Tarzan und Klößchen entdecken einen Erpresserbrief im Supermarkt: Es wird gedroht Lebensmittel zu vergiften, sollte nicht die geforderte Summe gezahlt werden. Fast zur gleichen Zeit erpressen Unbekannte die TKKG-Stadt und drohen öffentliche Orte und das Grundwasser zu vergiften. Der Zirkus Sarani gastiert vor der Stadt und TKKG sind eingeladen, zu Vergleichszwecken am Unterricht der Zirkusschule teilzunehmen. Sie verstehen sich gut mit den Zirkuskindern und erhalten Freikarten. Doch bei der Vorführung wird Alarm gegeben: Im Zirkuszelt soll Gift sein. Dieser Fall ist sehr schön aufgebaut und kommt ganz ohne Gangsterdialoge aus. Wie auch in Abenteuer im Ferienlager haben TKKG Helfer: Es sind zwei Zirkuskinder, die bei Ermittlungen im Bereich des Zirkus‘ mithelfen. Einen hohen Sprechanteil haben sie dadurch aber noch lange nicht. Der Ansatz gefällt, ebenso wie die schöne Vorstellrunde von TKKG im Klassenzimmer. Hervorragend sind die Schilderungen von TKKGs und Oskars typischen Eigenschaften sowie der Turteleien zwischen Gaby und Tarzan. Rolf Kalmuczak konfrontiert den Leser mit Vorurteilen gegenüber Zigeunern, Zirkusleuten, Gastarbeitern und anderer Minderheiten. Dabei nehmen verschiedene Parteien die konträren Standpunkte ein. Es wird dem Leser näher gebracht, Vorurteile zu prüfen. Etwas rabiater stellt Stefan Wolf Punker und den Bahnhof als gefährlichsten Ort der Stadt dar: Punker sind laut Tarzan auf Gewalt aus. Er räumt aber auch Ausnahmen ein. Klischeehaft ist auch die Beschreibung des Stadtrates ausgefallen. Allgemein ist dies nicht störend, zeigen die Vorurteile doch auf, wie es oftmals zugeht, und regen zum Nachdenken an. Gaby wird von den Jungs wie immer bei Nacht bis zur Haustür begleitet. Denn vor 30 Jahren war es wohl für das weibliche Geschlecht nachts viel zu gefährlich draußen – allein und im Dunkeln. Der Autor informiert intensiv über Tiere beim Zirkus und zeigt ansatzweise die Schattenseiten eines solchen Daseins. Obwohl Karl in diesem Fall viele Vorträge hält, gibt es reichlich Informationen von weiteren Charakteren. Neben dem Thema „Tiere“ gibt es immer wieder kriminalistische Informationen zu lesen. Besonders packend wird die Verfolgung von Oskar geschildert, der ausbüxt und auf dem Zirkusgelände in höchster Gefahr schwebt. Diese Szene könnte aus der Actionserie 24 stammen. Das Tempo stimmt. Die ständige Gefahr überträgt das Cover meiner Meinung nach sehr gut. Die Szene findet jedoch nicht wie dargestellt statt. TKKG bleiben im Zelt, bis (fast) alle Besucher hinausgestürmt sind. Mir gefallen die vielen kleinen Illustrationen von Reiner Stolte wieder einmal sehr. Fazit Ein spannendes, bisweilen äußerst temporeiches Buch, bei dem es immer wieder was zum Lachen gibt. TKKG und Oskar werden gut dargestellt. Die Bösewichte ebenso. Weiterhin wird mit vielen Vorurteilen aufgeräumt und ein wenig kriminalistisches Wissen vermittelt. Hervorragend! |