Band 032: Die weiße Schmuggler-Jacht

Band 032: Die weiße Schmuggler-Jacht
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Gebundenes Buch · 192 Seiten · 12.2 x 18.8 cm
cbj
Juli 2004
€ 7,50 [D] | € 7,80 [A] | CHF 13,90 (UVP)
978-3-570-15031-3
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96%

Insgesamt sind 3 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 96%.

Rezensionenübersicht

Spannend und sehr stringent

Eine Rezension von Hauke

Karls Tante lädt die TKKG-Freunde nach Rhodos ein. Alle freuen sich auf den gemeinsamen Urlaub, den sie zusammen mit mutmaßlichen Rauschgiftschmugglern antreten. Ein neuer Fall für TKKG!

Die Geschichte spielt in vier Städten: der TKKG-Stadt, Tarzans Heimatstadt, New York (USA) und Rhodos (Griechenland). Alles beginnt mit Tarzans Umbenennung in Tim. Dieser Akt ist der nervigste, denn Tarzan-Tim quasselt nur blöd rum. Nach diesem Kapitel ist die Umbenennung abgehakt und das hervorragende Buch gewinnt immer mehr an Fahrt.

Der TKKG-Autor Rolf Kalmuczak hat wohl eine seiner Reisen als Vorlage genommen, daher auch sein Wissen zum Flugzeug (McDonnell Douglas DC-10) und die vielen realen Gegebenheiten. Das Hotel, in dem TKKG verweilen existiert noch heute und sogar die im Buch genannte Rufnummer stimmt. Lediglich die Vorwahl von Rhodos ist ein wenig länger geworden, enthält aber die komplette Zahlenfolge der früheren Vorwahl. Nach über 25 Jahren finde ich so viel Übereinstimmung erstaunlich.

Band 32 kann hervorragend nach dem sechsten Taschenbuch, welches vor den Sommerferien spielt, gelesen werden. Nun sind Sommerferien und Tarzan heiß ab sofort Tim, was ab dem siebten Taschenbuch fortgeführt wird. Die Kontinuität innerhalb der Serie ist bei diesem Buch stark ausgeprägt. Erna Sauerlich, Klößchens Mutter, entwickelt sich weiter, wird also noch dünner aufgrund ihrer zucker- und fleischlosen Ernährung, die die Herren des Hauses immer noch mit einem fleischhaltigen Mahl im Keller ergänzen. Klößchen soll zunächst mit seinen Eltern ins Palasthotel nach Marbella, wie jedes Jahr. In Band 27 verbrachten TKKG zusammen mit den Sauerlichs einen Teil der Sommerferien in diesem Hotel. Dies spricht Tim sogar an: Zusammen sind die vier bereits nach Tunis (Band 13), Marbella (Band 27) und Rhodos (Band 32) geflogen. Klößchen stellt zu den vergangenen Sommerferien gar einen direkten Bezug hin. Er glaubt sich im Palasthotel in Marbella zu langweilen: „Es besteht wenig Hoffnung, daß Banditen im Palasthotel sind.“
Das sind schöne Rückbesinnungen, die leider am 27. TKKG-Band scheitern, da in diesem ebenfalls Sommerferien sind. Band 13 spielt im Mai. Folglich müsste ein Jahr seit den Ereignissen in Band 27 vergangen sein und die TKKGler inzwischen 14 Jahre und ein paar Monate alt sein. Noch sind sie allerdings nicht 14.

Mit Band vier ist dies der zweite Fall, bei dem Rauschgift eine zentrale Rolle spielt, allerdings ohne die Moralkeule und der Belehrung der Gefahren des Konsums solcher Suchtmittel. Allgemein gibt es in diesem Buch keine harsche „Zeigefingermoral“.

Das Buch schildert die komplette Reise, angefangen bei den Sicherheitskontrollen an deutschen Flughäfen anno 1985 – insbesondere in Bezug auf die Mitnahme von Waffen. Weiter geht es mit viel Historischem über Griechenland und speziell Rhodos.

Das Buch verzichtet auf den Einsatz von Anglizismen, setzt aber auf Fachbegriffe für Tims Hebel, was mir gut gefällt. Dabei wendet Tim nicht nur Judo an, sondern ebenfalls Hebel aus dem Ringen.

Tim küsst Gaby weiterhin auf den Mund. Noch hat es sich nicht eingebürgert, immer nur Bussis zu verteilen. Ich finde es gut, dieses bayrische Wort nicht zu verwenden. Zum Ende des Buches vergreifen sich die Ganoven einmal mehr an Gaby. Die Entführung ist knackig kurz, von daher bin ich im Grunde ganz angetan. Etwas schade ist jedoch die schnelle Wiederholung – direkt nach Band 31 …

Der Klappentext und das Covermotiv passen hervorragend zu der Handlung. Der gezeigte Knüppel wird allerdings nicht direkt erwähnt. Reiner Stoltes Illustrationen haben überwiegend einen skizzenhaften Stil, der mich nur teilweise überzeugt. Einige Illustrationen sind sehr schön geworden, andere nicht.

Fazit
Ein grandioses Buch! Keine „Zeigefingermoral“, realistische Kampfhandlungen, reale Schauplätze, eine spannende Handlung und kaum Gangsterdialoge. Das ist schwer zu toppen. – Abgesehen von den lustigen Sprüchen, die Tim absondert.

Score
100%
Verfasst am: 04.12.2010