Folge 136: Argentinische Entführung

Folge 136: Argentinische Entführung
Medium:
Label:
Erscheinungstermin:
EAN:
MC / CD
EUROPA
10. März 2003
743219885944 (MC) / 743219885920 (CD)
Verwandte TKKG-Produkte

41%

Insgesamt sind 3 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 41%.

Rezensionenübersicht

Entführung mal anders

Eine Rezension von Alexander

Eine neue Art des Verbrechens aus Argentinien hat sich auch in Deutschland etabliert: die argentinische Entführung. Die neuesten Entführungsopfer sind zwei kleine Kinder eines Industriellen. TKKG schaltet sich ein. Sie beobachten heimlich den Ort der Lösegeldübergabe und kommen so den Kidnappern auf die Spur. Aber noch jemand anderes interessiert sich für die Verbrecher. Bei der Verfolgung gibt es einen überraschenden Zwischenfall …

Schon wieder das Thema Entführung? Auch in der 136. TKKG-Hörspielfolge geht es um Entführungen. Der Titel suggeriert, dass es um eine neue oder besondere Art der Entführung geht. Dem ist tatsächlich so. Am Anfang der Hörspielhandlung erklärt Gaby ihren Freunden vom TKKG, wie die neue Entführungsmethode aus Argentinien funktioniert. Das Besondere ist, dass nur eine verhältnismäßig niedrige Lösegeldsumme gefordert wird (10 000 bis 20 000 Euro) und so der ganze Ablauf der Entführung beschleunigt wird, da die erpressten das Geld schnell beschaffen können. Der Hauptvorteil dieser Methode ist, dass sich so das Risiko der Entführer von der Polizei erwischt zu werden erheblich minimiert. Ich dachte bisher, dass es diese Art der Entführung nicht in der Realität gibt. Weit gefehlt: Der Autor muss dieses Thema aus einer Zeitung aufgeschnappt haben. Sogar die TELEPOLIS vom Heise Verlag berichtet davon: Argentinische Straßenräuber in der Krise von Caroline Mayer, veröffentlicht am 16.06.2002

Obwohl es in der Serie sehr oft um Entführung geht, hat mir dieses Hörspiel doch einigermaßen gut gefallen. Das liegt zum einen an der kurzweiligen Story und zum anderen an den guten bis sehr guten Sprecherleistungen. Gestört hat mich der Dialog der zwei entführten Kinder. Ihre Unterhaltung wirkt unglaubwürdig. Zweck des Gesprächs war es wohl, den Hörern zu vermitteln, was passiert ist. Das war aber nicht zwingend notwendig, da der Hörer später durch den Blinden und dessen Kumpel erfährt, was passiert ist.

Leider gibt es wenig Spannung in der Hörspielhandlung. Die Gangsterdialoge nerven diesmal nicht, wie sonst meistens, allerdings fehlt der interessanteste Gangsterdialog: Mich hätte die Reaktion der Räuber interessiert, nachdem sie das geklaute Geld gezählt haben. Schließlich rechneten sie doch mit einer sehr viel höheren Geldsumme …

Auch der serientypische Humor kommt nicht zu kurz. Es gibt wieder einige lustige Dialoge. Zum Beispiel gibt es folgendes witzige Zitat: „Beim Papierkorb war niemand. Nur ein paar Wespen taten sich an den Obstresten gütlich.“
Das tolle Cover zeigt eine Schlüsselszene vom letzten Viertel der Hörspielhandlung.

Bei den Sprecherleistungen gibt es keinen Ausfall zu verzeichnen. Die vier Hauptsprecher sind gewohnt erstklassig. Von den zahlreichen Gastsprechern stechen zwei heraus: Ilja Richter (Moderator der ehemaligen TV-Sendung „Disco“) als Entführer Blitz und Oliver Rohrbeck (Justus Jonas) in einer Doppelrolle. Er spricht den italienischen Gastwirt mit Akzent und den Entführer Hooker. Neben Alexandra Doerk als zickige Entführerin Zicke haben mir die beiden von allen Gastsprechern am besten gefallen. Ilja Richter hat eine tolle Stimme mit einem hohen Wiedererkennungswert und spielt seine Rolle super. Oliver Rohrbeck spielt seine beiden Rollen auch hervorragend. Im Booklet ist er mit dem ulkigen Pseudonym „Lars Lächel“ gelistet. Wolfgang Kaven ist als Erzähler wieder befriedigend.

Die Zwischenmusiken sind gut ausgewählt und eingesetzt worden. Das Gleiche gilt für Geräusche und Effekte.

Fazit
Aufgrund der relativ kurzweiligen Hörspielhandlung und den hervorragenden Sprecherleistungen ist die Nummer 136 eine weitere Folge aus dem Mittelfeld der gesamten Serie.

Score
60%
Verfasst am: 22.03.2011