Folge 160: Das Grauen naht um Zwölf

Folge 160: Das Grauen naht um Zwölf
Medium:
Label:
Erscheinungstermin:
EAN:
MC / CD
EUROPA
26. September 2008
886972905747 (MC) / 886972905723 (CD)
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62%

Insgesamt sind 2 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 62%.

Rezensionenübersicht

Licht und Schatten liegen wieder recht dicht beisammen

Eine Rezension von Daniel

TKKG im Glück. Gaby gewinnt bei einem Wettbewerb die Reise auf dem Luxusdampfer Lucifer. Diese findet jedoch nicht an einem x-beliebigen Tag statt, sondern genau an Halloween. Alle Gäste betreten mit Kostümen das Schiff, so auch TKKG. Schon bald aber geschieht Eigenartiges. Ein Totenkopf, der im Nebel auftaucht und ein Mordanschlag. TKKG sind auf einer heißen Fährte …

Halloween auf einem Luxusdampfer. Das gab es zugegebenermaßen noch nie. Dass André Minninger mit seinen Geschichten einen neuen Geist in die Serie zu bringen versucht lässt sich nicht leugnen. Das Setting ist an sich prima und auch vielversprechend. Doch macht allein das lange kein gutes Hörspiel. Und obgleich man einige Probleme der Vergangenheit wie den Spannungskiller Nummer eins, die unsäglichen Gangsterdialoge über Bord der Lucifer geworfen hat, bleiben andere.
Dies betrifft vor allem die Anfangsphase des Hörspiels, die mir leider so gar nicht zusagt. Endlos lange dauert es, bis die Handlung denn mal richtig in Schwung kommt. Dass man sich Zeit nimmt, die Charaktere und die neue Umgebung der Geschichte einzuführen, mag okay sein, doch in diesem Umfang hätte das nicht sein müssen. Da wäre weniger in diesem Fall mehr und deutlich effektiver gewesen. Das alles würde vielleicht nicht mal ganz so drastisch störend wirken, wenn nicht auch noch die Hauptsprecher in dieser Phase völlig überdreht agierten. Besonders zu nennen sind dabei Veronika Neugebauer und Manou Lubowski. Mit einer glaubwürdigen und natürlichen Darbietung hat das alles nicht sonderlich viel zu tun. Da ist die Ruhe, die Sascha Draeger und Niki Nowotny ausstrahlen regelrecht angenehm.
Erfreulich aber ist, dass es nicht dauerhaft so schlimm bleibt. Die Endphase des Hörspiels ist sogar recht gut gelungen. Der von André Minninger gesponnene Fall ist für TKKG-Verhältnisse ziemlich stark. Erinnert man sich da an gewisse eigenwillige Verkettungen von Verbrechen in früheren Tagen zurück, so kann man diesbezüglich schon von einem klaren Aufwärtstrend innerhalb der Serie sprechen. Nur, dass dieser eben längst nicht alle Teilbereiche ergriffen hat.

Die Musik. Nunja, schlecht sind die Stücke nicht unbedingt. Aber die Auswahl begeistert trotzdem nicht vollständig. Viel zu sehr hat man sich bereits an den typischen Klängen sattgehört, zu belanglos fallen diese oftmals aus. An einigen Stellen untermalt man zwar durchaus passend, aber für ein rundum gelungenes Bild fehlt da deutlich was. Eine gewisse Steigerung ist aber - zieht man wiederum den Vergleich zu vielen anderen Folgen jenseits der 100 - erkennbar, wenngleich man längst nicht am Maximum angekommen ist.

Bei den Sprechern in den Nebenrollen läuft ebenfalls nicht alles rund. Gewisse Anklänge an Overacting sind erkennbar. Das zwar nicht durchgehend, doch kann ich so auch nicht davon sprechen, dass man in diesem Bereich das Hörspiel großartig bereichern konnte.

Fazit
Obgleich die Ideen und der Fall gut sind, gelingt es nicht eine runde Produktion auf die Beine zu stellen. Dazu wirkt vor allem die Anfangsphase des Hörspiels zu dünn, inhaltsleer und uninteressant. Man steigert sich zwar im Verlauf, aber das Tempo dürfte insgesamt noch einiges höher sein. Als jemand, der jahrelang bestimmte Schwachpunkte wie die Gangsterdialoge kritisiert hat, ist es für mich natürlich besonders erfreulich, dass man davon nun endgültig Abschied genommen zu haben scheint. So gewinnt das Hörspiel gerade gegen Ende sehr, sehr viel, da längst nicht alles derart vorhersehbar ist wie früher.
Licht und Schatten liegen also mal wieder recht dicht beisammen. Aber in Anbetracht dessen, dass wir in der Vergangenheit weitaus schlechtere Abenteuer erlebt haben, bin ich mit dem vorliegenden nicht mal so unzufrieden.

Score
55%
Verfasst am: 07.10.2009