Tarzan stößt unabsichtlich mit einer Lehrerin zusammen. Doch warum weint sie? Tarzan erfährt von ihrem Schicksal: Sie wird nicht nur von ihrer Klasse, der 9a, tyrannisiert, sondern auch privat bedroht: Unbekannte beschädigen ihr Haus und Auto. Außerdem erhält sie Drohanrufe. Die TKKG-Freunde schalten sich ein und kommen Autoschiebern und Entführern auf die Spur. Dieser Fall gehört zu den besten und für mich zu den Klassikern, bei denen die Fälle noch aus dem direkten Umfeld von TKKG stammen, der einigermaßen realistisch wirkt: Mitschüler spielen eine große Rolle. Es geht noch richtig derbe zu: Es gibt viele kesse Sprüche zwischen Schülern. Diese Thematik gefällt mir unheimlich gut. Später verliert sich dies leider immer mehr und TKKG hat es mit „richtigen“ Verbrechern zu tun. Mitschüler selbst sind nur noch selten direkt beteiligt. In diesem Buch ist die TKKG-Welt noch in Ordnung: Klößchen ist nicht dumm: „Von Sportlichkeit hielt er [Klößchen] nicht viel. Er ging alles gemütlich an, war aber pfiffig und schlau.“ Das trifft auch auf die Computerspiele von Tivola zu. Ein Grund, warum ich diese und die ersten TKKG-Bücher besonders mag. Wie gewohnt kann der Leser etwas Wissenswertes mitnehmen. Dieses Mal geht es um das Verhalten von Hunden. Das Vermitteln erfolgt recht unauffällig und bringt einen „Aha-Effekt“ mit sich, der mich als Kind beim ersten Lesen gleich zu meinen Eltern laufen lies, um ihnen diese großartige Neuigkeit (das soeben erlernte) zu verkünden. Der Autor setzt sich für Gastarbeiter ein und gegen Vorurteile, denen sie ausgesetzt sind. Ein fairer Zug. In dem Buch geht es um italienische Gastarbeiter und Deutsche, die diese terrorisieren, zugleich aber auch mit verbrecherischen Italienern zusammenarbeiten. Eine Doppelmoral wird somit aufgezeigt. Italien und Italiener sind häufig bei TKKG mit negativen Ereignissen verknüpft. Typisch für die Zeit ist das Zeigen des Siegeszeichens mit den Fingern in Form eines „V“s. Das wird noch einige Male in späteren Bänden aufgegriffen. Gangsterdialoge, also Szenen ohne TKKG, gibt es noch nicht. Die Spannung wird noch nicht durch das Mitfiebern mit der TKKG-Bande generiert, bei der man hofft, sie würden endlich auf die richtige Spur kommen oder durch die Frage, wie die vier Freunde bestimmte Situationen unbeschadet überstehen. Alles geht recht human und realistisch daher. Lauschaktionen haben den gleichen Effekt der Informationsvermittlung an den Leser wie später die sogenannten Gangsterdialoge. Fazit Ein großartiges Buch, das mit vielen wunderbaren und sauber gezeichneten Illustrationen von Reiner Stolte aufwartet.
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