Band 001: Die Jagd nach den Millionendieben

Band 001: Die Jagd nach den Millionendieben
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Preise bei Erscheinen:
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Gebundenes Buch · 192 Seiten · 12.2 x 18.8 cm
cbj
Juli 2004
€ 7,50 [D] | € 7,80 [A] | CHF 13,90 (UVP)
978-3-570-15000-9
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100%

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Rezensionenübersicht

Grandioser Serienauftakt

Eine Rezension von Hauke

Tarzan beobachtet die polizeilich gesuchten Bilderdiebe, kann aber nichts unternehmen, weil er unerlaubt das Internat verlassen hat. Was nun? Mit seinen Freunden versucht der die Diebe zu identifizieren und erneut auf frischer Tat zu ertappen. Wird es gelingen?

Der sportliche Tarzan ist ein ausgezeichneter Volleyballspieler. Aus diesem Grund darf er demnächst der Schulmannschaft beitreten. Sein erstes großes Turnier hat er bereits im fünften Band. Es ist das Faszinierende bei den ersten fünf Geschichten: Es gibt eine gewisse Entwicklung der vier Protagonisten.

Der unsportliche Klößchen kann nicht mit Tarzan aus dem Internat, da er nicht wie sein Budenkamerad an einem Nylonseil hochklettern kann. Er wünscht sich daher eine Strickleiter, die er im vierten Band tatsächlich erwirbt.

Die Welt ist noch in Ordnung: Tarzan ist kein Übermensch, der Ganoven sieht und ohne zu zögern ausschaltet, um sie der Polizei zu übergeben. Oder dank Kommissar Glockner keine Strafe für seine nächtlichen Ausflug vom Internat zu erhalten oder sogar von ihm gedeckt zu werden. Er kann wegen der Gefahr der Schule verwiesen zu werden nicht eingreifen und will auch nichts unternehmen, da die Diebe bewaffnet sein könnten. In späteren Bänden wäre das kein Problem. Da hätte er die Verbrecher überwältigt, ehe sie sich zur Wehr setzen könnten. Hier bleibt alles viel bodenständiger.

Vielleicht liegt dies am Alter der vier Freunde. Tarzan ist gerade erst 13 und Gaby noch zwölf. Klößchen hat in Band acht seinen 13. Geburtstag. Gaby wird laut dem Buch in diesem Jahr 13. Einige Bücher später ist Tarzan 13 und ein paar Monate und noch etwas später 13 ½, bis schließlich die gesamte TKKG-Bande 14 Jahre alt sind. Sie altern also annähernd zwei Jahre in den ersten 20 Jahren der Buchserie.

Sehr angenehm ist auch, wie nervös und aufgeregt Tarzan ist, wenn er anonym bei der Polizei einen Einbruch meldet. Selbst vor einem Kampf ist er aufgeregt und muss sich bewusst an die Regeln des Judo erinnern. Seine Judomöglichkeiten werden sehr schön geschildert. So macht das Lesen viel Freude.

Überaus amüsant und liebevoll ist das Geplänkel zwischen Gaby und Tarzan. Besonders das elfte Kapitel bereitet in dieser Hinsicht Freude.

Der Zeitgeist ist omnipräsent. Bedeutend finde ich Tarzans Wunsch nach einem Modellflugzeug, welcher gleich nach dem bereits erfülltem Wunsch nach einem Rennrad steht.

Vor allem aus heutiger Sicht fällt die Schutzbedürftigkeit des weiblichen Geschlechts auf. Gaby emanzipiert sich noch nicht wie bereits einige Bände später:

„Allerdings, Gaby, du darfst wirklich nur mit, wenn’s nicht gefährlich ist. Schließlich bist du ein Mädchen“, setzte er rasch hinzu, um nicht zu viel von seinen Gefühlen zu verraten.

Karl, der Computer, macht seinem Namen alle Ehre. Er ist noch viel präsenter bei den vier Freunden als später und verhält sich auch etwas anders. Dem Buch ist anzumerken, dass der Autor nicht damit gerechnet hat, weitere TKKG-Bücher zu schreiben. Karl spricht vom „Fensterputzen“, wenn er seine Brille reinigt und Gaby hat eine unbestimmte Anzahl jüngerer Geschwister. Beides findet nie wieder Erwähnung. Auch Karls Standardspruch „wenn ich mich richtig erinnere“ geht schnell verloren, ist hier jedoch allgegenwärtig, was sogar vom Erzähler betont wird. Ebenfalls wechselt in der Buchserie immer wieder die Ankunftsart der externen Schüler. Hier heißt es, sie kämen im Sommer mit dem Rad und im Winter gäbe es neuerdings einen Schulbus. In anderen Büchern wird dies ähnlich ausgedrückt oder die Externen kommen pauschal mit dem Bus. Die gleichen Probleme mit der Kontinuität haben Tarzans Besuche bei seiner Mutter. In diesem Band ist noch von Besuchen alle zwei Monate die Rede, die wegen Geldmangels nicht immer stattfinden. Später heißt es plötzlich, dass selbst ein Besuch pro Quartal nicht immer möglich sei. Weitere Details, wie die Frühstückszeiten am Wochenende im Internat sind auch anders als in späteren Büchern. Außerdem ist Klößchens Altersangabe widersprüchlich. Wenn die Zeitraumangaben der ersten acht Bücher exakt stimmen, müsste Klößchen in diesem Buch bereits 13 sein und nicht erst zwölf. Im achten Band feiert er nämlich seinen 13. Geburtstag.

Erstmals bei TKKG wird die Gefahr der „netten Onkel“, die mit Bonbons etc. junge Kinder locken vorgestellt. Dies passiert noch recht häufig innerhalb der TKKG-Reihe. Dadurch versucht der Autor, seine Leser zu warnen und indirekt das richtige Verhalten anzutrainieren. Ich war überrascht, wie unaufgeklärt viele zwölfjährige heutzutage in dem Bereich sind und insbesondere mit ihren Internetaktivitäten, bei denen ähnliche Gefahren drohen, nur in anderer „Verpackung“. Hätte Rolf Kalmuczak heutzutage die Serie angefangen zu schreiben, wäre dies sicherlich ein Thema gewesen, auf das er eingegangen wäre.

Sehr schön finde die Art des Autors Rivalitäten zwischen Tarzan und älteren Jugendlichen aufzubauen, bei denen Tarzan immer wieder Opfer werden soll. Natürlich kann er sich retten und zur Strafe werden der oder die Übeltäter bloß gestellt, dem Spott der Öffentlichkeit preisgegeben. Das finde ich sehr interessant und lustig. Besser als jede gewaltsame Lösung / Rache.

Fazit
Die TKKG-Bande formiert sich gerade erst: Klößchen ist zunächst noch kein Mitglied. Auch sind alle Kinder noch zwischen zwölf und 13 Jahre alt. Im Laufe der Serie altern sie zunächst um einige Monate, bis sie alle 13 sind. Später altern sie erneut um ein halbes Jahr und schließlich sind alle 14.
Dieses Buch besticht mit wahren Gefühlen und echter Freundschaft. Obendrein gibt es unzählige lustige Momente und einige Szenen, die einen erheitern und lauf auflachen lassen. Grandios!

Score
100%
Verfasst am: 05.12.2010