Folge 125: Der Mörder aus einer anderen Zeit

Ein Traum wird wahr …

André Minninger setzte das Buch in ein Hörspielskript um und ist dabei der Vorlage weitgehend sehr treu geblieben. Er hat – vielleicht um einen Namen für die Sprecherliste zu haben, ein Kind von Gaby als „Robert aus der Grundschule“ vorstellen lassen. Im Buch ist es irgendein Kind. Ansonsten gibt es keine nennenswerten Unterschiede, vom Finale abgesehen. Da wurde ordentlich zusammengerafft. Die Nähe zum Vorbild betrifft sogar die Anzahl der Jahre, die seit 1898 vergangen sind: 102. Das hätte ich auf 103 geändert, damit das Handlungsjahr wenigstens mit dem Erscheinungsjahr des Hörspiels übereinstimmt.

Rolf Kalmuczak bezeichnete zunächst die Internatszeitung als „BS-OBSERVER“, zu Deutsch: „Heimschul-Beobachter“, da BS für Boarding-School steht. Gleich nach „Hilflos in eisiger Nacht“ nannte er die Zeitung nur noch „Heimschul-Beobachter“. So auch in der Buchvorlage des Hörspiels. André Minninger ist nicht nur bei diesem Hörspiel der Bezeichnung der Folge 99 treu geblieben: „Boarding-School-Observer“.

Bei EUROPA ist es wirklich die Regel: sehr gute Sprecherleistungen und ein gutes Händchen bei der Zuweisung der Rollen zur jeweiligen Stimme. Auf der Sprecherliste steht ein Klaus. Die Rolle ist mir im Hörspiel gar nicht aufgefallen, wird aber angeblich von Lucius Kliemt gesprochen. Sicherlich ist das der Freund von Robert.

Musikalisch wird nichts Berauschendes geboten. Die Untermalung geht vollends in Ordnung. Manchmal ist sie ein wenig zu laut eingespielt, sodass der Erzähler schwerer zu verstehen ist. Bei den Geräuschen ist alles hervorragend arrangiert.

Fazit
Das Hörspiel ist eine perfekt gekürzte Version des Buches. Es fehlt schlichtweg nichts Wichtiges. Dazu respektiert André Minninger sehr die Vorlage und es gibt kaum Abweichungen. Lustig an dem Hörspiel ist TKKGs Erpressung (über solche gesetzeswidrigen und unmoralischen Wege kann man sich kaum noch aufregen): Sie schaffen es, eine Partei von ihrer Gesinnung komplett umzukrempeln. Damit hat Rolf Kalmuczak sicherlich einen Traum sich fiktiv erfüllen lassen.