Band 005: Das Phantom auf dem Feuerstuhl

Band 005: Das Phantom auf dem Feuerstuhl
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Gebundenes Buch · 192 Seiten · 12.2 x 18.8 cm
cbj
Juli 2004
€ 7,50 [D] | € 7,80 [A] | CHF 13,90 (UVP)
978-3-570-15004-7
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100%

Insgesamt ist 1 Rezension des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 100%.

Rezensionenübersicht

Fulminantes Lesevergnügen

Eine Rezension von Hauke

Ein Phantom treibt sein Unwesen. Es wirft unter anderem Steine auf fahrende Autos und konnte bisher nicht identifiziert werden. Jedes mal fuhr er mit seinem Motorrad davon. Als Tarzan Opfer des Phantoms wird, nimmt er mit seinen Freunden die Ermittlungen auf …

Dieses Buch ist ein weiteres Highlight der Serie. Es gibt einen schrägen Holzschnitzer, der einfach nur Spaß macht und mehrere Personen, die als Phantom infrage kommen. Bei allen Verdächtigen stellen TKKG Ermittlungen an. Manche heiße Spur erlischt schnell. Die Wendungen sind dabei öfters sehr überraschend.

Kurios: In der aktuellen cbj-Auflage ist das Buch an die neue Rechtschreibung angepasst. Karl erklärt weiterhin, dass ihr und euch in der Anrede groß geschrieben wird, was heute nicht mehr (verpflichtend) gilt. Daher ist es definitiv kein Rechtschreibfehler. Das dürfte aber kaum noch jemanden interessieren, da kürzlich die Neuausgabe erschienen ist.

Zum ersten Mal werden in einem TKKG-Buch Drahtseile über Straßen gespannt. Das nächste Mal passiert dies in einem TKKG-Taschenbuch. Das Phantom schießt mit Stahlkugeln auf Autos, was ein wenig an den späteren Fall „Angst auf der Autobahn“ erinnert.

In Band zwölf – Nachts, wenn der Feuerteufel kommt – gibt es erneut Brandstiftung und dort sogar exakt so, wie Kommissar Glockner einen von ihm bearbeiten Fall beschreibt.

In den Anfängen war TKKGs Moral bewundernswert: Tarzan setzt einen Lehrer in einer Notsituation unter Druck. Da dies moralisch nicht vertretbar ist, stellt er nach der Tat die Gerechtigkeit wieder her. Sehr schön.

Tarzan sagte ein einziges, ziemlich unfeines Wort.
Der Autor legt Wert darauf, Schimpfworte nicht zu verwenden, deutet sie aber an. So kann jeder das Seine denken und den Lesern werden keine neuen ungebührlichen Worte beigebracht. Das finde ich ebenfalls gut. Der Realismus geht nicht verloren durch das Bedürfnis keine Schimpfworte zu verwenden.

Es gibt viele bissige und ebenfalls sehr viele lustige Dialoge:

Gleich haue ich dir eine hinter die Ohren.“
„An Ihrer Stelle, mein Herr, täte ich das nicht. Ich haue nämlich zurück.“

Neben solchen Sprüchen haben mir die Szenen mit Klößchen viel Freunde bereitet. Es war auch unheimlich lustig, welche Überraschung TKKG erlebt, als sie ohne Schwimmsachen in einem See baden.

Karl spricht mit Tarzan Tacheles über das Verhalten von ihm und Gaby, was Tarzan aber nicht wahrhaben möchte. Dies ist sehr ulkig. Wie verwirrt Tarzan ist, wenn er sich seiner Gefühle gegenüber Gaby gewahr wird, ist ebenfalls schön beschrieben. Das Buch ist hauptsächlich aus Tarzans Sichtweise geschrieben und Gabys Gedanken kann der Leser nur aus ihren Handlungen lesen: Beide scheinen, wie Karl es auch andeutet, gleich zu fühlen.

Dieses Buch klärt auf: Warum die stabile Seitenlage bei Unfällen? Wie sichert man einen Unfall richtig ab? Was tun gegen das Auskühlen Verletzter? Was ist ein Brandfahnder und wie stellt man Brandstiftung fest? Was bedeutet es, wenn eine Strafe zur Bewährung ausgesetzt wird? Wie funktioniert Judo und wie Volleyball? Bei den Sportarten werden sogar sportspezifische Begriffe genannt.

Reiner Stoltes Illustrationen wissen zu gefallen. Selbst das aufregende Buchcover, welches eine Szene aus dem Buch zeigt.

Fazit
Gute Ermittlungsarbeit mit Rückschlägen und vielen Überraschungen sorgen für ein fulminantes Lesevergnügen. Es wird viel Wissenswertes vermittelt: nicht staubtrocken, sondern spannend. Außerdem sind es wirklich Dinge, die interessieren.

Score
100%
Verfasst am: 01.12.2010