Folge 113: Mit heißer Nadel Jagd auf Kids

Folge 113: Mit heißer Nadel Jagd auf Kids
Medium:
Label:
Erscheinungstermin:
EAN:
MC / CD
EUROPA
8. Februar 1999
743216206247 (MC) / 743216206223 (CD)
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38%

Insgesamt sind 3 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 38%.

Rezensionenübersicht

Eine sehr ungewöhnliche Erpressung

Eine Rezension von Alexander

Diesmal wird die TKKG-Bande mit einem besonders perfiden Verbrechen konfrontiert: In der Millionenstadt werden Kinder überfallen, betäubt und mit Tätowierungen im Gesicht verunstaltet. Schnell stellt sich das Motiv des Täters und seiner Komplizen heraus: Wohlhabende Eltern werden erpresst, indem man ihnen droht, ihre Kinder auf die gleiche Weise zu verunstalten. Während TKKG ermitteln, gerät auch Gaby ins Visier der Verbrecher.

In der 113. TKKG-Hörspielfolge geht es um ein neues Thema, dass es vermutlich in der Realität noch nicht gegeben hat: die Tattoo-Erpressung. Insofern ist der Plot originell. Die Story ist interessant und logisch aufgebaut. Leider ist die Dramaturgie während der Hörspielhandlung schlecht: Es entsteht nur selten Spannung. Die Figurenzeichnung ist wieder gut gelungen. So wirkt die Hotelierstochter relativ unsympathisch. Lustig ist es, wenn Tim zu Gaby während des Telefongesprächs „Halt’s Maul“ sagt. Eine Premiere in der Serie. Auch sonst sind die Dialoge überwiegend gut. Nicht gefallen hat mir der Eindruck im Hörspiel, dass nicht alle Mitglieder der Verbrecherbande geschnappt werden. Am Ende werden insgesamt drei Leute verhaftet. Die Bande bestand aber aus mindestens vier Mitgliedern. Das ergibt sich aus den Tattoos mit den Zahlen eindeutig. Kritikwürdig ist auch, dass in der Geschichte ein Lifestyle verunglimpft wird. So nach dem Motto: Wer Tattoos freiwillig trägt, ist ein böser Mensch. Stefan Wolf würde sich wahrscheinlich im Grabe umdrehen, wenn er wüsste, dass die Frau des neuen Bundespräsidenten tätowiert ist. Übrigens: Den Anfang der Story (Autounfall mit den Hauptfiguren als Lebensretter, Belohnung durch den Vater des Unfallopfers) hat Stefan Wolf bei sich selbst abgekupfert. Die gleichen Szenen gab es im ersten Tramp-Buch der Serie „Locke“. Leider hat Stefan Wolf diese „Belohnung“ nicht mehr in der TKKG-Serie aufgegriffen. Da wäre Potenzial für weitere Urlaubsfolgen gewesen. Das Cover zeigt einen Tätowierer bei der Arbeit. Offensichtlich keine Szene aus der Hörspielhandlung. Es wirkt auf mich belanglos.

Das Sprecherensemble ist wieder hervorragend. Von den Gastsprechern haben mir Jürgen Strube als Friedrich Schneider, Jenny Böttcher als Katja, Thomas Schüler als Alwin Klatschke und Lutz Mackensy als Gangster am besten gefallen. Die Leistung von Wolfgang Kaven ist wieder angemessen. Die vier Hauptsprecher sind erstklassig in ihren Rollen.

Einige Zwischenmusiken enthalten Gesangsfragmente. Das soll wohl Rap oder Hip-Hop sein. Diese Zwischenmusiken mag ich gar nicht. Zum Glück ist das bei Europa selten. Die anderen Musiken sind mittelmäßig. Von diesem Bereich gibt es also ein knappes „ausreichend“ zu vermelden. Geräusche und Effekte sind wieder sehr gut ausgewählt und eingesetzt worden.

Fazit
Aufgrund der genannten positiven und negativen Aspekte ist diese Folge meiner Meinung nach etwas über dem Seriendurchschnitt. Sie gehört aber zu den besten „Über-100-Folgen“.

Score
60%
Verfasst am: 19.10.2010