Band 115: Das Biest aus den Alpen

Band 115: Das Biest aus den Alpen
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Gebundenes Buch · 160 Seiten · 12.2 x 18.8 cm
cbj AVANTI
25. April 2011
€ 7,99 [D] | € 8,30 [A] | CHF 14,50 (UVP)
978-3-570-17034-2
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Rezensionenübersicht

Das unheimlichste TKKG-Buch

Eine Rezension von Hauke

Kryptozoologie war bisher nur bei den TKKG-Computerspielen von Tivola ein Thema. Endlich wird es spannend in einem TKKG-Buch verwertet: Die vier Freunde sind dem Tatzelwurm auf der Spur. Ein Wesen, dessen Existenz bisher nicht bewiesen werden konnte. Dabei gibt es ebenso unheimliche Elemente wie im Computerspiel „Zelle 13“: Es ist zum Fürchten, wie in der bei älteren Lesern sehr beliebten Reihe „Die drei ???“. Dieser Fall ist wahrlich nicht nur für Kinder interessant!

TKKG-Abenteuer spielten hin und wieder an realen Orten, doch noch nie war der Fall so eng mit der Ortschaft verknüpft. TKKG fahren mit der Bahn nach Oberaudorf, nahe Kiefersfelden. Mehr wird nicht verraten, sodass Rückschlüsse auf die TKKG-Stadt unmöglich sind. Sehr geschickt! Rolf Kalmuczak gab da genug indirekte Hinweise, die sich allerdings auch widersprechen. Das ist hier nicht der Fall.

Corinna Harder ist eine wahre TKKG-Kennerin und knüpft an die Werke von Rolf Kalmuczak an: Sie nutzt ein ähnliches Vokabular: Glimmstängel für Zigaretten, Futterluke, verduften und eine eindeutige Namensgebung bei den Charakteren.
Weiterhin schreibt sie ab und an in der wörtlichen Rede, wie es sich anhört, was die Leute sagen und nicht wie es korrekt geschrieben wird. Dazu gehört auch das Vervielfachen einzelner Buchstaben.

Die Beschreibungen von TKKG und die gesamte Art erinnern an die älteren TKKG-Werke Kalmuczaks. Klößchen verspricht sich Mal und hilft somit dem Leser auf die Sprünge, Dinge besser zu verstehen, weil daraufhin eine Erklärung folgt. Typische Eigenschaften wie Gabys pusten gegen ihren Pony oder das „Pfote“ geben bei Hunden finden ebenso Erwähnung wie Tims Ruf als Supersportler. TKKG sprechen sich wie gewohnt an, Karl auch ab und an mit „Computer“.

Neu hingegen ist das kindlich-jugendliche Herumalbern zwischen den Jungs, das auch etwas handgreiflicher wird. Ungewohnt, aber gut. Das Necken von Klößchen ist auf typischem Wolf-Niveau der 50er-Bände.
Das Verhältnis zwischen Tim und Gaby ähnelt den Anfängen in derlei, dass Tim rot anläuft, wenn Gaby ihn küsst.

Es gibt einige Stellen, die an Elemente früherer Werke erinnern und atmosphärisch auch an den Kinofilm „Drachenauge“. Am Ende gibt es eine gewaltige Überraschung für TKKG, die mit einem früheren Fall zusammenhängt. Genial!

Die Rollenverteilung der Freunde ist extrem ausgeglichen. Jeder macht Vorschläge, darf mal den Anführer spielen und Anweisungen geben. Es sind auch andere Ermittlerteams als Gaby/Tim und Karl/Klößchen möglich.

Wie in Band 111 gibt es einen tollen Detektivtrick: Diesmal geht es darum, Fußspuren wieder sichtbar zu machen. Der Nachwuchsschnüffler lernt folglich dazu.

Fazit
Bei Corinna Harder ist TKKG in guten Händen. Sie macht nicht die Fehler ihres Vorgängers Rolf Kalmuczak, bleibt aber im Groben seiner Linie treu. So dürfen wir TKKG lesen mit dem, was wir lieben. Einzige spürbare Änderung ist der Name Tim Carsten, der seit dem Neustart der Reihe vom Herbst 2010 so festgelegt ist. Hardcorefans, die dem Neustart der Buchreihe kritisch gegenüberstehen, kann ich Entwarnung geben: Ein vollends gelungenes Buch für TKKG-Leser jeden Alters mit vielen kurzen Wissensbeiträgen von Karl. Das Buch ist am ehesten vergleichbar mit „Abenteuer im Ferienlager“, „Der Schatz in der Drachenhöhle“ und „Kampf um das Zauberschwert ʻDrachenaugeʼ“.
Spannung pur mit unglaublichen Überraschungen am Ende.

Score
100%
Verfasst am: 25.04.2011