Die JAA – Jünger aus Atlantis – sind eine Jugendsekte, die in der TKKG-Stadt bettelt und um neue Mitglieder wirbt. Aufgrund ihrer Uniform, die Mönchskutten ähnelt, werden sie Bettelmönche genannt. Immer mehr Menschen behaupten, die Bettelmönche stählen ihr Geld. Als Internatsschüler verschwinden, die Kontakt zur JAA pflegten, ist für TKKG klar, dass sie die Bettelmönche genauer unter die Lupe nehmen werden. Medias in res – der Leser wird mitten ins Geschehen geworfen. Dies ist ein kluger Schachzug. Sofort wird das Thema des Buches erläutert, vor gefährlichen Sekten gewarnt und die hohen moralischen Werte des TKKG-Universums offenbart. Die Vorstellung der TKKG-Freunde folgt am Ende des Kapitels mit einer Prophezeiung des allwissenden Erzählers, der jedoch nur vorwegnimmt, was man nach dem Lesen des Klappentextes sowieso schon weiß. Das Buch strotzt nur so vor interessanten Informationen. So gibt es Wissenswertes über Pulverrückstände nach einem abgefeuerten Gewehrschuss und sehr viele Informationen über Sekten und Tunesien. Darüber hinaus wird sogar der Ursprung des Wortes „Schlitzohr“ erklärt. Eine spannende Angelegenheit. Nicht weniger spannend ist die eigentliche Handlung. Es geht immer flott voran. Besonders gegen Ende rast alles nur so dahin. Im Buch gibt es drei kleinere Gangsterdialoge. Solche Abschnitte nutzt der Autor vornehmlich um den Leser zu informieren, welche Schwierigkeiten auf TKKG zukommen. Dies erzeugt Spannung, da unklar ist, wie TKKG aus einer solchen Situation heil herauskommen sollen. Andererseits gibt es jene Dialoge, in denen die Verbrecher vom Leben gestraft werden und auf lustige Art und Weise leiden. Rolf Kalmuczak scheint ein guter Beobachter gewesen zu sein. Er beschreibt Gabys Hund Oskar detailliert und liebevoll und weiß genauso gut über die Tätigkeiten vieler Männer in Fußgängerzonen Bescheid. Das Alter des Buches ist im Grunde nur an vier Stellen zu bemerken, abgesehen von der Telefonsuche: Es gibt noch sowjetische Ozeanologen, Gaby wird wiedermal als Fräulein tituliert und ein Dinar (tunesische Währung) entspricht ca. 5,50 DM. Außerdem wird behauptet, dass sich der Massenselbstmord der Sekte von Jim Jones erst vor ein paar Jahren ereignet hat. Er fand 1978 statt. Die auf dem Cover abgebildete Szene gibt es im Buch nicht. Nichtsdestotrotz verschafft sie einen guten Eindruck des Buches. Die vielen Illustrationen von Reiner Stolte haben mir sehr gut gefallen. Es sind viele besonders schöne oder lustige dabei. Fazit Dies ist eines meiner liebsten TKKG-Bücher. Es ist überdies der erste Fall, bei dem TKKG im Ausland ermitteln. Die vier Freunde werden liebevoll beschrieben und es gibt viele denkwürdige Zitate. Besonders das Techtelmechtel zwischen Gaby und Tarzan sorgt für Erheiterungen. Ein großartiger „Wurf“ des Autors Rolf Kalmuczak! |