verantwortlich. Er präsentiert erstmals ein Hörspiel ohne Buchvorlage. Sicherlich nutzte er die Gunst der Stunde, um Geschichten zu Papier zu bringen, die nicht genug für ein dickes Buch hergeben.
Das Hörspiel ist nur 38 Minuten lang und enthält einige streckende Dialoge. So zählen TKKG beispielsweise mit einer Uhr mit.

Der Autor geht weiter dem Trend nach, erfundene Marken statt realer zu verwenden. Bei den vorhergehenden Bänden 70 und 71 waren Realnamen zu finden. Dies liegt sicherlich an der Vorlage von der 1987 und 1988 publizierten „Tommy Tomix“-Serie. Für japanische Fahrzeuge und bei anderen Produkten sind bereits zuvor Erfindungen des Autors zu finden.
Bei den Crash-Kids geht es um eine Automarke namens „Rasanto“ mit völlig verrückten Modellnamen wie zum Beispiel „Ladystream“ oder „Driverkick“. Das ist sicherlich persiflierend gemeint. Ebenso wie der Name einer Disco: „HIV“.

Insgesamt habe ich den Eindruck, der Autor zieht auch die eigene Serie durch den Kakao. Klößchen äußert sich total peinlich über ein Mädchen mit grünen Haaren, weil Grün seine Lieblingsfarbe ist. Es gibt sehr viele dümmliche Sprüche. Man kann sich über diese lustig machen oder aber ärgern.

Tim: „Wusstest du, dass er Wagen klaut und damit crasht?“
Helga: „Nicht direkt. Er hat mal eine Andeutung gemacht. Aber ich dachte, er labert Dünnschiss. Ich dachte, er gibt an.“
Tim: „Hat er dich mal mitgenommen zu so einer Sache.“
Helga: „Nein. Niemals.“

Die zweite Frage von Tim erübrigt sich aufgrund Helgas erster Antwort.

Ein weiterer Fehler: Statt Carola benutzt Helga ihren eigenen Vornamen.

Helga: „Meine Freundin Carola ist sicherlich drin. Mit ihrem Macker. […]“
Wenig später fragt Tim: „Siehst du deine Freundin?“
Helga entgegnet: „Helga hat hellblaue Haare.“

Der Sprecher eines Mannes, vermutlich Pfarrer, Pastor oder Priester sowie der Orgelspieler einer Kirche werden nicht in der Sprecherliste erwähnt. Beide sind sehr überzeugend. Gleiches gilt für Sandra Kelian als Helga. Tobias Pauls als Crash-Kid Sascha klingt mir zu hölzern. Tim Endemann und Gosta Liptow konnten mich in der Anfangszene ebenfalls nicht überzeugen. Ihr Gespräch wirkt zu unnatürlich. Richtig gut dagegen sind die Stammsprecher, die selbst die dämlichsten Dialoge mit Enthusiasmus sprechen. Bei Sascha Draeger (Tim) hört man manchmal sogar verschlucktes Lachen über seinen Spruch.

Bei den Geräuschen läuft alles rund. Besonders gefreut habe ich mich über die bei den Autoszenen. Einige der Sounds wurden auch für das Superauto K.I.T.T. in EUROPAs Hörspielserie „Knight Rider“ verwendet.

Gefallen hat mir ebenfalls die musikalische Untermalung. Sie ist nichts Besonderes, aber dafür gut.

Fazit
Ein belangloser Fall. Zugute halte ich dem Autor die Aktualität des Crash-Kid-Hintergrundes sowie die Verwendung einiger jungendsprachlicher Begriffe, wobei ich bei vielen Dialogen dennoch bezweifele, dass 1995 so gesprochen wurde. Mehr über das Thema Joy-Riding / Crash-Kids weiß Wikipedia.
Enttäuschend sind einige Sprecherleistungen und die belanglose und mit sinnlosen Dialogen vollgestopfte Handlung, die überdies noch logische Macken hat.
Alles in allem ein enttäuschendes Hörspiel, welches man nur gut aufgelegt und mit viel Humor hören sollte.

Score
30%
Verfasst am: 18.03.2011