Folge 175: Nachtwanderung mit Schrecken

Folge 175: Nachtwanderung mit Schrecken
Medium:
Label:
Erscheinungstermin:
EAN:
CD
EUROPA
25. November 2011
886979063723 (CD)
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Interview:

80%

Insgesamt sind 3 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 80%.

Rezensionenübersicht

Tim ist zurück!

Eine Rezension von Hauke

Neue Abenteuer im Ferienlager lautet der Untertitel der Folge 175, die anlässlich des Jubiläums (30 Jahre TKKG-Hörspiele) über eine ungewöhnlich lange Spielzeit verfügt. Es ist die erste Doppel-CD der Reihe. Die traurige Nachricht für alle MC-Fans: Bereits diese Folge gibt es nicht mehr auf Kassette zu kaufen. 2012 stellt EUROPA die Produktion (mit Ausnahme ihrer erfolgreichsten Hörspielserie) ein.

Auf der ersten CD überführen TKKG zunächst einen Dieb. Ein weiterer kleiner Nebenschauplatz ist das Haus von Oma Truels. Erst die zweite CD beinhaltet die titelgebende Geschichte: eine „Nachtwanderung mit Schrecken“.

Die Motive der Verbrecher sind simpel und recht kindisch. Realitätsnähe ist aber auch nicht von Nöten, um gut zu unterhalten. Dieses Kinderhörspiel macht in diesem Bereich viel richtig.

Es gibt clevere Ermittlungsmethoden seitens der TKKG-Bande. Beispielsweise fotografiert Tim mit seinem Handy Indizien. Das erinnert an die ersten TKKG-Computerspiele. Dort wurde alles mit einer Sofortbildkamera festgehalten. Bei der Live-Uraufführung des Hörspiels waren die Fotoszenen mit die lustigsten. Es bleibt zu hoffen, dass es eine Tournee für dieses Stück geben wird. Die Handlung ist passend verkürzt und leicht verändert, sodass es keinesfalls langweilig wäre, auch wenn das Hörspiel bekannt ist. Besonders in der Live-Hörspielfassung arbeiten TKKG fast immer zusammen. Außerdem sind zusätzliche Szenen nur mit Karl enthalten. In der Hörfassung ist Tim wie bei Rolf Kalmuczak bisweilen der alleinige Macher und schafft es ganz allein einen Menschen aus dem Moor zu ziehen. Der Tim, wie ihn Rolf Kalmuczak beschrieben hat, ist ein Stück weit zurückgekehrt. Nur die negativen Eigenschaften sind weggefallen.

Es gibt diverse lustige Stellen: Klößchen will lieber Zivildienst machen als den Grundwehrdienst. Leider passt dieser Gag nicht in die aktuelle Zeit, da am 01. Juli 2011 der Zivildienst ebenso wie der Grundwehrdienst ausgesetzt worden ist.

Sophie Lechtenbrink hat mich nicht vollends überzeugt. Auch der Wechsel zwischen traurig und ihrem Satz „Nein! Mein Handy hatte ich zum Aufladen auf den Tisch […]“ ist merkwürdig. Ihre Stimmlage verändert sich zu schnell. Das klingt für mich zusammengeschnitten, nicht homogen. Die übrigen Sprecher fallen nicht negativ auf. Fast alle sind hervorragend. Günther Berger wird dieses Mal nicht von Wolfgang Völz, sondern Douglas Welbat gesprochen, der seine Rolle hervorragend interpretiert. Bauer Tönsen wird wunderbar von Klaus Dittmann (im Inlay fälschlicherweise als Dickmann angegeben) gesprochen. Der Erzähler und die vier vom TKKG sind ebenfalls gut aufgelegt.

Bei der Musik- und Geräuschkulisse steckt spürbar ein guter Wille. Nur manchmal gefiel mir eine Zwischenmusik nicht. Mit den Geräuschen bin ich sehr zufrieden. Europa arbeitet gemäß dem bekannten Standard, für den das Label schon oft gelobt wurde.

Auf dem Covermotiv ist das Ziel der nächtlichen Wanderung abgebildet. So richtig begeistern kann mich das Bild nicht. Rasputin sieht für mich zu jung aus, im Verhältnis zu den vielen Beschwerden, von denen er im Hörspiel spricht.

Fazit
Ein angemessenes Jubiläumshörspiel, das für Kenner der ersten „Abenteuer im Ferienlager“ (Folge neun) viele schöne Querverweise hat. Kenntnisse der 1982 erschienenen Folge sind nicht nötig.
Für ein TKKG-Hörspiel der aktuellen Zeit ein Hörgenuss. Über kleinere Macken (z. B. Zeitproblematik, zu lange Laufzeit für zu wenig Story, …) kann (oder muss) getrost hinweggesehen werden.

Score
85%
Verfasst am: 27.11.2011