Folge 09: Spion auf der Flucht

Eine der besten Folgen

TKKG besuchen ihren Zeichenlehrer, der beobachtet hat, wie der Nachbarsjunge überwältigt wurde. Der Täter ist ein Spion. Zusammen mit ihren Mitschülern fahnden die TKKG-Freunde nach dem Auto des Spions, um so an ihn selbst zu kommen.

Die Handlung beginnt beim 21. Kapitel des Buches. Allgemein gibt es nur leichte Abweichungen, die dem neuen Medium dienlich sind. Aus Sabinchen wird ein Junge: Mäxchen. Max Stiefvater Ludwig Dröselhoff arbeitet bei der Weha Menschfeind AG anstelle der WBCB, dem bekannten Computerhersteller aus dem Buch. Dadurch ist der Erklärungsaufwand geringer, da sonst einige Hintergründe, die im Buch schon offen liegen, erläutert werden müssten.

Auf der Suche nach dem Auto werden fünf verschiedene Mitschüler gezeigt, von denen mindestens drei nicht im Buch vorkommen. Es gibt andere Hintergründe und neue Dialoge sowie den Namen Jörg. Beim Berliner Platz (Straßenname stammt nicht aus der Vorlage) entdecken Mufti (auch im Buch) und Schweißfuß (neu) das gesuchte Auto.

Das KFZ-Kennzeichen des gesuchten Volvos „KI EL 35“ ist über das Original geklebt und nicht ausgetauscht, wie beim Audi im Buch. Der Spion, Inhaber des Autos, meldet eben dieses als gestohlen. Das passiert nicht im Buch. Interessant sind in dem Zusammenhang die Steckbriefe der Terroristen, die in der Polizeiwache zu sehen sind. Im Buch wird von den täglich in der Zeitung stehenden Staatsfeinden gesprochen.

Es gibt eine neue Szene, die typisch für Rolf Kalmuczak (Stefan Wolf) ist: Dank Lilu M. Kirchles Hund im Auto ohne Luftzufuhr hat der Autor die Möglichkeit einen Vortrag über Verantwortung abzuliefern. An anderer Stelle ist gut inszeniert worden, wie viel saubere Luft wert ist. Im Buch übernimmt solche moralischen Teile oftmals der Erzähler, der hier fehlt.

Es gibt so einige kultige Stellen. Zwei Mitschüler über TKKGs Vorgehen: „Die gehen aber ganz schön ran.“ – „Hast du das nicht gewusst?“

Das Finale ist anders und actionreicher. Die Wirkung, wie Klößchen lässig dem Spion eine Falle stellt, ist grandios. Obwohl unrealistisch (wer verfügt über eine derartige Vorahnung?), lässt die Szene einen schmunzeln.

Fazit
Diese TKKG-Folge hat mich sehr gut unterhalten. Das besondere Highlight ist für mich die gute Darstellung des Zeichenlehrers Dr. Lattmann sowie Andy und Bert als „Gammeltypen“. Die schauspielerischen Leistungen sind nur selten mangelhaft, sofern man die TKKG-Darsteller ausklammert. Die Handlung ist sehr nah am Buch, bildet aber nur einen Ausschnitt dessen und ist auch ein wenig vereinfacht. Der Spion ist leider zu keiner Zeit auf der Flucht, wie es der Titel vermuten lässt. Für das Niveau der TV-Serie eine besonders gute Folge.