Der letzte Schuss

Der letzte Schuss
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ISBN:
Taschenbuch, kartoniert, 128 Seiten, 11,5 x 18,7 cm
Pelikan
8. Oktober 1984
DM 4,80 [D]
3-8144-1224-9
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85%

Insgesamt ist 1 Rezension des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 85%.

Rezensionenübersicht

Ein Volltreffer, wären da nicht die „Penner“

Eine Rezension von Hauke

Alles beginnt wie im achten Hardcover mit einem von einem jugendlichen Vogeljäger abgefeuerten Schuss. Als kurz darauf ein Obdachloser einen neuen Mercedes versenkt, folgt die TKKG-Bande einer heißen Spur um ein nicht ganz sauberes Geschwisterpaar und einen Mitschüler, der dringend einen besseren Umgang benötigt.

Die Geschichte ist durch die Bank weg spannend und amüsant. Die klischeehaften Schilderungen der Obdachlosen gefallen weniger. Insbesondere die übertriebene Gewaltbereitschaft hätte gedämpft werden sollen. Ein Obdachloser zieht sich selbst runter, indem er sich als Abschaum bezeichnet und aussagt, er leide unter Minderwertigkeitskomplexen. Dies ist äußerst amüsant. Würden der Erzähler und die TKKG-Freunde nicht in die gleiche Kerbe schlagen, sondern objektiv herangehen, wäre das Buch ein Volltreffer. So sollte über grenzwertige Zeilen hinweggelesen werden. Schade, dass Rolf Kalmuczak, der Autor, in vielen weiteren TKKG-Büchern weiter auf Obdachlosen derart herumreitet.

Der Leser erfährt ein wenig über die Tier- und Pflanzenwelt sowie über antike Schusswaffen. Gut gefallen hat mir Karls Vortrag über Glühwürmchen und Klößchens Wissen über den Pelikan-Aal. Schön sind ebenfalls die vielen Rotwelschausdrücke. Derart konzentriert sind sie schon lange nicht mehr eingesetzt worden.

Reiner Stoltes Illustrationen sind passabel: weder sonderlich hübsch noch besonders lustig. Diese gibt es erneut nur in den ersten Taschenbuchauflagen. Ab 1988 verschwanden sie vollständig. Das Cover passt hervorragend zur im Buch beschriebenen Szene. Kurioserweise ist das Motiv in den Taschenbuchauflagen von 1988 und 1989 gespiegelt.

Fazit
Es ist die erste TKKG-Geschichte, in der die Freunde es viel mit Obdachlosen zu tun haben, die sehr klischeehaft und als sehr gewalttätig beschrieben werden. Davon abgesehen erwartet einen eine spannende Handlung, die knackig erzählt wird. Diverse Sprüche, wie sich ein Obdachloser selbst herabsetzt, sind überaus amüsant. Der Unterhaltungsfaktor ist demnach hoch.

Score
85%
Verfasst am: 12.12.2010