Folge 173: Die Skelettbande

Klößchen als Hip-Hop-Fan

Die spannende unheimliche Buchvorlage hat André Minninger gut umgesetzt. Die schaurigen Szenen in einem geschichtsträchtigen Gebäude fallen im Hörspiel extrem kurz aus und wie TKKG ausgeschaltet werden, kommt nicht so deutlich beim Hörer an, wie beim Leser. Das ist natürlich schade, doch wüsste ich auch nicht, wie man es merklich besser als Hörspiel umsetzen könnte.

Das Hörspiel fängt mit einer Szene an, in der Konrad eine Mutprobe bestehen muss. Sie spielt vor 25 Jahren. In der Buchvorlage ist es Julius, der die Probe besteht und zur aktuellen Zeit. Mir ist nicht ersichtlich, warum die Szene zurückdatiert wurde.

Aaron Lee Ullmer spricht den Hedonis wenig überzeugend. Man kann erahnen, wie er wirken will, aber es funktioniert einfach nicht. Schade.
Marek Harloff hat bei den ersten zehn TKKG-CD-ROMs von Tivola den Karl gesprochen. Dann wurden die damaligen Stammsprecher ausgewechselt, weil sie angeblich zu alt klangen. Als Nils in diesem Hörspiel klingt er frisch und jung. Ihm nimmt man locker den 14-Jährigen ab.
Die übrigen Sprecher der Kinder klingen jung und passen. Der Rest der gewaltigen Sprechercrew leistet ebenfalls hervorragende Arbeit.

Musikalisch präsentiert sich das Hörspiel von seiner besten Seite. Auch an der Geräuschkulisse gibt es nichts auszusetzen. EUROPA hat wieder ihren guten Standard erreicht.

Das Hörspielcover passt gut zur Geschichte. Es könnte in der Vierstein-Villa sein. Schade finde ich, dass Sony schon wieder das Aussehen von TKKG ändert. Gaby sieht auf der Darstellung kindlicher und mädchenhafter wie auf den Buchvorlagen aus. Die Farben sind auch sehr ähnlich wie beim Buch, doch könnte man dies als die Schlafanzugkleidung deuten und genauso die Frisur. Damit könnte ich mich arrangieren. Ich hoffe, die Gestaltung wird zukünftig wieder so wie bisher auffallen und sich nicht noch weiter an die kindlichen Darstellungen von Gerhard Schröder annähern.

Auf der Rückseite fehlt schon wieder der letzte Track. Das ist das zweite Mal, dass der letzte Track nicht aufgeführt wird. Peinlich!

Fazit
Ein außergewöhnliches Hörspiel mit Klößchen als Hip-Hop-Fan. Diese Szene ist wirklich der Brüller – deutlich lustiger als in der Buchvorlage. In Sachen Nervenkitzel liegt das Buch deutlich weiter vor, was aber auch an der Ausführlichkeit und der einsetzenden Fantasie liegt.