Band 029: Hundediebe kennen keine Gnade

Band 029: Hundediebe kennen keine Gnade
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Gebundenes Buch · 192 Seiten · 12.2 x 18.8 cm
cbj
Juli 2004
€ 7,50 [D] | € 7,80 [A] | CHF 13,90 (UVP)
978-3-570-15028-3
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95%

Insgesamt sind 2 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 95%.

Rezensionenübersicht

Nach Giftnapping folgt Dognapping

Eine Rezension von Hauke

Betrüger zocken Geld von Hundebesitzern ab, indem sie behaupten, die vermissten Tiere, die sie nicht haben, für eine monetäre Belohnung zurückzubringen. Nachdem die Masche nicht weiter erfolgreich zu bleiben scheint, werden von den Gaunern tatsächlich Hunde geklaut und die Besitzer erpresst. Aufgrund diverser Probleme wollen sie ein Zeichen setzten, indem sie einen Hund vom Hochhaus stürzten …

Für die TKKG-Freunde beginnt der Fall mit einer tollen Rallye. Das hat mir sehr gut gefallen, da somit der Fokus nicht nur auf der Jagd nach den Hundedieben liegt. Bei der Rallye entdecken die vier Freunde einen ausgezehrten Hund und kommen dadurch erst dem Treiben der betrügerischen Halunken auf die Spur. Weiterhin sind zwei Mitschüler des Internats ein großes Thema sowie ein Waisenkind. Dies gibt der TKKG-Stadt viel mehr Tiefe und das Internatsleben war für mich schon immer ein Highlight der Buchreihe.

Kinder mit Minderwertigkeitskomplexen und anderen Problemen werden gut dargestellt. Die Schilderung der Verbrecher in diesem Fall ist ebenfalls gelungen. Geradezu herausstechend ist die Geradlinigkeit des Falls. Es dreht sich die ganze Zeit nur um die Hundediebe, wobei natürlich nebenbei im Internat so einiges los ist: Ein Kind verschwindet und im Keller bricht ein Feuer aus. Natürlich gibt es fiese interne Schüler und Lehrer. Alles, was das Internatsleben so spannend macht, ist vorhanden.

Wie im vorherigen Buch gibt es viele Hinweise auf Umweltverschmutzung: Das oftmals nicht sofort erkennbare Baumsterben wird angesprochen. Ebenso zum Zeitgeist gehören die damals aktuellen Verhandlungen zur atomaren Abrüstung, makrobiotisches Essen, Gastarbeiter, veraltete Kopierverfahren und die Identifizierung von Haustieren.

Der Autor wartet mit vielen ironischen, spöttischen und sarkastischen Sätzen auf, wie im vorherigen Buch. Die Wertung von Band 28 haben die Anglizismen und Wortneuschöpfungen arg in Mitleidenschaft gezogen, da ich mich über die Worte sehr aufgeregt habe. Hier ist dies kaum der Fall. Im vorliegenden Abenteuer kommt ganz offiziell mal wieder Rotwelsch (Gaunersprache) zum Einsatz, teilweise werden die Worte nicht mehr erklärt (z. B. verzinken). Den einzigen Aussetzer, über den ich mich schon gar nicht mehr ärgern kann, da ich dies im vorherigen Buch schon tat, ist das Wort Dognapping (Hund-Entführung). Analog dazu gab es Giftnapping im vorherigen Band.

In diesem Fall wird sogar Oskar entführt. Es ist beileibe nicht seine erste Entführung. Die hatte er im dritten Band Das leere Grab im Moor.

Das Buch enthält viele lustige Zeichnungen von Reiner Stolte. Das Cover hat mir nicht so gut gefallen, zumal es keine derartige Szene gibt.

Fazit
Ein außergewöhnliches Buch. Es ist konstant spannend und brilliert vor allem mit extrem wenigen Gangsterdialogen und der Schilderung des Internatlebens. Natürlich kommt die humorige Schreibe des Autors wieder zum Tragen. Hervorragend!

Score
90%
Verfasst am: 29.12.2010