Story
Nach dem man seit der 47. Folge von TKKG relativ konstant Geschichten auf einem guten Niveau präsentierte, sackt man mit dem 52. Abenteuer der Vier aus der Millionenstadt etwas ab. 36 Minuten dauert „Überfall im Hafen“ und präsentiert auch relativ wenig Inhalt. Es passiert herzlich wenig und die Zeitspanne von der Einleitung bis endlich das Verbrechen geschehen ist gestaltet sich zu lang. Was des Weiteren stört ist, dass Stefan Wolf mal wieder tief in die Vorurteilskiste greift und, mal wieder, auf einer Minderheit herumhackt: Diesmal trifft es die Skinheads, die wohl laut Wolfs Weltanschauung auch direkt immer Typen sind, die nur auf Krawall aus sind. Ironischerweise sehen die Typen auf dem Cover, die besagte Skinheads darstellen sollen, dann allerdings eher wie Punks aus. Apropos Cover: Selbiges ist der eh schon recht dünnen Spannung im Hörspiel nicht grade förderlich, da sich hier nämlich schon 80 Prozent des Verbrechens zeigen, sodass man als Hörer kaum noch mitraten kann. Kurz gesagt: Die Geschichte dümpelt irgendwo im durchschnittlichen Bereich vor sich hin, da es hier einfach zu spannungsarm zugeht und die üblichen Macken diesmal wieder verstärkt vorkommen. Sprecher
Wow, was waren das anno 1987 noch für Zeiten. Eigentlich muss man nur die Namen der Sprecher der Nebenrollen lesen, um zu wissen, was einen hier erwartet: Gisela Trowe (klasse als Oma Sauerlich), Henry König (wie üblich als Herr Sauerlich), Ben Becker (kommt gut als fieser Django, auch wenn der Name ziemlich dämlich ist), Gottfried Kramer, Eric Vaessen, Lothar Grützner und Horst Naumann geben sich hier die Ehre und liefern durch die Bank weg gute bis sehr gute Leistungen ab. Ihnen zur Seite stehen die damals noch prächtig aufgelegten Sprecher der Hauptcharaktere. Übrigens letztmalig mit „Ersatz-Gaby“ Scarlet Lubowski, sodass man auch insgesamt durchweg von guten bis sehr guten Sprechern reden kann. Musik und Effekte
Was soll man noch großartiges Schreiben? Die Staffel von 47-52 präsentierte sich durch die Bank weg stark und auch die 52 macht da keine Ausnahme. Musikalisch geht man geübt zu Werke und zeigt, dass man weiß, wie man eine Szene mit der passenden Musik untermalen muss, um zusätzliche Atmosphäre aufzubauen. Bei den Effekten kann man auch abermals aus den Vollen schöpfen, denn Abenteuer am Meer, das beherrscht man im Hause EUROPA schon seit den frühen Tagen der guten alten Fünf Freunde. Da abermals keinerlei musikalische Veränderungen vorgenommen wurden, bleibt man hier sowohl von „Hörspiel-Tekkno“, als auch zu laut neu eingemischten Musiken verschont. Alles in allem präsentiert man eine wirklich mehr als gelungene technische Seite. Fazit
Was ist immer ein gefährlicher Stolperstein für TKKG? Richtig, die Geschichte. So gestaltet es sich dann auch hier: Die Handlung kommt einfach nicht richtig aus dem Tritt, es fehlt an spannenden Elementen und TKKG-typische Vorurteile schmälern den Spaß am Hören doch um einiges. Insgesamt sogar so weit, dass auch die wirklich sehr guten Sprecherleistungen und die überaus gelungene technische Seite nichts mehr reißen können. Ein Hörspiel steht und fällt eben mit der Handlung und die wirkt, grade im Vergleich zu den vorangegangenen wirklich starken Folgen, ziemlich blass. Für echte TKKG-Fans ist die Folge sicherlich unumgänglich, aber „Überfall im Hafen“ ist ein weiteres Hörspiel aus der TKKG-Reihe, dass sich mit dem Prädikat „gekauft, gehört, und lange im Regal stehen“ schmücken darf. Kurz gesagt: eine durchschnittliche Produktion. | 
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