Folge 156: Erpresser fahren Achterbahn

Folge 156: Erpresser fahren Achterbahn
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Erscheinungstermin:
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MC / CD
EUROPA
16. November 2007
886971689549 (MC) / 886971689525 (CD)
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60%

Insgesamt sind 3 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 60%.

Rezensionenübersicht

Durchschnittliche Erpresser → durchschnittliches Ergebnis

Eine Rezension von Hauke

Stefan Rüters ist Gastschüler in der TKKG-Klasse. Sein Vater besitzt diverse Fahrgeschäfte (u. a. eine Achterbahn und einen Breakdancer) und schenkt TKKG diverse Freikarten für den anstehenden Herbstjahrmarkt. Bei ihrer ersten Fahrt − im Breakdancer − explodiert eine Bombe in der Gondel, die Gaby und Tim kurz zuvor verlassen hatten.
Dieser Anschlag ist eine Reaktion auf die Erpresserbriefe, die Stefans Vater erhielt. Können TKKG die Erpresser dingfest machen?

Der Titel „Erpresser fahren Achterbahn“ passt zum Hörspiel genauso gut wie der zum Buch („Anschlag auf die Achterbahn“). Die Erpresser fahren weder Achterbahn, noch verüben sie einen Anschlag auf diese. Lediglich die Geldübergabe findet auf der Achterbahn statt.
Dies ist typisch für TKKG und ebenso typisch fällt das Hörspiel aus: absoluter Durchschnitt. Leider weiß das Hörspiel nicht durch eine gehörige Portion Humor zu glänzen, um die nicht sonderlich spannende Handlung aufzuwerten. Im Buch ist dies wesentlich besser gelungen. Dafür kommt das Hörspiel im Gegensatz zum Buch (beinahe) ohne Gangsterdialoge aus.
André Minninger entwickelte aus seinem Hörspielskript einen ganzen TKKG-Roman. Es ist der kürzesten der gesamten TKKG-Reihe mit gerade einmal 156 Seiten. (Ob die Analogie zur Hörspielfolgennummer Zufall oder Absicht ist?) Das Buch hat mich besser unterhalten als das Hörspiel. Zusätzliche Gangsterdialoge fördern sogar die Spannung, da die ganze Schlechtigkeit der Erpresser TKKG-typisch dargelegt wird und Andeutungen über kommende Ereignisse gemacht werden. Ebenfalls werden Geschehnisse aus verschiedenen Blickwinkeln aufgezeigt. Einmal aus der Tätersicht und einmal aus der eines Beobachters. Besonders vermisst habe ich im Hörspiel die ulkige Verhörszene bei Kommissar Glockner.
Im Buch sind zahlreiche Logikfehler behoben und es ist sprachlich aufpoliert und sogleich moderner ausgefallen. Im Buch simst Gabys Vater sogar! Nichtsdestotrotz haben beide Medien grobe Logikfehler (Stichwort: Untersuchungshaft / Jugendschutzgesetz).
Tims „Amigos“ gibt es im Buch nicht. Auch ist die Wortwahl weniger harsch. Stefan bezeichnet seine Stiefmutter nicht mehr als Schlampe und Gaby Klößchen nicht als Sau. Gunnars Drohgebärde zeigt ebenfalls die Anpassung an junge Leser:
„Wovon faselst du eigentlich? Deinen losem Mundwerk werde ich das Maul stopfen. Welchen Zahn soll ich dir als erstes lockern?“ sagt Gunnar Steppke im Hörspiel.
Im Buch wurde daraus: „Wovon faselst du eigentlich?“, brauste Gunnar Steppke wütend auf. „Deinem losen Mundwerk werde ich Einhalt gebieten. Welchen Zahn soll ich dir als erstes ziehen?“

Lutz Richter als Gunnar Steppke hat mir gut gefallen. Mir sagt die Klangfärbung seiner Stimme in der Rolle besonders zu. Eine derart warme Stimme habe ich bei TKKG lange nicht mehr gehört. Elga Schütz als strenge Deutschlehrerin Frau Klamm fehlt ein wenig die arge strenge in der Stimme, wie ich es mir beim Lesen des Buches vorgestellt habe. Gosta Liptow als Stefan Rüter und die TKKG-Stammsprecher dominieren dieses Hörspiel zurecht: Ihre Auftritte sind äußerst überzeugend. Wesentlich überzeugender als Rasmus Borowitz und Nico König als zwei Halbstarke Mitschüler von TKKG. Kommissar Glockner und Ettel sind mit von der Partie sowie ein namenloser Polizist. Ein toller Gastauftritt von Lutz Mackensy! Edgar Bessen (Kommissar Glockner) knüpft mit seinen Leistungen an alte Folgen an. Die übrigen Sprecher geben keinen Anlass zur Klage.

Besonders gelungen sind die Geräusche beim Breakdancer. Lediglich die Schritte auf dem Fahrgeschäft klingen zu „sandig“. Es sind zu viele Steine unter den Sohlen und die Gangart ist zu langsam. Für ein Livehörspiel wäre das in Ordnung. Bei einem richtigen Hörspiel erwarte ich mehr.
Die Musikuntermalung ist akzeptabel. Nicht auffällig gut, aber eben auch nicht schlecht. Ebenfalls Durchschnitt.

Das Cover zeigt den Alpenflitzer und TKKG auf Beobachtungsposten. Im Gegensatz zum Buchcover passt es zur Handlung.

Fazit
Dieses Hörspiel hinterlässt durchweg einen durchschnittlichen Eindruck. Die Logikfehler fallen nicht besonders stark auf. Den TKKG-Lesern kann ich das Hörspiel in Buchform empfehlen: „Band 109 – Anschlag auf die Achterbahn“

Score
50%
Verfasst am: 11.11.2010