Band 069: Der böse Geist vom Waisenhaus

Band 069: Der böse Geist vom Waisenhaus
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ISBN:
Gebundenes Buch · 192 Seiten · 12.2 x 18.8 cm
cbj
Juli 2004
€ 7,50 [D] | € 7,80 [A] | CHF 13,90 (UVP)
978-3-570-15068-9
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75%

Insgesamt sind 2 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 75%.

Rezensionenübersicht

Interessante Folge mit ungewöhnlichem Hauptthema

Eine Rezension von Alexander

Die vierjährige Anna setzt per Telefon einen Hilferuf ab. Sie behauptet, dass ihr Vater die Mutter umgebracht hat. Der Anruf landet zufällig bei den Viersteins und so erfährt die TKKG-Bande davon. Sie macht sich sofort auf den Weg zu Anna. Doch in ihrem Elternhaus findet sie weder die Mutter, noch irgendwelche Spuren, die auf ein Verbrechen hindeuten. Sie beschließen, sich um Anna zu kümmern. Im Laufe ihrer Ermittlungen erfahren sie, dass Annas Vater bei der Arbeit als Transportfahrer einen Unfall gehabt hat. Plötzlich wird Christian, ein Freund von TKKG, vermisst. Tim und Klößchen finden ihn schwer verletzt. Wer hat Christian das angetan? Schließlich kommen TKKG noch einer Einbrecherbande auf die Spur …

Diese Folge beinhaltet ein ungewöhnliches Hauptthema: Es geht zum ersten Mal in der Serie um körperliche und seelische Misshandlung von Kindern. Auch das Thema sexueller Missbrauch von Kindern wird gestreift. Entsprechend düster ist die Grundstimmung der ganzen Geschichte. Für die Serie TKKG ist dieses Thema eine gute Sache. Allerdings hat Stefan Wolf wieder viele weitere Verbrechen in die Story eingeflochten, was die Geschichte insgesamt unrund wirken lässt. Trotzdem ist das Hauptthema relativ gut verarbeitet worden. Es wird auch spannend während der interessanten und düsteren Handlung. Ich habe den Eindruck, Stefan Wolf wollte mit dem Thema seine Leser aufklären. Deshalb wird auch das BMFJ (Bundesministerium für Frauen und Jugend in Bonn) erwähnt. Nach dem letzten Kapitel gibt es noch einen zweiseitigen allgemeinen Sachtext zum Thema. Ein Novum der Buchserie.

Neben dem Hauptthema geht es noch um den Diebstahl von zwei Millionen DM, einen Mordversuch, Erpressung und um eine Einbrecherbande, die Teppiche stielt. Ihr Chef ist der titelgebende Leiter eines Waisenhauses.
Bedrückend ist auch der Erzählstrang um Rotbart Vleske, in dem angedeutet wird, dass er ein 13jähriges Mädchen sexuell belästigt hat. Da er von ihr erpresst wird, plant er, sie umzubringen.
Positiv anzumerken ist, dass es während der Handlung nur wenige Gangsterszenen gibt.
Es wäre wohl besser gewesen, nicht so viele Handlungsstränge in die Story zu packen. Im Hörspiel fehlen einige Szenen und sogar ganze Fälle. So fehlt der ganze Erzählstrang um Rotbarts Mordversuch und die diesbezüglichen Hintergründe. Auch die Szenen mit Dansik und seiner Einbrecherbande, die Teppiche stehlen, fehlt. So ergibt der Titel für Nur-Hörspiel-Hörer gar keinen Sinn. Er taucht nur am Ende des Hörspiels kurz auf. Dann fehlen die Szenen des Unfalls eines Geldtransporters. Im Hörspiel ist der Unfall schon passiert, als die TKKG-Bande am Unfallort ankommen. Schließlich fehlt noch das Zusammentreffen von TKKG und Christian auf der Straße. Insofern wirkt es im Hörspiel etwas seltsam, dass plötzlich die Rede von ihm ist, als er vermisst wird.

Das tolle Cover zeigt eine Fluchtszene von Rotbart. Aufgefallen sind mir ein paar Rechtschreibfehler in meiner alten Pelikanausgabe. Ich weiß nicht, ob die bei späteren Auflagen behoben wurden.

Fazit
„Der böse Geist vom Waisenhaus“ ist ein Buch mit einem ungewöhnlichen aber guten Hauptthema, das aber mit zu vielen Handlungssträngen überfrachtet ist. Insgesamt betrachtet handelt es sich hier aber noch um ein gutes Buch, das seine Leser informieren und aufklären möchte.

Score
75%
Verfasst am: 28.01.2011