Vampir der Autobahn

Vampir der Autobahn
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ISBN:
Taschenbuch, kartoniert, 128 Seiten, 11,5 x 18,7 cm
Pelikan
1983
DM 4,80 [D]
3-8144-1212-5
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95%

Insgesamt ist 1 Rezension des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 95%.

Rezensionenübersicht

Spritzig-kurz und hochinteressant

Eine Rezension von Hauke

Dieses Buch hat es in sich. Wie in der Hörspielfolge 170 – Schock im Schnee – ist ein geistig verwirrtes Individuum aus einer Nervenheilanstalt ausgebrochen. Der vorliegende Fall hält sich für einen Wolf und jagt an der Autobahn Mädchen, die er für Lämmer hält. Aufgrund seines Aussehens sorgt er als „Vampir der Autobahn“ in der Presse für Furore. Als eine Freundin von Gaby verschwindet, machen sich TKKG auf die Suche nach dem „Vampir“.

Der vorliegende Fall ist sehr kurzweilig (es vergeht nicht einmal ein Tag) und geradlinig. Neben den Szenen von TKKG werden lediglich die Erlebnisse aus der Sicht von Gabys Freundin geschildert, sowie die einer dritten Person, welche dem Mädchen hilft. Ein wenig überflüssig, aber dafür sehr kurz, ist ein weiterer Handlungsstrang über eine Person, die betrunken Auto fährt.

Dem Leser wird in der Folge eingebläut, was bei Trunkenheit am Steuer alles passieren kann, selbst wenn bereits tausend Mal alles gut ging. Selbige Moral wird für das Trampen, also das Mitfahren bei Fremden, mahnend dem Leser nahe gebracht. – Man weiß nie, bei was für einem Menschen man einsteigt!

Wirklich spitzenmäßig sind Karls Erläuterungen zur Hundenase und wie für einen Hund lesbare Fährten des Menschen entstehen. Das ist wirklich faszinierend.

Der Titel der Story taucht gleich mehrfach in den Kapiteln auf und die Geschichte hält sich sogar recht gut an den Klappentext. Leider verrät eben dieser viel zu viel. Das ist ein Grund, warum ich ihn nur noch nach der Lektüre lese. Ein Großteil der Spannung wird sonst genommen, gleicht der Klappentext doch einer Inhaltsangabe, die lediglich das Ende vorenthält. Ein grober Fehler ist noch der Name: Margit ist nicht Gabys vermisste Freundin, sondern Susanne. Margit sichtet lediglich den „Vampir“.

Ab 1988 ist Tarzan Tim. Dadurch passt Tims folgende Aussage nicht, jedoch zu Tarzan schon: „Klettern ist eine meiner Spezialitäten. Auch daher habe ich meinen Spitznamen.“

Die Illustrationen von Reiner Stolte sind teilweise gut und witzig, teilweise sind sie aber auch sehr skizzenhaft. Die Qualität ist folglich Mittelmaß und somit enttäuschend.

Empfehlenswert sind die ersten Taschenbuchauflagen im alten Design. Ab 1988 fehlen die Bilder im Taschenbuch und der dritte Sammelband in der Pelikanausgabe hat die Illustrationen verschoben: zeigt sie entweder zu früh oder zu spät.

Kurios: Das Covermotiv ist bei den Taschenbüchern ab 1988 gespiegelt. Es passt gut zu der Geschichte, zeigt aber nicht wie Susanne herabgelassen wird. Es müsste Ute Lohoff sein, weil sie blond ist.

Fazit
Der Fall ist spritzig-kurz, vermittelt hochinteressantes Wissen sowie eine absolut vertretbare Moral. Tarzan-Tim kämpft kein einziges Mal und es gibt einige äußerst lustige Sprüche. Tarzan-Tim gilt als Mitglied der Gruppe „Endhärte“.

Eine rundum gelungene Geschichte, die packend geschildert wird.

Score
95%
Verfasst am: 16.09.2011