Katja Brügger im Tonstudio
Katja Brügger

Das Multitalent Katja Brügger beantwortet Fragen über ihren langjährigen Bezug zum Thema Hörspiel, das Schreiben für TKKG sowie das Besondere an ihrer ersten Hörspielfolge 181.

Sie sind dem einen oder anderen Hörspielfan bekannt – als Sprecherin und Autorin. Stellen Sie sich bitte trotzdem kurz vor, besonders den Bezug zum Thema Hörspiel in Ihrem Lebenslauf.

Tja, also ich bin Katja Brügger – seit nunmehr fast 30 Jahren verheiratet mit Douglas Welbat und seit 23 Jahren ziemlich „stolze Mutter“ von Daniel Welbat! Da ich es bei unserer Hochzeit albern fand, einen Doppelnamen zu tragen, bin ich ganz offiziell Frau Welbat geworden – und das ist auch gut so. Als Schauspielerin, Sprecherin und Autorin habe ich aber meinen Mädchennamen behalten – ich bin also im Beruf nach wie vor Katja Brügger! Wenn man, wie Douglas, Daniel und ich in einer Großstadt wie Hamburg lebt, bieten sich für den Beruf des Schauspielers zum Glück viele Bestätigungsfelder und man ist nicht darauf angewiesen, allein vom Theaterspielen leben zu müssen. Nach meiner Ausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst wollte ich natürlich erstmal nur Theater spielen. Ich war zwei Jahre in einem festen Engagement in Hildesheim – und konnte mich dort in vielen, wunderbaren Rollen austoben. Aber ich wollte gern wieder zurück nach Hamburg und hatte dann auch das große Glück, hier an den Kammerspielen – noch unter der Leitung von Ida Ehre – gleich einen Einstand mit einer Hauptrolle in Shaws „Frau Warrens Gewerbe“ geben zu dürfen. Ich habe dann viel im damaligen „Theater im Zimmer“ bei Gerda Gmelin gespielt und auch am Ernst Deutsch Theater. Und wie das dann so ist – irgendwann war ein Hörspielregisseur vom NDR in einer Vorstellung und bot mir eine Rolle beim Funk an. Und dann trat auch Frau Körting in unser beider Leben – und es ist natürlich großartig, wenn man als freiberufliche Schauspielerin neben dem Theaterspielen auch die Möglichkeit bekommt, in Hörspielen mitzuwirken und später dann auch im Synchron. Als Frau Körting uns dann noch fragte, ob wir Lust hätten Hörspiele für sie zu schreiben, war das perfekt. Zusammen mit unserem Freund und Trauzeugen Bertram von Boxberg haben wir unter dem Pseudonym „Charly Graul“ jede Menge Macabros und Larry Brent Hörspiele geschrieben. Das war eine supertolle Zeit und hat total viel Spaß gemacht – zumal Douglas und ich dann auch noch in Macabros mitgesprochen haben. So fing das mit dem Schreiben damals an!


Bei TKKG haben Sie bereits acht Mal mitgesprochen. Zuletzt in Folge 180. Kennen Sie bereits im Vorfeld ihre Rolle oder ist das eine Überraschung am Tag der Aufnahme?

Bevor man zu den Aufnahmen ins Studio geht, bekommt man das Manuskript natürlich zugeschickt. Ähnlich wie beim Synchron, wenn einem da zum Beispiel eine große Rolle in einem Film oder einer Serie angeboten wird, liest man sich als „ordentlicher Schauspieler“ das Manuskript vorher durch oder schaut sich eben den Film in Originalsprache an. Dann weiß man bereits, was später im Studio auf einen zukommt.


Sehen Sie eine Gemeinsamkeit der Rollen, die Sie typischerweise sprechen?

Da ich mittlerweile eine ziemlich tiefe Stimme habe, werde ich immer wieder gern für die weiblichen „Bösewichte“ eingesetzt.


Was sprechen Sie am liebsten?

Hexen und Geister sind schon cool – aber mir machen auch die „liebevollen“ Mutterrollen Spaß.


Wie kam es zu ihrem ersten Hörspielskript?

Wie gesagt – angefangen hat alles mit „Larry Brent“ und Macabros. Dann habe ich viele Jahre sehr viel synchronisiert und nur gelegentlich Hörspiele gesprochen.


Schreiben Sie regelmäßig?

Anfang vergangenen Jahres rief Frau Körting mich an und fragte ganz direkt, ob ich Zeit und Lust hätte, mal die eine oder andere Folge für „Fünf Freunde“ zu schreiben. Ich hatte Lust – und zu meiner großen Freude hat das Schreiben dann auch gleich super geklappt und richtig viel Spaß gemacht. Da aber nicht allzu viele „Fünf Freunde“ Folgen im Jahr produziert werden, bot mir Frau Körting an, ob ich es vielleicht auch einmal mit TKKG versuchen wolle. Tja – und auch das hat auf Anhieb funktioniert! Ich schreibe jetzt gerade meine zweite TKKG-Folge und habe bereits eine Idee für die Dritte!


Wie sind Sie TKKG-Autorin geworden?

Natürlich habe ich mich zunächst einmal auch mit Frau Nagel, die Produktmanagerin für TKKG, getroffen und wir haben ein wenig über TKKG geplaudert. Dann habe ich ein paar Ideen in Kurzform niedergeschrieben – und Frau Körting und Frau Nagel haben mir dann das „go“ für die Geschichte mit dem vertauschten Koffer gegeben!


Können Sie den TKKG-Fans einen Tipp geben fürs TKKG-Hörspielschreiben? Was ist besonders wichtig?

Man muss sich natürlich in die Welt der TKKG „eingrooven“. Ich habe mir jede Menge Kassetten angehört – das müssen die eingefleischten Fans natürlich nicht tun, denn die kennen ja ihre „Pappenheimer“ seit vielen Jahren. Das Problem ist, dass es ja bereits unheimlich viele Folgen von der Serie gibt. Was auch immer einem einfällt – oft hat es genau die Geschichte bereits gegeben!


Wie lange brauchen Sie für ein Hörspielskript: von der Idee bis zur fertigen Abgabe?

Das Schwierigste ist für mich in der Tat, erstmal eine neue Idee für eine Geschichte zu finden. Wenn ich die dann aber habe – dann flutscht das Schreiben ziemlich schnell. Ich bin dann auch in einem regelrechten „Schreibrausch“ – und kann nicht aufhören, bevor ich einmal durch bin mit der Geschichte. Klar, Korrekturen gibt es immer – das ist aber völlig normal.


Gibt es für TKKG ein großes Kompendium, wie bei TV-Serien, durch das die Autoren u.a. in Ihrer Themenwahl eingeengt werden?

Wenn man sich die TKKG-Kassetten anhört, weiß man bald, wie „der Hase“ laufen soll. Die Charaktere sind ja deutlich gezeichnet – und Themen wie Mord und Totschlag finden selbstverständlich in der Welt von TKKG nicht statt!


Was ist für Sie das Besondere an TKKG?

Ich mag einfach dieses Gespann von Jugendlichen, die sehr unterschiedlich sind, aber sich trotzdem super verstehen. Im Gegensatz zu „Fünf Freunde“ sind die TKKGler auch ein bisschen moderner und cooler – da sie ja zum Beispiel in einer Großstadt leben und dementsprechend „Großstadt Abenteuer“ erleben!


Haben Sie eine Lieblingsfigur?

Der allerliebste der kleinen Truppe ist und bleibt Klößchen für mich. Der ist so was wie im Film der „Buffo“ – ich finde die Figur unheimlich liebenswert mit all ihren kleinen Schwächen und es macht besonders viel Spaß, sich für ihn etwas auszudenken!


Zu Ihrem Hörspiel „Der vertauschte Koffer“: Was schätzen Sie an der Geschichte?

Das ist natürlich eine schwierige Frage. Was soll ich da antworten? Am meisten schätze ich, dass meine Geschichte angekommen ist – nicht nur bei Frau Nagel und Frau Körting – sondern auch bei den Sprechern, die mir zum Teil bestätigt haben, dass es großen Spaß gemacht hat, meine Dialoge zu sprechen und zu spielen. Ein tolles Kompliment. Hoffen wir, dass die TKKG-Hörer das genauso empfinden.


Waren Sie beim Einsprechen Ihrer TKKG-Hörspielfolge 181 im Studio Körting dabei?

Nein – das hätte ich wahrscheinlich „nervlich“ nicht ausgehalten!


Schreiben Sie lieber Hörspiele oder fühlen Sie sich hinterm Mikrofon wohler?

Beides macht Spaß – und es ist wirklich toll, wenn man auch beides im Wechsel machen darf!


Darf sich der TKKG-Hörer auf weitere TKKG-Hörspiele von und mit Ihnen freuen?

Das hoffe ich ganz doll! Im Moment arbeite ich, wie gesagt, an meiner zweiten TKKG-Folge und bin sehr gespannt, wie diese Geschichte ankommen wird!


Katja Brügger beantwortete die Fragen im Januar 2013.

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Die letzten Kommentare


Verfasst von Ricky am 15.02.2013, 22:19

Das finde ich sehr gut, dass Katja Brügger auch mal die Gelegenheit bekommen hat, für TKKG ein Hörspielskript zu schreiben.

Wenn die Qualität dann genauso gut ist, wie bei Larry Brent und Macabros - die sie ja zusammen mit ihrem Manne Douglas Welbat und ihrem Trauzeugen Bertram von Boxberg - der ja auch bei TKKG 13 ( als Bettelmönch ) und 14 ( Priewe )mitwirkte - geschrieben hatte, dann steht nichts mehr im Wege, was weitere Hörspielskripte von ihr angehen.

Endlich kommt wieder frischer Wind in die Serie, die ja, wie gesagt, mit der "Neubesetzung" von Kommissar Glockner mit Wolfgang Draeger ihren bisherigen neuen Höhepunkt gefunden hatte.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 15.02.2013 um 22:20.]
Ricky

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