Folge 097: Die Hand an den Sternen

Es geht eher bergab

Man merkt der Folge eigentlich gar nicht an, dass sie über 15 Jahre alt ist und das meine ich als großes Kompliment!
Man merkt der Folge aber an, dass sie aus dem 'Zwischenuniversum' der Serie stammt: Nicht so gut, wie die meisten Folgen der 1980er Jahre, aber auch nicht so schlimm wie viele Folgen jenseits der 100. Die 40 Minuten gehen flott vorbei und die sinnvolle Verknüpfung von lediglich zwei, auch noch realistischen Verbrechen kann man fast schon als gelungen bezeichnen. Am Ende hätten es ruhig noch 2-3 Minuten mehr sein dürfen, aber naja... Punktabzüge gibt es für die Sprecherleistungen der 'Street Gang' und für Tim's aufdringlich-oberlehrerhaftes Verhalten.

Aber der Reihe nach: Ein ganz passabler Gauner-Dialog zum Einstieg ist keine Selbstverständlichkeit und halbwegs gute Sprüche ('Sieht eher aus wie ein Wildwechsel für Ratten', 'Du und Dein Spiesser-Stolz') stimmen einen gut ein. Die platte Darstellung der Street Gang ('Sie hatten geschworen, es im Leben zu nichts zu bringen') wird durch die Sprecher-Leistungen, insbesondere von Schloss-Trio's Ela (die hat mich da schon immer genervt und steigert die 'street credibility' enorm) weiter geschmälert. Die 'Gang' klingen wie brave Gymniasasten bei Schul-Theater-Proben und Sandra's Gespräch mit Anschütz hat Schwiegertochter-Schmelz aber keine Strassenhärte. Gaby's Gefühlausbruch ('abgefuckte Typen'), Karl's sinnfreie Geschichte zu König Olaf und Adolf's Reflektionen zur Instiution Ehe bilden einen schwachen, aber kurzen Mittelteil. Das TKKG-Streetgang-Gespräch ist ziemlich haarig, vor allem Tim's Oberlehrer-Ton ist fast nicht mehr hör- und tragbar. Glücklicherweise wird die Story durch den Telefontrick schnell aufgelöst und die Folge geht zu Ende, ohne, dass man sich ärgern muss. 08/15-Ware aus der Hälfte der 90er Jahre wo es erst langsam bergab ging mit den Superhelden.