Story Ein Wespennest des Verbrechens? Ja so kann man das in der Tat nennen. Denn in dieser Folge klären die vier von der TKKG-Band gleich so viele Verbrechen auf einmal auf, dass man als Hörer nur staunen kann. Eigentlich will man ja nur das rote Geisterauto jagen. Eine heiße Spur findet sich in der Firma, in der Marga Heinze arbeitet, die die vier Freunde nach einem Überfall befreit haben. Doch in besagter Firma gibt es nicht nur die Spur zum Geisterauto, sondern auch dort gehen einige seltsame Geschehnisse vor und auch der Überfall auf Frau Heinze spielt noch eine Rolle. Alles in allem hat Herr Wolf sich schon ordentlich was ausgedacht, allerdings übertreibt er es dann für meinen Geschmack doch etwas: Verrückte Geisterfahrer, ein Überfall, eine Bombendrohung, ein Diebstahl, korrupte Mitarbeiter und mittendrin TKKG, die alles in etwa 48 Stunden auflösen. Dennoch mochte ich diese Geschichte irgendwie schon immer und beim erneuten Hören habe ich mich gut unterhalten gefühlt, denn wer hat schon den Anspruch, dass bei TKKG alles 100%ig realistisch ist? Das war es schließlich noch nie und in dieser Geschichte tun TKKG immerhin noch etwas, dass man in den Geschichten der heutigen Zeit vergeblich sucht: Sie ermitteln, fahren mit klarem Ziel durch die Gegend und stolpern nicht einfach durch die Gegend. Mit einem zugedrückten Auge kann man sich hier auf spannende 46 Hörspielminuten freuen. Sprecher Was unterscheidet eine Folge in den 50er-Nummern von einer Folge der aktuellen Zeit? Klare Ansage: Gangsterdialoge. Während heute die Hälfte der Spielzeit für eben diese Dialoge draufgeht, gibt es in dieser Folge keinen einzigen derartigen Dialog. Hier tragen noch die vier Hauptsprecher die Produktion und das ist ja eigentlich auch der Sinn einer Serie. Man will ja seine „Helden“ hören und nicht die oft debil dargestellten Verbrecher. Die vier Hauptsprecher erledigen ihren Job überaus souverän und alle sind noch mit dem Herzen dabei. Ihnen zur Seite steht mit Eric Vaessen ein neuer Erzähler, der allerdings nur für insgesamt drei Folgen in der Serie zu hören ist, da er dann von Günter König abgelöst wird. Eigentlich schade, denn Vaessen hat eine angenehme Erzählerstimme und führt den Hörer schön durch die Handlung. Auch in den verbleibenden Rollen finden sich mit Edgar Bessen, Astrid Kollex, Manfred Liptow, Douglas Welbat und Wolf Rathjen bekannte Sprecher, die den Spaß am Hören steigern. Hier werden sehr gute Leistungen geboten. Musik und Effekte Diese Neuauflage auf CD kommt absolut unverändert daher und das schöne daran, ist, dass man hier noch so richtig den Geist der 80er spürt. Synthesizerklänge dominieren das Bild und schaffen eine schöne Atmosphäre. Seltsam ist nur, dass hier Stücke zum Einsatz kommen, die man schon vor 20 Folgen verwendet hat. Einerseits ist dies natürlich schön und zeugt von Kontinuität, während man andererseits auch denken kann: „Haben die keine neue Musik?“ Die Hauptsache ist, dass die Musik eine angemessene Atmosphäre erzeugt und das ist hier der Fall. Auch bei den Effekten braucht man sich keine großen Sorgen zu machen, denn die sind auf dem gewohnten Niveau, also wirklich gut. Fazit Stefan Wolf hat hier einen sehr kreativen Ausbruch und hat jede Menge Verbrechen in eine Geschichte gepackt. Aus dem gesamten Inhalt hätte man sicherlich mindestens 2 TKKG-Fälle konzipieren können. Allerdings garantieren die vielen Vorkommnisse auch eine sehr hohe Handlungsdichte, sodass man Langeweile hier absolut vergebens sucht. Lässt man sich auf die vielen Verbrechen ein (die hier zumindest ansatzweise logisch zusammenhängen), so bekommt man eine unterhaltsame Geschichte serviert. Ein großer Pluspunkt sind zu dieser Zeit der Serie einfach immer noch die Sprecher, denn die gehen noch absolut motiviert zu Werke, was auch daran liegen könnte, dass die Dialoge zu dieser Zeit noch wesentlich besser waren. Die Musik und die Effekte steigern den Hörgenuss, sodass man hier insgesamt noch von einer guten Produktion und einer der gelungeneren TKKG-Episoden reden kann. Die Folge hat auf jeden Fall einen höheren Unterhaltungswert als etwa „Überfall im Hafen“. |