Folge 121: Ein cooler Typ aus der Hölle

Folge 121: Ein cooler Typ aus der Hölle
Medium:
Label:
Erscheinungstermin:
EAN:
MC / CD
EUROPA
10. Juli 2000
743217674243 (MC) / 743217674229 (CD)
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35%

Insgesamt sind 2 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 35%.

Rezensionenübersicht

Ein Hörspielskript aus der Hölle der Belanglosigkeit

Eine Rezension von Hauke

Das Zentrum des Hörspiels ist wie in der vorigen Folge TKKGs Suche nach einem Mädchen. Das ist nicht sonderlich spannend. Diese schnelle Häufung ist enttäuschend. Die Parallelen zwischen den Fällen sind bei den Hörspielen spürbarer. Das Buch unterhält besser. Diese Audiofassung wurde gewaltgemindert und der letzte Rest Spannung entnommen. Die Verbrecher wollen jemanden einen Denkzettel verpassen und darüber hinaus andere Wertgegenstände klauen, für die sich der Autor eigenwillige Namen ausgedacht hat. Ebenso für das Diebstahlopfer. Beides unterscheidet sich entweder total oder in großen Teilen vom Buch.

Der Autor hat sich erneut die Freiheit genommen, gegenüber dem Buch viel zu ändern. Besonders in Zusammenhang mit dem Iren McFish hat sich einiges geändert. Das zieht sich bis zum Finale durch. Aufgrund der Änderungen ist der Fall fast ein gänzlich anderer, weil auch die Hintermänner des Buches fehlen. Die Auftragslage hat sich verändert. Der Autor will den Witz mit dem passenden zusätzlichen Auftrag, der im Interesse von Auftraggeber und -nehmer ist, nicht missen und fügt dafür wieder andere Umstände ein.

Neu sind die Nennung einer Mini-Maglite-Lampe von Tim und seine Fähigkeit mit Karls Einbruchswerkzeug selbstständig in Häuser einzusteigen. Es gibt auch neue Dialoge über die neueste Technik, wobei auf einige Cebit-Neuheiten des Jahres 1999 oder 2000 eingegangen wird (ich weiß selbst nicht mehr, wann die Brillen mit TV-Schirm & Co bei der Cebit vorgestellt wurden), E-Mail und mehr. Der Autor steht dem Ganzen kritisch gegenüber.

Es gibt viele neue dümmliche Dialoge. Klößchen sorgt sich um Bomben, Karl hat immer Nachschlüssel dabei, Tim kann den einarmigen Handstand, Gaby muss Oskars Hundefutter vor Klößchen verbergen u.v.m.. Der Autor karikiert TKKG. Bei den beiden vorherigen Büchern dachte ich, er hätte den Dialogstand auf den der Hörspiele angepasst. Das war ein Irrglaube. Die Bücher haben nun den der vorigen Hörspiele und die neuen Hörspiele sind schlimmer als die Bücher und die Hörspiele davor. Persiflagen wie die Ferienbande fällt es einfach, TKKG durch den Kakao zu ziehen – bei solchen Hörspielvorlagen.

Das Finale ist völlig anders als im Buch. Daher passen Titel und Coverbild überhaupt nicht mehr. Es gibt völlig andere Zusammenhänge, einiges wird nicht erklärt und es fehlt sehr viel, was hätte erzählt werden können, wenn TKKG nicht so viel palavern würden und der Autor sich an seine Vorlage gehalten hätte.

Schleimi und Kommissar Kremhart gibt es nicht im Buch. Schleimi ist im Buch Jürgen Körber, hier im Hörspiel ist es eine andere Person und heißt Dietmar. Volker Merz heißt in der Vorlage übrigens Merzal mit Nachnamen.

Der Sprecher Tobias Schmidt gefällt mir besonders gut. Ihm nimmt man stimmlich den besorgten 15jährigen Freund von Katja ab. Eva Weißmann klingt ebenso passend jung als Katja. Die übrigen männlichen Sprecher sind ebenfalls sehr gut und lassen nichts anbrennen.
Die Geräusche und Musikelemente sind gewohnt gut.

Fazit
Das Buch hat mir noch gefallen. Das gleichnamige Hörspiel ist vollgestopft mit inhaltsleeren Dialogen. Statt ein knackiges Hörspiel zu liefern, wird es künstlich aufgebläht und ist dank der vielen Änderungen in Teilen kaum wiederzuerkennen. Da hätte man André Minninger dran lassen sollen. Der hätte die solide Vorlage ebenso gut gekürzt und keine Schwachsinnsänderungen und dämliche (und vor allem langweilige) Dialoge eingefügt. Schade, ein schlechtes Dialogbuch kann die sehr gute produktionstechnische Seite nicht retten.

Score
30%
Verfasst am: 30.04.2011