Band 039: Bestien in der Finsternis

Band 039: Bestien in der Finsternis
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Gebundenes Buch · 192 Seiten · 12.2 x 18.8 cm
cbj
Juli 2004
€ 7,50 [D] | € 7,80 [A] | CHF 13,90 (UVP)
978-3-570-15038-2
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75%

Insgesamt sind 2 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 75%.

Rezensionenübersicht

Moral mit doppeltem Boden

Eine Rezension von Hauke

Eine Kundin von Frau Glockners Lebensmittelgeschäft will 198 000 DM zur Bank bringen und die TKKG-Bande möchten sie zum Schutz eskortieren. Als sie aufbrechen wollen, ist das Geld aus dem vermeintlich sicheren Versteck verschwunden. Es gibt einen Tatverdächtigen. TKKG fühlen ihm auf den Zahn und schon bald gehen Häuser in Flammen auf, Einbrüche werden verübt und einer erpresst den anderen …

Meine obige Inhaltsangabe hat wenig mit der Klappentextbeschreibung zu tun? Korrekt. Denn der Fall ist ein anderer. Eingeleitet wird dieser am Anfang des Buches und das im Klappentext beschriebene findet auf den letzten 20 Seiten statt, nachdem der größte Fall gelöst ist und nur noch die Handlager des Big Bosses auf freiem Fuß sind. Diese sind für einen Anschlag auf Gabys Patenonkel verantwortlich und werden dadurch geschnappt.

Diese Geschichte beweist einmal mehr Kontinuität innerhalb des TKKG-Universums. Das Bankhaus Thaler wird erneut erwähnt (vgl. Band 37 und „Der doppelte Pedro“) sowie Klößchens bzw. TKKGs Urlaubsreiseziele Marbella und Rhodos (Band 27 und 32). Wie in Band 13 gibt es erneut einen Anschlag mit gelösten Balkonschrauben. Die erste Wiederholung eines Tathergangs innerhalb der Serie. Das Thema des Buches ist eine Nachbarfeindschaft, bei der Ekliges über den Zaun geworfen wird, genauso wie später in Band 71.

Der Zeitgeist ist omnipräsent: Anti-Atomkraft-Demonstrationen, erfolglose Terroristenfahndungen und russische Spione waren 1986 sehr aktuell. Kurios ist ein Lehrer des Internats, der noch nie etwas von einem elektrischen Rasierer gehört hat. 1986 hatte man zudem noch die 38-Stunden-Arbeitswoche …

Tim hat eine neue Kung-Fu-Technik drauf. Allerdings wendet er im Buch lediglich zweimal Judowürfe an.

Die TKKG-Moral: Die vier Freunde beweisen die Unschuld eines Verbrechers und werden von Glockner gelobt, weil es immer richtig sei, die Wahrheit zutage zu fördern, was vielleicht für den Moment schädlich sei, sich aber auf lange Sicht bewähre. Als TKKG sich eines Verbrechen schuldig machen ist diese Moral wie weggezaubert und Gabys Vater unternimmt nichts, weil es „ungerecht wäre“. Er verschweigt somit den tatsächlichen Sachverhalt, obschon er ihn kennt. Die Szene, in der sich Kommissar Glockner mit TKKG über dieses Thema verschlüsselt verständigen, da der Kommissar offiziell nichts davon wissen darf, ist äußerst amüsant.

Die Innenillustrationen von Reiner Stolte sind teilweise sehr schön und zum Lachen, in einigen Fällen aber auch unsauber angefertigt und weniger ansehnlich. Das Covermotiv zeigt eine wichtige Szene des Buches.

Fazit
Ein außergewöhnliches Buch, dessen Manko die doppelte TKKG-Moral ist. Zum ersten Mal tritt sie in solchem Maße in Erscheinung. Nichtsdestotrotz unterhält der Band wunderbar. Obendrein bringt er einen immer wieder zum Lachen.

Score
80%
Verfasst am: 09.07.2011