Band 011: Die Falschmünzer vom Mäuseweg

Band 011: Die Falschmünzer vom Mäuseweg
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Gebundenes Buch · 192 Seiten · 12.2 x 18.8 cm
cbj
Juli 2004
€ 7,50 [D] | € 7,80 [A] | CHF 13,90 (UVP)
978-3-570-15010-8
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90%

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Rezensionenübersicht

Zum ersten Mal: Gangsterdialoge

Eine Rezension von Hauke

Frau Sauerlich, Klößchens Mutter, wird Opfer einer Handtaschenräuberbande. Bei der Befragung durch Kommissar Glockner fällt ihm ein gefälschter 100 DM Schein herunter. Wie es der Zufall will, ermitteln TKKG schon bald in beiden Angelegenheiten.

Rolf Kalmuczak, alias Stefan Wolf, habe keine wiederkehrenden Elemente bei TKKG, bis auf die feststehenden TKKG umgebenden Charakteren, eingebaut, heißt es Fankreisen immer wieder – abgesehen von Ausnahmen wie den beiden Geschichten in Band 50, die als zwei Hörspielfolgen erschienen sind. Die fehlenden Wiederholungen sind laut TKKG-Autor reine Bequemlichkeit. Er vergäße, was vorher war und muss nichts Besonderes beachten. Band zehn und elf scheint der Autor zeitgleich oder nacheinander geschrieben zu haben. In beiden wird dieselbe Zeitung genannt, der Biolehrer behält seinen Namen und ebenso die Frau des Sekretariats der Schule. Auch Dr. Bienert tritt wieder auf, nach seiner letzten Erwähnung im siebten Band. Zeitlich passt dieser Fall zum letzten: Band zehn spielt im November und Band elf im Dezember. Sind Bücher, die zeitlich in der richtigen Reihenfolge sind, somit ein Hinweis auf eine gemeinsame Entstehungszeit?

Wem es noch nicht aufgefallen ist: Hausmeister Mandl wird in fast jedem vorhergehenden TKKG-Buch erwähnt, bei dem Tarzan sich unerlaubt vom Internat entfernt. Eines der auffälligsten Merkmale des Buches im Sinne der Kontinuität bildet Tarzans Gespräch mit Gaby auf Seite 146. Dort spricht er nämlich von seiner Belohnung wegen der Giftmischersache.
Die Masse der TKKG-Fans scheint nur die TKKG-Hörspiele sehr gut zu kennen, denn bei denen sind die Hinweise auf vorherige Fälle in der Regel nicht enthalten.

Lustig sind die Beschreibungen von TKKG. Teilweise stimmen sie mit denen des vorherigen Bandes überein. Bei der Vorstellung der Figuren ist der Autor wieder einmal sehr schön vorgegangen. Erst im dritten Kapitel sind TKKG vollständig eingeführt. Es muss sich erst einmal eine Situation ergeben, die dem Erzähler günstig scheint, mehr über TKKG zu verraten. Und es wird wirklich viel verraten. Beispielsweise das Alter einiger Eltern der TKKG-Freunde.

Dies ist der erste TKKG-Fall, der Gangsterdialoge enthält. Bei den Gangsterdialogen sind TKKG nicht als Lauscher dabei – die Verbrecher sind ganz unter sich. Es sind insgesamt drei Kapitel, die den Ganoven gewidmet sind. Störend ist das überhaupt nicht, aber ebenso wenig spannend.

Gut gefallen haben mir die vielen Informationen im Buch: Vandalismus bei der Bundesbahn, der Schokoladenverbrauch in Westdeutschland, der Erfinder der Milchschokolade, Probleme mit Falschgeld und viele weitere Begriffe werden erklärt – natürlich auf dem Wissensstand von 1981.

Der Zeitgeist ist allgemein stark zu spüren. Von der Kinotechnik, der Bundesbahn, dem „Fräulein“, bis hin zur Erwähnung von Westdeutschland oder dem Drucken von Falsifikaten (Falschgeld) mit dem offiziellen Druckjahr 1970.
Lustig sind einige Begriffe wie „T-Typ“ oder „TT“. „TT“ steht für „Tarzantempo“ und die Bezeichnung „T-Typ“ stammt von den Verbrechern, die Tarzan kurzerhand so getauft haben, da er ein Pullover mit einem großen T trägt.

Tarzan flieht übrigens vor einem mit einer Schusswaffe bewaffneten Mann. Mit Judo kann er nichts ausrichten. Das scheint realistisch. In späteren Fällen sieht so eine Situation anders aus. Wobei Tarzan dann nicht mehr nur mit Judo aufwarten kann.

Das Covermotiv weiß zu gefallen. Es zeigt eine Szene, die im Buch vorkommt, jedoch anders beschrieben wird. Der größte Unterschied ist die Beschreibung der Charaktere. Eine korrigierte Illustration, die diese Szene wiedergibt, befindet sich im Buch. Neben dieser gibt es natürlich viele weitere. Am lustigsten finde ich die Zeichnung, welche Kowalske mit seiner Engelshaarperücke zeigt. Das sieht bei seinem derben Gesicht urkomisch aus.

Fazit
Besonders gefreut haben mich die vielen Hinweise auf den vorhergehenden Fall. Die ersten Gangsterdialoge der Serie sind gut zu verkraften und nehmen nicht viel Platz in der Geschichte ein. Der Fall ist schlüssig und interessant aufgebaut. Es wird viel Wissenswertes vermittelt, wobei Tivolas TKKG-Computerspiel Der Fälscherbande auf der Spur das Thema Falschgeld auf dem neuesten Stand behandelt. Ebenfalls ein hervorragender Fall für TKKG.

Score
90%
Verfasst am: 01.10.2010