Band 081: Die Sekte Satans

Dem Autor mangelt es an Ideen

Dieses TKKG-Abenteuer basiert auf dem Tommy Tomix Buch „Hexentanz im Geisterwald“. Diverse Kapitel sind manchmal nahezu unverändert übernommen, von Ersetzungen abgesehen. (Beispielsweise wird „Rad“ mit „Bike“ ersetzt und natürlich die Namen der Tommy Tomix Protagonisten durch TKKG.) Meistens gibt es diverse Anpassungen, die besonders die Personen betreffen. Es sind allerdings überwiegend Weglassungen oder einige Ergänzungen, die zu den anderen Figuren besser passen.

Es fehlen sämtliche Erklärungen in Klammern des Tommy Tomix Buches. Es ist schon merkwürdig, dieses beliebte Mittel des Autors nicht wiederzufinden. Das Vervielfachen einzelner Buchstaben zum Erkennen der Aussprache gibt es aber nach wie vor.

Der Zeitgeist ist an einer Stelle amüsant: Der Autor regt sich über die Währungsreform auf, die ein einheitliches Zahlungsmittel im vereinten Europa zum Ziel hat.

Gut gefällt mir die Kontinuität: Tims alter Spitzname wird erwähnt und auch das Schokoladen-Museum aus Band 79.

Der erste Fall ist eine Kopie des Tommy Tomix Buches. Karl und Klößchen sind viel zu wenig integriert und TKKGs Ermittlungen sind sehr gradlinig. Das ist eher langweilig und die Gangsterdialoge machen es nicht besser. Es passiert schlichtweg zu wenig das von Interesse wäre. Witzige Bemerkungen und Schilderungen seitens des Erzählers gibt es ebenso wenig. Lediglich die abgewandelten Goethe- und Shakespearezitate als Hexenfluch sind amüsant.

Nachdem der erste Fall abgeschlossen ist, begeht Tim einen Einbruch und hat damit eine heiße Spur nach Österreich, die er mit einem Urlaub von seiner Mutter und TKKG verbindet. Der Teil ab der Abreise hat der Autor ebenfalls einem seiner Werke entnommen: „Lösegeld für einen Irrtum“. Diese Geschichte ist im Buch „Hexencocktail eiskalt serviert“ enthalten. Außerdem ist sie bereits als TKKG-Hörspiel 107 umgesetzt worden.

Das Cover passt nicht zu der beschriebenen Szene. Tim und Gaby sind zu hell gekleidet und die Satanskutten sind gelb statt rot. Reiner Stolte hat einige sehr schöne Illustrationen angefertigt.

Fazit
Eine Sekte und Menschenraub. Das gab es schon in Band 13 deutlich besser. Die Serie nimmt merklich ab: Der Autor verwendet zwei alte Geschichten, die nicht mehr im Handel sind und verknüpft diese. Ich vermisse den Esprit früherer Bände, den Fokus auf TKKG und die Konzentration auf einen großen Fall. Abenteuersplitting finde ich unschön. Das eine Abenteuer enthält zu wenig TKKG und wird langsam erzählt, das andere rast geradezu vor sich hin. Außerdem ist es durchaus spürbar, keine exklusive TKKG-Geschichte zu lesen. Die Anpassungen alleine reichen nicht. Dem Autor mangelt es an Ideen – oder er macht es sich lieber einfach. Schade.