Folge 063: Die Falle am Fuchsbach

Folge 063: Die Falle am Fuchsbach
Medium:
Label:
Erscheinungstermin:
EAN:
MC / CD
EUROPA
1989 (MC) / 22. September 2006 (CD)
743219902146 (MC) / 743219902122 (CD)
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Zum Taschenbuch:

71%

Insgesamt sind 3 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 71%.

Rezensionenübersicht

Inhalt „pfui“, Umsetzung „hui“

Eine Rezension von Marcus

Story
Diese Inhaltsangabe trifft den Inhalt der 40 Hörspielminuten mal wieder so gar nicht. Was dort beschrieben wird, passiert in den letzten 15 Minuten und dient eigentlich nur dazu, die anderen Handlungsstränge, die bereits eingeführt wurden, irgendwie zu einem Ende zu bringen. In der Rezension zur letzten Folge schrieb ich noch, dass die Geschichten von Taschenbuchvorlagen oftmals wesentlich straighter sind, doch dieses Hörspiel stellt einen klaren Gegenbeweis dar. Stefan Wolf wirft wieder x Zutaten in einen Topf und versucht daraus ein wohlschmeckendes Süppchen zu kochen, was in diesem Falle aber leider nicht gelingt. Bestes Beispiel ist die Sache mit dem vorkommenden Bankräuber. Das Ganze ist einfach nur überflüssig und scheint wohl nur dazu da zu sein, um die Handlung zu strecken. Auch der Handlungsstrang mit den Posträubern wirkt wie mit der Brechstange eingebaut. Eigentlich geht es seit Beginn der Folge nämlich um einen Unfall mit tödlichem Ausgang, an dem irgendwas faul zu sein scheint. Vielleicht wäre ja was aus der Geschichte geworden, wenn man sich nur auf diesem Teil der Handlung konzentriert hätte. Leider hat man dies aber nicht getan und so bleibt wieder einmal eine Geschichte, die einen reichlichen schwachen Eindruck beim Hörer hinterlässt, da einfach alles zusammengeschustert und nicht wirklich durchdacht wirkt, leider.

Sprecher
Was die Geschichte versiebte, mussten schon in der Vergangenheit oftmals die Sprecher wieder ausbügeln und auch beim 63. Abenteuer der TKKG-Bande tritt dieser Fall wieder ein. Zu den vier TKKGlern, Dauermitsprecher Edgar Bessen (als Kommissar Glockner) und Erzähler Günther König braucht man keine großen Worte zu verlieren, denn die gehen alle äußerst engagiert und gewissenhaft zu Werke. Die Nebenrollen sind aber wieder einmal umso erwähnenswerter: Gernot Endemann hat einen kurzen Auftritt als Polizist Knutlinger und legt dabei einen kultigen Ruhrpottslang an den Tag. Nicht minder gelungen ist der kurze Auftritt Hans Paetschs als Penner, sorry Landstreicher Heiko. Außerdem hören wir noch Andreas von der Meden (Postbeamter Beck), Micaela Kreißler (Witwe Kraft - ich meine - Claudia), Beate Hasenau (Wirtin) und Henry König (Inspektor Schröttlmeyer – wie zum Geier kommt Stefan Wolf immer auf solch bizarre Namen?). Die Leistungen können sich allesamt hören lassen und trösten somit wenigstens etwas über den schwachen Inhalt hinweg.

Musik und Effekte
Für die musikalische Untermalung dieser Folge gilt prinzipiell dasselbe wie bei den letzten 5 Folgen zuvor. Den Hörer erwarten Melodien, die man auch aus verschiedenen anderen Hörspielserien des Hauses EUROPA kennt und die eine schöne Atmosphäre entstehen lassen. Ich bin mir auch sicher, dass hier keine Stücke ausgetauscht wurden (was seit mindestens 15 Folgen sowieso eigentlich fast nie passiert ist). Zu den Effekten fällt mir allmählich wirklich nichts mehr ein, was ich nicht schon in diversen anderen Rezensionen zu dieser Serie und im Allgemeinen zu Hörspielen von EUROPA geschrieben hätte. Alles schön und unaufdringlich, aber dennoch genau richtig, um sich die jeweiligen Situationen vorzustellen. Die Technik war und bleibt eben meistens solide und so ist es dann auch hier.

Fazit
Was macht man, wenn man eine gute Idee hat, aber diese Idee nicht ausreicht um ein Taschenbuch oder auch ein Hörspiel zu füllen? Dann schreibt man eine Geschichte wie „Die Falle am Fuchsbach“, in der es x Nebenhandlungen gibt, die dann am Ende dank Kommissar Zufall (muss wohl der Bruder von Kommissar Glockner sein) zusammenlaufen. Dabei lässt man dann natürlich gerne mal Logik und Realitätsnähe außer Acht. Ja, so lässt sich diese Folge eigentlich ganz gut beschreiben und wären da nicht die wirklich guten Sprecher und die gewohnte solide technische Umsetzung, so hätte man hier wohl auch einen Kandidaten für die Kategorie „schwach“ vorliegen. Doch die gegebenen Umstände retten das Hörspiel noch in den durchschnittlichen Bereich. Für Fans der TKKG-Bande sicherlich okay und auch mal hörenswert, aber alle andern brauchen diese Folge meines Erachtens nicht zu kennen. Inhalt „pfui“, Umsetzung „hui“, eine Konstellation, die wir in den kommenden Folgen ohne Frage noch des Öfteren zu hören bekommen werden, leider.

Score
55%
Verfasst am: 24.06.2010