Folge 151: Gekauftes Spiel

Folge 151: Gekauftes Spiel
Medium:
Label:
Erscheinungstermin:
EAN:
MC / CD
EUROPA
3. März 2006 (WM) / 10. November 2006
828768961247 (MC) / 828768961223 (CD)
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31%

Insgesamt sind 4 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 31%.

Rezensionenübersicht

Belangloser Durschnitt mit Top-Sprechern

Eine Rezension von Hauke

Der TKKG-Autor Rolf Kalmuczak hat es sich nicht nehmen lassen, das Hörspielskript zu seinem Buch zu verfassen. Dabei gibt es unzählige Änderungen:

Die Einstiegsszene in Gabys Mädchenzimmer ist komplett neu mit vielen Small Talk-Dialogen zwischen TKKG, die es nicht im Buch gibt. Dort beginnt für TKKG der Fall in einem Fußballstadion, in dem die Jungs Gaby beim Kicken zuschauen.

Zum Finale hin sind die Änderungen wieder sehr groß. Klößchen ist krank in der TKKG-Stadt geblieben, wohingegen seine Freunde in den Urlaub fahren und den Fall lösen. Dabei wird Tatjana Fender nicht erwähnt und statt ihr Evelyn Fender entführt. TKKG muss gar nicht mehr ermitteln wie im Buch. Sie erfahren immer alles direkt und können sofort ein Entführungsopfer und die Verbrecher befreien. Was aus dem Fußballspieler Mario und dessen Vater wird, bleibt ungewiss.

Im Hörspiel kritisiert Rolf Kalmuczak den Fußball, was im Buch fehlt. Ob das Lektorat die Sätze gestrichen hat? Gaby äußert ironisch, sie liebe inzwischen die blauen Flecken am Bein und den Brummschädel von Kopfballschießen. Veronika Neugebauer, die Sprecherin der Gaby, hat so einige Klopper-Sprüche im Skript stehen, die sie sehr amüsant überträgt – immer nicht ganz ernst gemeint. Ansonsten wäre vieles auch einfach zu traurig anzuhören.

Ben Hecker spricht Wilson meiner Meinung nach mit leichtem amerikanischen Akzent, nicht britisch. Das ist aber nur eine Kleinigkeit. Seine Leistung gefällt mir, ebenso wie die der übrigen Sprecher, mit Ausnahme von Katinka Körting – sie klingt wie ein Amateur und überzeugt nicht wirklich. Ein Highlight ist für mich Franz-Josef Steffens. Es ist sein letzter Auftritt bei TKKG.
Stefan Brönneke, der in Tivolas Computerspielreihe Tim sprach, mimt hier den nicht zurechnungsfähigen Hooligan. Das ist herrlich abgedreht und macht viel Spaß.

Die Sprecher sind bis auf eine Ausnahme erstklassig, doch die Tonqualität schwankt etwas. Renate Pichler klingt mal weit entfernt und auf meinen Lautsprechern etwas blechern und Veronika Neugebauer immer sehr nah und warm. Als ob sie woanders mit einem Mikrofon aufgenommen wurde, das nicht mit denen aus dem Studio Körting harmoniert.
Wie zuletzt öfters, gibt es viele bekannte ältere Musikstücke zwischen neueren. Der Mix weiß zu gefallen. Die Geräuschkulisse überzeugt wie eh und je.

Das Hörspiel hat ein anderes Cover als das Buch. Endlich mal wurde das Cover dem Hörspiel komplett angepasst. Denn die Buchcoverszene wird im Hörspiel nicht beschrieben. Auf dem Cover sind Tim und Herr Fender zu sehen. Im Buch ist nur Herr Fender anwesend, für das Hörspiel ist die Szene angepasst. Nur so konnten Fenders Gedanken dem Hörer nahegebracht werden, indem er die Überlegungen Tim mitteilt.

Fazit
Rolf Kalmuczak hat wiedermal seine gute Vorlage in ein eher belangloses Hörspiel umgeschrieben. Das liegt an dem sinnlosen Small Talk und den peinlichen Sprüchen. Das gleichnamige Buch hat mir sehr gut gefallen. – Ob der Qualitätsunterschied am Lektorat liegt?

Score
55%
Verfasst am: 18.09.2011