Band 044: Todesgruß vom Gelben Drachen

Band 044: Todesgruß vom Gelben Drachen
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Gebundenes Buch · 192 Seiten · 12.2 x 18.8 cm
cbj
Juli 2004
€ 7,50 [D] | € 7,80 [A] | CHF 13,90 (UVP)
978-3-570-15043-6
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85%

Insgesamt ist 1 Rezension des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 85%.

Rezensionenübersicht

1988 geht es weiter abwärts

Eine Rezension von Hauke

TKKG wollen den Geburtstag einer 80jährigen feiern, damit sie diesen nicht allein verbringen muss. Doch daraus wird nichts: Ein Raubüberfall kommt dazwischen. Alsbald sind alle auf der Jagd nach dem Schatz der alten Dame und auch die Triaden – eine chinesische Verbrecherorganisation, die sich in der TKKG-Stadt ausbreitet, mischt mit!

Nachdem der Abwärtstrend 1987 schon nicht mehr zu leugnen war, geht es 1988 weiter: Tims Freunde verlieren (weiter) an Bedeutung und Klößchen fängt an, mit seiner Fresssucht zu nerven. Dies ist besonders zu Beginn auffällig, doch schon bald nimmt die Geschichte fahrt auf: Jeder Verbrecher versucht den nächsten zu hintergehen. Das ist für den Leser äußerst amüsant. Besonders die Verstrickungen, die sich dadurch ergeben.

Gaby wird erneut entführt. Wie bei den Horrormönchen (Band 33) durchlebt sie, der Rest der TKKG-Bande, ihre Eltern und mittels der ganzen Figuren genauso der Leser eine heftige Psychonummer, die diese Entführung von ihr zu den Top drei gehören lässt.

Schön finde ich die Erwähnung von Doktor Bienert, der seit 1979 in der Buchserie immer wieder auftaucht. Ebenso wird seit 1983 die Schülermitverwaltung hin und wieder erwähnt.

Die TKKG-Bücher unterliegen dem Wandel der Zeit. Aus dem Lebensmittelgeschäft von Frau Glockner ist ein Feinkostladen geworden. Dinge werden gestylt und statt Drahtesel, Stahlross oder Tretmühle wird erstmals Bike als Synonym fürs Fahrrad verwendet.

Typisch für Rolf Kalmuczaks Schreibe ist Lautmalerei oder die Vervielfachung einzelner Buchstaben zur Verdeutlichung der Aussprache oder der Atemnot: Wenn Klößchen Rad fährt und spricht, gibt er immer wieder ein „… püh …“ von sich und Tim beginnt einen Satz mit „soooooo“. Hoch rechne ich es dem Autor oder dem Korrekturleser / Lektor an, dass die Chinesen vernünftiges Deutsch sprechen, höchstens Mal die Wortstellung durcheinanderbringen.

Leider gibt es zwei Fehler im Buch: Zu Beginn ist Tim mit Baseballstiefeln unterwegs und im nächsten Kapitel sind es plötzlich Turnschuhe. Dabei sind nur wenige Minuten vergangen. Im Lauf des Buches trägt er weiterhin Basketballstiefel. Da ist es dann erneut glaubwürdig, da es ein anderer Tag ist. – Genug Zeit zum umziehen. Von einer Figur werden die Tage bis zu seinem Geburtstag gezählt: 254 sind es noch am Dienstag. Später wird es Mittwoch und ab dem Zeitpunkt gibt es keinen Anhaltspunkt auf das Vorübergehen eines weiteren Tages. Dennoch sollen es plötzlich nur noch 251 sein. Demnach wäre schon Freitag. Hier fehlt die Verbindung. Mit der Zeit hat der Autor bisher so gut wie nie Probleme gehabt und alles lief schlüssig. Ich will aber nicht ausschließen, dass mir ein Detail entgangen ist, welches die Vermutung nahelegt, ein weiterer Tag wäre vergangen.
Der Klappentext und das Buch sind sich übrigens uneinig, ob der Kung-Fu-Lehrer nun Lam Wing Chung oder Lam Wung Chung heißt.

Die Illustrationen von Reiner Stolte gefallen mir überwiegend sehr gut. Tims Kung-Fu-Trainer Lam ist besonders gut getroffen. Die Coverszene gibt es zwar im Buch, doch sieht Lam dort anders aus und es ist viel zu hell.

Fazit
Dieses Buch ist trotz einiger Schwächen (fortschreitende Entwicklung zur Neuzeit) spannend und lesenswert. Dies liegt an Tims Plan, der dem Leser vorenthalten wird, dem „Todesgruß vom Gelben Drachen“ sowie den Verstrickungen der Verbrecher. Ein interessanter Aspekt für den TKKG-Fan ist sicherlich die Polizeiarbeit von Kommissar Glockner.

Score
85%
Verfasst am: 27.01.2011