Folge 043: Gefangen in der Schreckenskammer

Folge 043: Gefangen in der Schreckenskammer
Medium:
Label:
Erscheinungstermin:
EAN:
MC / CD
EUROPA
1986 (MC) / 8. August 2005 (CD)
743219900142 (MC) / 743219900128 (CD)
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93%

Insgesamt sind 4 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 93%.

Rezensionenübersicht

Recht nahe am Prädikat „Top“

Eine Rezension von Marcus

Story
Gaby und Entführung? Hatten wir das nicht schon mal und zwar auch nicht grade selten? Wir sind erst bei Folge 43 angekommen und da ist Gaby noch nicht so oft entführt worden. Hierbei handelt es sich um das vierte Mal (Folge 27, 31, 38). Interessant ist hierbei, was hinter der Entführung steckt. Natürlich liefert uns Stefan Wolf keinen waschechten Psychothriller ab, aber dennoch sind gewisse Anklänge an derartige Literatur vorhanden. Die Geschichte kommt ziemlich düster daher und wird spannend erzählt. TKKG-like klärt man auch gleich mehrere Verbrechen auf einen Schlag, was hier aber noch nicht so übertrieben daherkommt, da die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Verbrechen durchaus realistisch sind. Allerdings wird Gabys Entführung dann letzten Endes wieder Dank Kommissar Zufall aufgeklärt, was den Spaß etwas schmälert. Hier wäre eine andere Lösung wünschenswerter gewesen: Wie wäre es zum Beispiel mit einer waschechten Verfolgungsjagd oder einer Beschattung der verdächtigen Personen? So kennen wir TKKG, aber man muss es dennoch ja nicht so lieben. Mit anderem Ende wäre das sicherlich eine sehr gute Geschichte geworden, so bleibt nur ein „schwach guter“ Eindruck.

Sprecher
Von den Hauptsprechern kommen diesmal nur TKK zum großen Einsatz. Gaby spricht maximal fünf Sätze. Allerdings überzeugen alle vier Mal wieder. Ansonsten ist diese Folge vor allem wegen der Gastsprecher interessant. Der zukünftige Erzähler Günther König verkörpert den „untadeligen“ Dr. Hartholz. Seine Leistung ist fantastisch. Außerdem gibt es noch Gottfried Kramer zu hören und über ihn braucht man wohl keine Worte mehr zu verlieren außer: „top“. Stefan Brönneke und Christian Stark dürfen sich von ihrer fiesen Seite zeigen und können ebenfalls punkten. Lediglich Edgar Bessen als Kommissar Glockner fällt mir an einigen Stellen etwas unangenehm auf. Während er oftmals schon einen leicht verzweifelten Unterton in der Stimme hat, wirkt er dagegen auch gelegentlich etwas zu ruhig, wenn man bedenkt, dass seine Tochter verschwunden ist. Die Sprecherleistungen sind grade bei dieser und der vorangegangenen Folge der große Pluspunkt. Wenn man heute doch nur nochmals derartige Sprecher in einer aktuellen TKKG-Produktion hören würde.

Musik und Effekte
Die Musikuntermalung ist gelungen. Passend zur etwas düsteren Story gibt es auch eine Reihe düsterer Musikstücke, die sich mit eher fröhlicheren Melodien abwechseln. Eine konstant düstere Untermalung wäre sicherlich auch okay gewesen, aber auch so weiß die Folge sehr zu gefallen und schließlich bleibt es ja auch ein Hörspiel, das primär für die jugendlichen Hörer produziert wurde. Die Folge spielt im Winter und da können die Effekte aus dem Hause EUROPA mal wieder punkten: Knirschender Schnee unter den Füßen und leichter Wind - da kommt der Winter ins heimische Zimmer. Gut gemacht!

Fazit
Mit „Gefangen in der Schreckenskammer“ legt man insgesamt eine gute Produktion vor, die für meinen Geschmack sogar recht nahe am Prädikat „Top“ liegt. Allerdings verbieten einige Macken diese Wertung: So betrachte ich es als recht störend, dass Leute die zum Psychologen gehen hier alle als „gestört“ beschrieben werden, oder um es mit den TKKG-Worten zu sagen: „Die haben eine Macke.“ Derartige Pauschalisierungen sind einfach platt und deplatziert (aber irgendwie auch genau dem TKKG-Klischee entsprechend). Außerdem kommt am Ende mal wieder Kommissar Zufall zur Hilfe und löst mit TKK den Fall, was man wie oben erläutert wesentlich besser hätte lösen können. Dennoch haben wir hier eine spannende Folge mit tollen Sprechern und gelungener Musik, die in der heutigen Zeit ein einsames Highlight in den höheren Folgen darstellen würde.

Score
80%
Verfasst am: 24.06.2010