Folge 002: Der blinde Hellseher

Folge 002: Der blinde Hellseher
Medium:
Label:
Erscheinungstermin:
EAN:
LP / MC / CD
EUROPA
1981 (LP / MC) / 12. Mai 2003 (CD)
743219896049 (MC) / 743219896025 (CD)
Verwandte TKKG-Produkte

95%

Insgesamt sind 2 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 95%.

Rezensionenübersicht

Großer Raum für Entwicklungen

Eine Rezension von Alexander

Eines Tages kommt Volker nicht zur Schule: Verbrecher haben ihn entführt und fordern ein hohes Lösegeld von seinen reichen Eltern. Volkers Mutter lässt sich von dem blinden Hellseher Raimondo beraten. Die TKKG-Bande hält ihn und noch eine Reihe weiterer Personen für verdächtig und glauben, dass sie Volker entführt haben könnten. TKKG suchen ihren Schulfreund auf eigene Faust. Werden sie ihn finden?

Der Titel der zweiten Folge ist erstaunlicherweise so mysteriös, dass er eher zur Konkurrenzserie „Die drei ???“ passt. Interessanterweise konzentriert sich das Hörspiel nur auf eine Handlung - es gibt diesmal keine weiteren Handlungsstränge, wie sonst üblich. Durch die unterschiedlichen Handlungsorte ist das Hörspiel sehr abwechslungsreich geworden. Die Geschichte ist logisch aufgebaut und spannend. Bei vielen Fans ist diese Folge nicht beliebt: Sie wird meistens als die schwächste der ersten 30 Folgen bewertet. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Geschichte mit einer Überraschung endet, die wohl viele Hörer enttäuscht hat. Mir hat „Der blinde Hellseher“ sehr gut gefallen; der Überraschung am Ende des Hörspiels stehe ich positiv gegenüber.

Mich haben auch die Sprecherleistungen überzeugt. Kein Wunder - wurde das Hörspiel doch Anfang der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts produziert: Da wurden bei Europa oft nur hochkarätige Sprecher beschäftigt. Fabrizio Munte ist als Raimondo perfekt besetzt worden: So stelle ich mir einen Hellseher vor. Sein Medium Amanda wird gemäß Inlay von Karola Heinzelmann gesprochen. Hier handelt es sich allerdings um ein Pseudonym, hinter dem sich Sascha Draegers Schwester Kerstin Draeger („Locke“, Lys de Kerk – Die drei ???) verbirgt. Sie spielt ihre Nebenrolle gut. Wie die beiden gegen Ende der Geschichte die TKKG-Bande auslachen, kommt recht witzig rüber, gleichzeitig ist dies dramaturgisch interessant. Denn nun ist die TKKG-Bande mit ihrem Latein am Ende: Offensichtlich hat keiner der Verdächtigen Volker entführt …Auch die anderen Sprecher sind überzeugend. Allerdings handelt es sich meist um Nebenrollen. Erwähnenswert erscheint mir noch Susanne Wulkow als Suzanne. Sie kommt mit ihrem französischen Akzent und mit dem, was sie sagt, sehr witzig rüber. Schließlich leisten die vier Hauptsprecher ebenfalls einen guten Job: Ihre Stimmen klingen frisch. Sie wirken glaubwürdig als Jugenddetektivbande. Klößchen übertreibt es nicht, wie heutzutage, mit den lustigen Sprüchen. Auch Gabys Stimme hat mir vom Klang her in der TKKG-Frühzeit besser gefallen, als in den letzten zehn Jahren.

Die Musik ist gut. Alle Musikstücke wurden passend ausgewählt und eingesetzt. Das Cover hat mir auch sehr gut gefallen: Es ist eines der wenigen, die unheimlich wirken. Ein Lob an den Zeichner Reiner Stolte!

Fazit
Hier handelt es sich um ein richtig gutes Hörspiel. Das hat mehrere Gründe: In dieser Folge nehmen die Ermittlungen großen Raum ein. Außerdem gefiel mir, dass die TKKG-Bande viele Personen zu Unrecht verdächtigen, was heutzutage kaum noch vorkommt. Dazu kommen noch die sehr guten Sprecherleistungen. Sehr empfehlenswert!

Score
90%
Verfasst am: 18.01.2007