Band 001: Jagd nach den Millionendieben

Band 001: Jagd nach den Millionendieben
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Gebundenes Buch · 160 Seiten · 12.2 x 18.8 cm
cbj AVANTI
09. November 2010
€ 7,99 [D] | € 8,30 [A] | CHF 14,50 (UVP)
978-3-570-17035-9
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90%

Insgesamt ist 1 Rezension des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 90%.

Rezensionenübersicht

Neues Update: No risk, no fun!

Eine Rezension von Hauke

„No risk, no fun“ wird nicht nur in diesem Band von Tim Carsten gesagt, sondern auch in anderen Neuausgaben. Dies scheint auch für den Autor Herbert Friedmann zu gelten, der auf Basis von Rolf Kalmuczaks Erstausgabe diese Version schrieb.

Mir missfällt das erste Kapitel total. Nach diesem Ausrutscher geht es jedoch schnell bergauf. Zu Beginn diskriminiert Friedmann mittels Tim Klößchen sehr grob. Tim betrachtet sich selbstverliebt im Spiegel und zeigt seinem Lehrer den Stinkefinger. Besonders Ersteres bestürzt mich.

Dem Einstieg zum Trotz, gibt es viel Positives zu melden. Mir gefällt Karls Sprachwahl, die Begriffe aus der Softwarewelt verwendet. Die Dialoge sind gleichmäßig aufgeteilt und jeder der TKKG-Freunde hat Wichtiges zu sagen. Die Geschichte ist nicht mehr so sehr auf Tim konzentriert. Außerdem gibt es mehr wörtliche Rede, was den heutigen Lesegewohnheiten der Kinder entsprechen sollte. Tims Gedankenwelt bleibt etwas mehr verborgen, besonders seine Nervosität wird nicht so intensiv geschildert: Erzählertexte sind in der wörtlichen Rede integriert und Karl darf zum Beispiel öfters Hintergrundinformationen, die früher der Erzähler lieferte, beisteuern.

Wie in der Erstausgabe ist Klößchen noch kein Teil der Detektivbande. Tim überlegt in diesem Buch über seine Vorurteile gegenüber Klößchen, weil er dick und unsportlich ist und über seine zu Gaby, die sportlich ist, aber ein Mädchen. Aus diesen Gründen hält er zunächst beide als Detektive ungeeignet.

Natürlich lässt Tim Klößchen mitmachen und dieser überzeugt mit tollen Ideen. So ist TKKG ein richtig starkes Team! Tim denkt dann an seine Mutter, die ihn eingeschärft hat, Menschen nicht immer nach Äußerlichkeiten zu bewerten, was er bei Klößchen getan hat (dick = doof). Eine schöne Moral. Friedmann erlaubt sich erneut einen Seitenhieb an Rolf Kalmuczak: Hässliches Gesicht heißt nicht gleich Verbrecher. Ich bin gespannt, wie die späteren Bücher neu geschrieben werden. Das kann noch sehr spannend werden!

Tim und Gaby sind übrigens noch kein Paar und daher ist Tim ebenso verlegen wie in der Erstausgabe von Rolf Kalmuczak. Besonders als Gaby ihn küsst (nur in der Neufassung!). Am Ende wird geklärt, welcher Art die Freundschaft von Gaby und Tim ist.

Zum ersten Mal ist es inhaltlich passend, dass Tim veraltete Technik hat: Er kann aus diesem Grund kein Foto von den Bilderdieben machen. Da er nur über Klößchens Laptop via UMTS Internet hat, schreibt er darüber seiner Mutter eine Mail, die im Buch abgedruckt ist. Das finde ich klasse. Schön ist auch die frühe Betonung der wichtigen Beziehung zu Tims Mutter.

Es gibt eine lustige Szene mit TKK und Georg, dem Chauffeur der Sauerlichs, in der es eine Anspielung an die Konkurrenzserie „Die drei ???“ gibt: Es ist, als wäre Karl Justus Jonas und Georg der Chauffeur Morton. Ein Highlight.

Die Illustrationen sind teilweise wirklich gelungen. Es werden aber immer wieder nur einzelne Gegenstände dargestellt wie ein Motorradhelm, der dann fast eine halbe Seite ausfüllt. Derartiges ist nichtssagend und verschenktes Potenzial.

Fazit
Das erste Kapitel hat mich schwer enttäuscht. Danach wird es zunehmend besser und insgesamt bin ich doch angetan und positiv überrascht. TKKG formieren sich gerade und Tim erfährt eine wichtige Lektion: Menschen nicht allein nach dem äußeren Erscheinungsbild zu beurteilen.
Ich kann jedem die Lektüre dieses Buches empfehlen, zumal es einige tolle Einfälle von Herbert Friedmann enthält und keine Fehler, wie andere Neuausgaben. Bleibt noch zu sagen, dass dieses Buch ebenfalls ein Produkt seiner Zeit ist: Lady Gaga und Justin Bieber sind die angesagten Musikkünstler. TKKG hat diverse Standardsprüche, die dieses Mal gar nicht stören, da sie stets passend eingesetzt werden und nicht über die Maße häufig. Höchstens Karls „Update“-Gerede könnte doch etwas zu viel sein, doch gerade seine Ausdrucksweise hat mir viel Spaß gemacht.

Score
80%
Verfasst am: 10.12.2010