André Minninger debütiert hier mit seiner ersten Buchumsetzung für TKKG, die äußerst gelungen ist. Minninger bemüht sich um weniger Schauplatzwechsel als in der Vorlage und so wurde beispielsweise aus einer Begegnung ein Telefongespräch. Die Änderungen sind dergestalt, dass annähernd die gesamte Buchhandlung im Hörspiel platz findet. Die Kürzungen gefallen mir sehr und sind überaus förderlich. Die Geschichte wirkt nicht mehr derart zweigespalten, wie beim Buch. Zum Zeitsparen gibt es auch neue Gründe, wie das Umsteigen von Tims Mutter in eine andere Bahn in Bremen. Daher trifft sie nicht auf Tims Freunde wie im Buch. Tim braucht keine Gewalt anzuwenden, da im Hörspiel die Polizei mit von der Partie ist. Großartig gelöst! Der finale Kampf ist ebenfalls nicht so rachebezogen. Man hört lediglich, wie Tim den Verbrecher stoppt. Die Behauptung, er würde ihn gezielt aus Rache verprügeln, fehlt. Weiterhin gibt es einiges Neues: Neue Straßennamen, neue Namen für Polizisten, aus einer Grünotter wird eine schwarze Mamba und aus einem Bungalow eine Villa. Ebenfalls neu ist die Flucht von Terroristen aus der Haftanstalt. Im Buch fliehen die Verbrecher nicht aus einer Haftanstalt, sondern vor der Polizei von ihren Wohnorten. In diesem Punkt hat sich folglich viel geändert. Es gibt jedoch auch einen Fehler: Martin Casseur spricht „seinen Freund“ Dr. Jan Niedermann mit „Martin“ an – statt mit Jan. Holger Mahlich verbirgt sich hinter dem Pseudonym Harald Gronemeyer.
Nero klingt für mich wie Saßmann aus Folge 90 – also Stefan Schlabritz. Gleich nach dieser Assoziation wird der Verdacht bestätigt. Somit ist die Sprecherangabe „Nero – Das ist hier die Frage“ ein erstklassiger Gag. Wer das Hörspiel gehört hat, weiß, was ich meine.
Jens Wawrczeck spricht einen Polizisten, dessen Name ich nicht eindeutig verstehe. Vielleicht „Möller“. Alle wichtigen Sprecher sind hervorragend aufgelegt. Frank Meyer-Brockmann und Nina Minninger als herumlungernde Jugendliche sind die einzigen Sprecher, die mit der übrigen Cast nicht mithalten können. Sie klingen sehr „ge-X-t“. Ursula Sieg geht mir als weinerliche Susanne Carsten auf die Nerven. Früher bewies die Figur stärkere Nerven. Musikalisch leistet EUROPA in dieser Folge hervorragende Arbeit. Es sich auch einige schöne Musikstücke aus der „Geheimnis um …“ Serie zu hören.
Die Soundkulisse ist ebenfalls absolut überzeugend. Hervorragend! Fazit
Ein großartiges Hörspiel, welches durchgehend packend und unterhaltsam ist. André Minninger hat aus der guten Buchvorlage Tolles gezaubert! | 
nach oben