Folge 163: Die Makler-Mafia

Folge 163: Die Makler-Mafia
Medium:
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Erscheinungstermin:
EAN:
MC / CD
EUROPA
17. April 2009 (MC / CD)
886974439844 (MC) / 886974439820 (CD)
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57%

Insgesamt sind 4 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 57%.

Rezensionenübersicht

Klößchen ist schwer besorgt um seine Großmutter

Eine Rezension von Daniel

„Die Makler-Mafia“ ist das zweite Hörspiel nach dem Tod des Autors Stefan Wolf, welches auf einer Buchvorlage basiert.

Alles beginnt mir der Runde der alten Damen, zu denen auch Rosalinde Sauerlich, Klößchens Oma, zählt. Diese treffen sich regelmäßig, um Canasta zu spielen. Doch an diesem Tag möchten sie etwas ganz anderes ausprobieren. Ein sogenanntes Hexenbrett, mit dessen Hilfe man angeblich Kontakt mit Leuten aus dem Totenreich aufnehmen kann. Noch nehmen die Damen das Ganze nicht sonderlich ernst, doch als die Botschaft „tot“ offensichtlich wird, ist es mit dem Spaß vorbei.

Nach einem Zusammenbruch wird Oma Sauerlich ins Krankenhaus gebracht. Klößchen ist schwer besorgt, um seine Großmutter und so reisen TKKG zu ihr, um das Geheimnis der mysteriösen Geistererscheinungen zu lüften.

Der Beginn zieht sich zwar ein klein wenig, fällt aber dennoch interessant aus. Es ist schon eine ganze Zeit her, dass sich TKKG mit Geistererscheinungen und übersinnlichen Phänomenen beschäftigt haben. Normalerweise ist dies etwas, das man sonst eher von den „drei ???“ her kennt. Auch dort wurde die Idee Ouija-Bretts vor nicht gar zu langer Zeit verarbeitet.
Das klingt wahrhaftig vielversprechend und bis auf eine einzige Ausnahme, nämlich den etwas arg seltsamen und zudem zufälligen Zwischenfall auf dem Flughafen, gelingt es prima zu unterhalten. TKKG ermitteln, befragen, untersuchen Tatorte und legen sich nachts auf die Lauer, um die Spukerscheinungen zu ergründen. Diese Szenen hat man für die Verhältnisse der Serie sogar ziemlich gruselig in Szene gesetzt.
So weit klingt wirklich fast alles nach den Fällen der guten alten Zeit. Einen eklatanten Unterschied gibt es aber schon und dieser ist das Tempo, in dem die Geschichte erzählt wird. Manches Gespräch wirkt hier schon etwas aufgebläht und lang. Da wünscht man sich ab einem bestimmten Zeitpunkt unweigerlich mehr Kurzweiligkeit herbei.

Schade ist außerdem, dass der Titel bereits viel von der Lösung verrät und das Ganze so noch durchschaubarer macht, als es ohnehin schon ist.

So stark der Fall anfängt, so seltsam werden die Wege, die man zum Ende hin einschlägt. Dies mag zwar in gewisser Weise (vor allem für die jüngeren Hörer) schon eine unheimliche Stimmung schaffen, ist für meinen Geschmack aber doch etwas drüber. Bei dem Finale habe ich mich eher an Abenteuer der Knickerbockerbande erinnert gefühlt, die gerne mal einer einigermaßen realistischen Darstellung den Rücken kehren. Von TKKG erwarte ich mir – trotz gewisser übler Abstecher in der Vergangenheit in überzogene Gefilde – aber eher Bodenständiges.

Nichtsdestotrotz ein über weite Strecken unterhaltsames Abenteuer, das aber noch etwas kurzweiliger hätte sein dürfen.

Klößchen: Dass Manou Lubowski ein glänzender Schauspieler ist, hat er mit seinen Auftritten bei der Küstenwache vollauf bewiesen, und hier kann er nun auch endlich wieder ganz normal sprechen. Klasse! Endlich kein Klößchen mehr, der einfach nur dazu da ist, dumme Sprüche am Rande abzulassen.
Karl: Niki Nowotny klingt etwas verschnupft, was ihm aber recht gut steht.
Und auch Sascha Draeger sowie Veronika Neugebauer präsentieren sich sehr solide. – Das kann man sich alles prima anhören.
In den weiteren Rollen bekommt man es ebenfalls mit gut ausgewählten Sprechergrößen zu tun. Da läuft bis auf leichtes Overacting bei den Gegenspielern nicht viel schief.

Die zum Einsatz kommende Musik ist in Ordnung, vor allem während der gruseligen Momente, dürfte insgesamt aber gerne noch etwas mehr Oldschool sein.

Fazit
Die erste Hälfte weiß trotz kleinerer Längen gut zu unterhalten, die Entwicklung gegen Ende trübt aber den Gesamteindruck doch. Insgesamt würde ich ein befriedigend aussprechen.

Score
55%
Verfasst am: 09.10.2009