Das Geschenk des Bösen

Das Geschenk des Bösen
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Preise bei Erscheinen:
ISBN:
Taschenbuch, kartoniert, 128 Seiten, 11,5 x 18,7 cm
Pelikan
Sommer 1984
DM 4,80 [D]
3-8144-1220-6
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100%

Insgesamt ist 1 Rezension des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 100%.

Rezensionenübersicht

Eine abenteuerliche Woche

Eine Rezension von Hauke

Die TKKG-Freunde erleben eine abenteuerliche Woche. Alles fängt damit an, dass Gaby ihren Papi belauscht hat. Sie weiß von der menschlichen Tragödie, die sich bei dem Internatslehrer Dr. Axel Eggebrecht abspielt, der sich für Klößchens Versetzung in die nächste Jahrgangsstufe eingesetzt hat: Eggebrechts Bruder ist spielsüchtig und hat horrende Schulden. Ihm ist alles recht, um an Geld zu gelangen. Die TKKG-Bande versucht ihn ein ums andere Mal zurück auf den Pfad der Tugend zu führen. Wird es letztendlich erfolgreich sein?

Dieses Taschenbuch hat es wirklich in sich. Die vier Freunde beschatten viel und es geht auch Mal hart zur Sache. Die Handlung kommt unheimlich kompakt daher, obwohl so viel passiert und es viele bekannte Verbrechensarten, wie zum Beispiel Falschmünzerei, gibt, die allerdings keine große Relevanz haben, der Unterhaltung aber absolut förderlich sind.

Der Erzähler schildert entweder die Erlebnisse der TKKGler oder die des Stiefbruders. Dies ist unheimlich lebhaft und spannend. Außerdem gefällt mir die Charakterisierung sehr gut. Alles ist recht hart, aber dafür eben auch realistisch. Der Autor greift erneut auf seine Klischees zurück. Zum Beispiel auf Gastarbeiter, die sich im Bahnhof am Wochenende aus Langeweile tummeln, Türken, die für die Müllbeseitigung zuständig sind oder schlichtweg das Äußere von Verbrechern. Das alles ist aber in einem absolut erträglichen Rahmen und für die Serie bzw. den Autoren typisch. Wie bereits im vorherigen Taschenbuch nutzt der gute Rolf Kalmuczak hier ebenfalls die Onomatopoesie (Lautmalerei), kurioserweise erneut an lediglich zwei Stellen.

Der erste Satz des sechsten Kapitels enthält einen schwerwiegenden Fehler, der mich lange beschäftigt hat. Dort steht „Montagvormittag“, wobei „Freitagvormittag“ korrekt wäre. Der Fehler lässt sich noch im letzten Nachdruck des fünften Sammelbandes von Pelikan wiederfinden. Dies ist äußerst bedauerlich, die Handlung, welche mich vollends überzeugt, lässt mich bei der Wertung über diesen Fehler hinwegsehen.

Illustrationen gibt es nur in den ersten Auflagen des Taschenbuches. Sie sind in Ordnung, teilweise etwas schlampig gezeichnet. Früher schienen sie mit mehr Mühe und akkurater angefertigt worden zu sein oder ich konnte über einige unsaubere Illustrationen hinwegsehen, weil sie dadurch besonders komisch wurden oder besonders schöne die weniger gelungenen aus dem Gedächtnis drängten. Das Covermotiv passt einmal mehr nicht zur im Buch beschriebenen Szene, in der Poker auf einem Tisch mit grünem Filz gespielt wird.

Fazit
Das Lesen dieses Taschenbuchs ist ein wahrer Hochgenuss. Es passiert sehr viel, bleibt dabei auf eine Person fokussiert und die TKKG-Freunde üben sich im Beschatten. Tarzan oder Tim (je nach Auflage) wird zwar gewalttätig, doch sind die Szenen nicht gewaltverherrlichend angelegt. Weiterhin gibt es viele zitatwürdige Sprüche. Top!

Score
100%
Verfasst am: 20.12.2010