Ausgebrochen ist der Königstiger nicht – er wurde freigelassen. Ansonsten kann man den Klappentext so stehen lassen. Obwohl ich die tödliche Gefahr für alle Mädchen nicht unterschreiben würde. Wenn ein Tiger eine Antilope gefangen hat, reißt der sich ja auch nicht direkt die nächste, sondern frisst erst mal die eine. Ich würde sagen, dass ein Mädchen, bei großem Hunger zwei Mädchen, in tödlicher Gefahr ist / sind. Der Aufbau der Folge ist eigentlich sehr gut, aber das Ende ist eine Katastrophe. Am Anfang wird ein Tiger geklaut und – wie sich nachher herausstellt – wurde er im Wald freigelassen. Da hat natürlich – rein zufällig – der Schwimmverein von Gaby ein Zeltlager eröffnet. Also sind die Mädchen in Lebensgefahr. Tarzan macht sich mit Kommissar Glockner sofort zur Rettung auf. Alle werden gerettet, aber zuletzt muss noch der Tiger gefangen werden und das ist natürlich nicht einfach. Die ganze Zeit über fragt man sich: Wo sind Karl und Klößchen?Natürlich, in der Folge ist ja noch keine Entführung, Kidnapping oder Geiselnahme vorgekommen. Das wird am Schluss nachgeholt. Karl und Klößchen müssen auf Anweisung eines Polizisten in ein Haus und da ist „zufällig“ eine Geiselnahme von zwei Ausbrechern. Jetzt darf jeder dreimal raten, wer die Ausbrecher wieder einmal dingfest macht. – Na? Der Handlung kann man folgen, auch wenn es am Ende stressig wird, weil Tarzan diesmal fast alles im Alleingang erledigt. Alles in allem eine typische TKKG-Folge, mit allen Zutaten. Tarzan der Held, Gaby die gerettete Prinzessin, Klößchen und Karl in einer etwas besseren Nebenrolle. Am süßesten ist die Szene, wo Tim dem Polizisten im Streifenwagen die Geschichte von der TKKG-Bande erzählt und dass Gaby doch das einzige Mädchen dabei ist und er sich für sie zerreißen lassen würde – bla, bla, bla. Erinnert ein bisschen an eine Liebesschnulze aus einem Groschenroman. Die Sprecher sind alle gut drauf. Henning Schlüter, der den Zirkusdirektor spricht, geht einem manchmal aufgrund seiner Sprechweise etwas auf den Keks, aber es hält sich noch in Grenzen. Die Musik fällt, wie bei vielen anderen Folgen der alten Auflagen auch, kaum auf, da man beim hören nicht wirklich viel davon mitbekommt. Musik, die nicht auffällt, ist besser, als Musik die nervt – wie es bei den neueren Folgen des Öfteren der Fall ist. Die Soundeffekte haben die den Vogel abgeschossen. Der Tiger klingt wie eine Mischung aus Hundewelpen und Schwein und bei den Hintergrundgeräuschen im Zoo konnte ich auch nach mehrmaligem Zurückspulen nicht erkennen, um was für Tiere es sich handeln soll. Einen Tiger kann man auch besser machen und gerade von Europa erwartet man das ja. Auch das Cover ist ein Schuss in den Ofen. Wenn der Tiger wirklich hungrig gewesen wäre, hätte er Gaby bekommen, denn der kann sich noch höher aufrichten als dargestellt. Er war noch nicht ganz gestreckt und hätte sicher noch einen Meter geschafft und damit hätte er Gaby erwischt. Fazit Trotz all der Mängel ist die Folge hörenswert und die Investition kein herausgeworfenes Geld, da es viel schlimmere Folgen gibt, die weniger unterhaltsam sind. |