In „Hilflos in eisiger Nacht“ wurde die neue Internatsschülerzeitung „Boarding-School Observer“ vorgestellt. Die Buchvorlage des 101. Hörspiels nennt nur die deutsche Übersetzung. André Minninger sorgt beim Hörspiel für Kontinuität und nutzt die offizielle Bezeichnung. Es gibt noch viele weitere Änderungen zur Buchvorlage. Beispielsweise hat Gaby den Schlüssel von Nadja, weshalb TKKG einen Grund haben, sie zu besuchen. Die Vorlage löst das anders. Teilweise sind bestimmte Dialoge anderen Personen zugeordnet. Beispielsweise hat Klößchen Tims Sprüche. Das ist geschickt – besonders bei lustigen – und verteilt den Sprechanteil gerechter. Aber nicht nur Tim muss Sätze an seine Freunde abgeben. Helmut Werfall wird vom Kommissar Glockner nicht mehr aufgesucht und deshalb wird alles am Telefon vom Polizisten Ettel erzählt – teilweise die wortgetreuen Werfalltexte des Buches. Der Name Ettel ist eine Erfindung von Minninger. Später spricht er ihn auch selbst, wobei der Text dann immer sehr knapp ausfällt. Hier hat er für einige (gefühlte) Minuten Text. Es gibt auch neue Szenen. Wird im Buch der Tod einer Person lediglich mitgeteilt, darf man im Hörspiel hören, wie die Ex-Frau ihren Ex-Mann findet. Im Anschluss erfolgt ein Telefongespräch, welches in der Vorlage eine andere Figur tätigt. Die Anfangsszene ist im Buch aus der Sicht des Anrufers geschrieben und somit fehlt die deftige Bemerkung „Simulant“. Das lässt Judy Winters Rolle noch übler scheinen. Frau Winter leistet bei diesem Hörspiel von den Gastsprechern die überzeugendste Leistung. Sie ist geradezu unheimlich gut. André Minninger hat für diese Rollen viele tolle neue Szenen geschrieben oder vorhandene angepasst, um sie noch fieser wirken zu lassen, was grandios von Judy Winter umgesetzt wird. Neben den TKKG-Sprechern und dem Erzähler ist wirklich nur Judy Winter als großartige Sprecherin zu nennen. Nebenrollen überzeugen nur teilweise. Manche sprechen ab und zu wie abgelesen oder die Lautstärke ist stark schwankend (zum Beispiel bei André Minninger). Bei dieser Folge sind erstmals Fotos der Sprecher im Booklet zu finden. Mit dabei ist auch Prof. Dr. Beurmann. Früher stand er unter dem Punkt „Künstlerische Gesamtleitung“, der schon lange fehlt. Dafür ist sein Pseudonym zu finden: Er spricht den Ettel und seine Frau Heikedine Körting verbirgt sich hinter dem Pseudonym Pamela Punti. Die Soundkulisse – Geräusche und Musik – ist einwandfrei. Es gibt nichts auszusetzen. Beim Cover dagegen schon: Es hat wenig mit dem Hörspiel zu tun. Wenn man von den Flugzeugen absieht. Fazit
André Minninger hat die Rolle der bösen Witwe ausgezeichnet ausgebaut. Es ist schlichtweg das Highlight des Hörspiels. Ein ganzer Handlungsstrang fehlt – glücklicherweise – und fokussiert das Hörspiel mehr. Meiner Meinung nach hätte jedoch ebenso der Kampf um ein Mädchen wegfallen und am Ende für das Auspacken eines Mitwissers ein anderes Motiv erdacht werden sollen. Dadurch wäre das Hörspiel kurz und knackig geworden.
In der Summe ein gutes Hörspiel. | 
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